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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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grausame Natur. Sie tötet. Sonst nichts.“
    „Aber …“, begann Karrin.
    „Er hat recht“, sagte Thomas mit rauer Stimme. „Er hat recht, verdammt.“
    „Es ist Schach“, sagte ich. „Das Ritual auf der Insel setzt uns matt. Wir haben keine Wahl, als zu versuchen, ihm mit allem, was wir haben, entgegenzuarbeiten. Wenn man dafür eine Figur opfern muss, dann muss es so sein.“
    Ich legte eine Hand auf Thomas’ Schulter. „Geh. Bring es zu Ende.“
    Für einen Atemzug legte er seine kalte, starke Hand auf meine. Dann wandte er sich um und rannte zum Boot.
    Karrin sah eine Sekunde lang zu mir auf, der Regen drückte ihr Haar platt. Ihr Gesicht war kummervoll verzogen. „Harry, bitte.“ Sie schluckte. „Ich kann dich nicht alleinlassen. Nicht zweimal.“
    „In dieser Stadt leben acht Millionen Menschen. Wenn wir das Ritual nicht unterbrechen, werden sie sterben.“
    Karrins Miene änderte sich – von Kummer zu Schock, von Schock zu Entsetzen und von Entsetzen zur Erkenntnis. Sie gab ein ersticktes Geräusch von sich und senkte den Kopf, das Gesicht von mir abgewandt. Dann wandte sie sich dem Boot zu.
    Ich beobachtete sie für einen weiteren Augenblick. Dann sprintete ich zum Munster-Mobil, während der jagende Ruf des Horns der wilden Jagd näherkam. Ich steckte den Schlüssel ins Türschloss und ...
    Er passte nicht.
    Ich versuchte es noch einmal. Kein Glück. Halb panisch rannte ich zu allen anderen Türen, aber jedes einzelne der Schlösser war kaputt. Ich wollte eine Scheibe einschlagen, überprüfte aber zuerst durch die Scheibe das Zünd schloss des Autos. Es war mit etwas verkleistert, das wie Kaugummi aussah. Das Munster-Mobil ...
    Hatte jemand sabotiert. Mit Kaugummi und Sekundenkleber. Es war ein Trick, den ich schon mehr als einmal von Toot und Gesellschaft auf andere hatte anwenden lassen. Jetzt war das, was ich anderen getan hatte, im schlechtesten Moment, den man sich je vorstellen konnte, mir angetan worden.
    „Agggggh!“, schrie ich. „Ich hasse Ironie des Schicksals!“
    Die Garde des Za-Fürsten hatte uns den gesamten Weg eskortiert, aber ich hatte nichts davon gesagt, im Dienst zu bleiben, wenn wir unser Ziel erreicht hatten. In Anbetracht der Distanz, die ich sie heute hatte abdecken lassen, waren sie vermutlich in der Sekunde erschöpft umgekippt, als ich die Handbremse anzog.
    Der Donner rollte näher, meine unvorstellbare Panik stieg, und mein verletztes Bein fühlte sich an, als würde es gleich in Flammen aufgehen.
    Mein Bein.
    Meine Augen weiteten sich entsetzt. Die Rotkappe hatte mich in diesem Hinterhalt getötet, und erst jetzt begriff ich es. Das Blutrinnsal, das gleichmäßig aus meinem Bein floss, würde eine mächtige Geruchs- und psychische Fährte hinterlassen. Mich im Auge zu behalten würde einfacher sein als zu pfeifen.
    Ich konnte rennen, aber ich konnte mich nicht verstecken.
    Donner dröhnte, und ich sah eine Anzahl dunkler Schattenrisse aus der Wolkendecke am Himmel ins Licht der Stadt Chicago herabsteigen. Ich würde nicht einmal fähig sein, das Unvermeidbare zu verlangsamen. Schattenhafte Hunde eilten entlang der Küstenlinie aus dem Norden heran, und ihnen folgte eine verschwommene Wolke dunkler Figuren auf Pferderücken. Sie trugen Bögen und Speere und lange Schwerter jeglicher Beschreibung.
    Ich konnte die Jagd nicht bezwingen. Auch nicht mit Mabs Steroiden in meinem Körper.
    Aber möglicherweise ...
    Ein weiteres Dröhnen ertönte – diesmal nicht das des Donners, sondern das von hundertundvierzig Pferden aus amerikanischer Fabrikation.
    Karrin Murphys Motorrad kam so dicht neben mir schlitternd zum Halten, dass es mir Kies über die Schuhe schleuderte, und als ich mich drehte, beschleunigte sie die Maschine.
    „Karrin! Was zur Hölle tust du?“
    „Leg los, Mannsbild!“, überschrie sie den nächsten Hornstoß. „Lassen wir sie dafür arbeiten!“
    Sie lachte, ein starkes, helles Lachen, und mein eigenes Gesicht folgte ihrem Beispiel.
    „Scheiße, ja“, sagte ich und schwang mich auf den Rücken der Harley, während Dunkelheit, Tod und Feuer meine Stadt einschlossen.

41. Kapitel
    I ch warf den Patronengurt der Winchester über eine Schulter und beeilte mich, das Ende meines Staubmantels einzuholen, ehe das Hinterrad des Motorrads ihn schnappen und mich töten konnte. Als Karrin beschleunigte, fiel ich fast herunter, aber es gelang mir, mich mit dem Arm, der die Waffe hielt, an ihrer Hüfte festzukrallen.
    Karrin warf mir einen finsteren

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