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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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betrachten konnte. Sie warf höhnisch das Haar über die Schulter und verschwand in der Menge.
    Ich wandte mich zu Sarissa, die mich mit großen Augen ansah. „Du hast sie abblitzen lassen.“
    „Mhm.“
    „Das tut niemand. Nicht hier.“
    „Meinethalben.“
    „Du verstehst nicht. Diese Beleidigung ist ... ist ...“ Sarissa schüttelte den Kopf und sagte dann in meisterhafter Untertreibung: „In ihren Augen hast du dir gerade etwas Heimzahlung verdient.“
    „Das wäre früher oder später sowieso passiert“, sagte ich. „Was mich wirklich beunruhigt, ist ihre Reaktion darauf.“
    „Musik?“
    „Ja. Wer weiß, in ein paar Minuten wird vielleicht getanzt. Das kann nicht gut sein.“
    „Es könnte schlimmer sein“, sagte sie. Sie atmete tief ein und hakte sich wieder bei mir unter. „Du hast die erste Runde gewonnen.“
    „Ich habe sie nur überlebt.“
    „Hier ist überleben gleichbedeutend mit gewinnen.“
    „Wenn wir den Rest des Abends auch noch gewinnen, wäre das doch ein guter Anfang.“ Ich schaute mich um und sagte: „Los, komm.“
    „Wo gehen wir hin?“
    „Irgendwohin, wo wir nicht in der Mitte des Saals stehen. Irgendwohin, wo ich meinen Rücken an eine Wand drücken kann. Irgendwohin, wo es hoffentlich Häppchen gibt. Ich bin am Verhungern.“

5. Kapitel
    I ch fühlte mich auf Partys nie wirklich wohl. Vielleicht war ich einfach kein Partylöwe.
    Selbst wenn sie nicht voller durchgeknallter Elfen, riesiger Monster und psychotischer Feenköniginnen waren, fand ich Partys schwierig. Ich glaube, das lag daran, dass ich nie wusste, was ich mit mir anstellen sollte.
    Klar, es gab Drinks, aber ich mochte es nicht, betrunken zu sein, und ich war dann ziemlich sicher nicht gerade charmanter als sonst. Höchstens komischer, und das nicht auf eine gute Art. Es gab Musik, aber ich hatte nie gelernt, zu etwas zu tanzen, in dem eine E-Gitarre vorkam. Es gab Leute, mit denen man reden und Frauen, mit denen man flirten konnte, aber wenn man mal von all den dummen Dingen absah, die ich so tat, war ich nicht besonders interessant. Ich las gern, war gern zu Hause und ging gern mit meinem Hund spazieren. Es war fast so, als wäre ich schon Rentner. Wer wollte denn so etwas schon hören? Besonders, wenn ich es ob der lauten Musik, zu der sowieso keiner tanzte, auch noch schreien musste.
    Also war ich da, trank aber nichts, hörte der Musik zu, tanzte aber nicht und versuchte, mich mit fast Fremden über irgendetwas anderes als mein eigenes dämliches Leben zu unterhalten. Generell hatten diese Fremden die gleichen Ziele wie ich. Das führte zu einer Menge peinlichen Schweigens. Dann begann ich meist, mich zu fragen, warum ich eigentlich überhaupt gekommen war.
    Herrjemine, eine Party mit Monstern war sogar einfacher für mich. Ich hatte schließlich eine gute Vorstellung davon, was ich tun sollte, wenn ich eine besuchte.
    Das Buffet stand drüben neben der Kopie der Falltür, die in mein zweites Kellergeschoss geführt hatte. Sie stand jetzt offen, was bedeutete, dass in dem eisigen Boden ein Loch klaffte. Wenn man im falschen Moment ausrutschte, würde man in die stygische Nacht fallen. Ich fragte mich, ob der Sturz auch maßstabsgetreu sein würde.
    Der Tisch war beladen mit allem möglichen Essen, aber abgesehen von der reinen Vielfalt sah es nicht anders aus als gute alte Nahrung. Ich atmete durch die Nase ein und zweifelte nicht daran, dass das hier sterbliches Essen war und nicht das berühmte Ambrosia der Feen.
    „Gott sei Dank“, sagte Sarissa und nahm zwei Teller. „Nahrung. Ich hatte befürchtet, es gäbe wieder nur diese Blüten-Trifles.“
    „Warte“, sagte ich. „Sind wir sicher, dass das Essen ist?“
    „Das riechst du nicht?“, fragte sie. „Ich bemerke den Unterschied immer. Die hiesige Küche ist ... nicht gerade subtil. Den Unterschied zu erkennen war quasi das Erste, was ich hier gelernt habe.“ Sie begann, beide Teller zu füllen, überwiegend mit Dingen, die ich nicht ausgesucht hätte. Na gut. Sie war jetzt seit fast drei Monaten gewissermaßen meine Ernährungsberaterin. Sie wusste mittlerweile, was ich mochte und was nicht.
    Bizarr. W ürde es so sein, wenn ich je so etwas ... so etwas wie eine Ehefrau hätte?
    Wow, wo zur Hölle war der Gedanke denn hergekommen? Von all der grotesken Häuslichkeit in letzter Zeit? Mein Herz s tellte ein seltsames kleines Hasenkunststück an und raste für einige Sekunden. Herrjemine, hatte ich gerade eine Panikattacke gehabt? Bei der

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