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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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gegeben, und du hast es nicht mal bis zur ersten Base geschafft?“
    Ich schaute finster drein. „Bob, kannst du dich bitte mal konzentrieren? Hier geht es nicht um das Mädchen.“
    Bob schnaubte. „Ich schätze, das ist dann das erste Mal, dass es nicht um das Mädchen geht.“
    „Maeve, Bob“, sagte ich. „Ich muss wissen, warum Mab ihren Tod wollen könnte.“
    „Vielleicht versucht sie, dich absichtlich durchrasseln zu lassen“, sagte Bob.
    „Warum sagst du das?“
    „Weil du Maeve nicht töten kannst, Harry.“
    „Ich will es auch gar nicht“, sagte ich. „Ich bin nicht mal sicher, ob ich es tun werde.“
    „Du bist so beschäftigt damit, Gewissensbisse zu haben, dass du mir gar nicht richtig zuhörst, Boss“, sagte Bob. „Du kannst Maeve nicht töten. Nicht könntest nicht, nicht solltest nicht. Kannst! Nicht.“
    Ich blinzelte mehrmals. „Äh. Warum nicht?“
    „Maeve ist unsterblich, Harry. Vielleicht eine der am wenigsten Unsterblichen, aber dennoch unsterblich. Zerstückle sie, wenn du willst. Verbrenn sie. Verstreu ihre Asche im Wind. Es wird sie nicht umbringen. Sie wird wiederkommen. Vielleicht erst nach Monaten, vielleicht erst nach Jahren, aber du kannst sie einfach nicht töten. Sie ist die Winterlady.“
    Ich runzelte die Stirn. „Hm? Die Sommerlady konnte ich ganz prima töten.“
    Bob stieß ein frustriertes Geräusch aus. „Ja, weil du am richtigen Ort dafür warst.“
    „Wie das?“
    „Mab und Titania schufen diesen Ort spezifisch als Stätte zum Töten Unsterblicher, einen Ort, an dem sich das Gleichgewicht der Kräfte ändern sollte. Für die wichtigen Kämpfe brauchen sie einen solchen Ort – sonst wird nichts je wirklich entschieden. Es ist eine allgemeine Zeitverschwendung und ein unnötiger Verschleiß von Kanonenfutter.“
    Ich hatte einen Teil der Entstehung dieses Ortes gesehen – und auch noch mit meinem Blick –, und das war mir unauslöschlich ins Gedächtnis gebrannt. Ich sah die beiden Feenköniginnen Unmengen von Energie verströmen, Macht in einem Ausmaß, das jeder Beschreibung spottete. Natürlich war ich – gewissermaßen -– auch an jenem Ort gewesen, als ich Lloyd Slate tötete und ihm als Mabs Mann fürs Grobe nachfolgte.
    Erinnerung. Der alte, blutbefleckte Steintisch. Sterne, die in schwindelerregendem Tempo und ebensolcher Klarheit über mir kreisten. Wogender, kalter Nebel, der über die Tischkanten quoll und nach meiner nackten Haut krallte, während Mab mich ritt, mich mit ihrer nackten Schönheit erwürgte, mir die Gedanken zu den Augen herausriss. Energie, die mich durchströmte, die aus dem Blut in den wirbelnden Rillen des Tisches, aus Mabs unersättlichem Willen in mich drang.
    Ich schauderte und verdrängte die Erinnerung. Meine Hände umkrallten das Steuerrad.
    „Ich kann sie also nicht töten“, sagte ich ruhig.
    „Nein“, sagte Bob.
    Ich funkelte hinaus auf die Straße. „Was bringt es, mir etwas aufzutragen, von dem sie weiß, dass es unmöglich ist?“, fragte ich mich laut. „Bist du dir da sicher, Bob? Ohne den Steintisch gibt es keinen Weg?“
    „Nicht wirklich“, sagte Bob, dessen Blick flackernd im Auto herum huschte. „Zumindest nicht in weiten Teilen des Niemalslandes.“
    „He“, sagte ich. „Was soll der unstete Blick?“
    „Welcher unstete Blick?“, fragte Bob.
    „Als du ‚Nicht wirklich‘ gesagt hast, wurde dein Blick ganz unstet.“
    „Äh, nein, wurde er nicht.“
    „Bob.“
    Der Schädel seufzte. „Muss ich es dir sagen?“
    „Mann“, sagte ich. „Seit wann ist das denn zwischen uns so?“
    „Seit du für sie arbeitest“, sagte Bob und schaffte es irgendwie zu erzittern.
    Ich neigte den Kopf und dachte so intensiv nach, wie ich konnte. „Warte. Hat das mit deiner Fehde mit Mab zu tun?“
    „Keine Fehde“, sagte Bob. „Bei einer Fehde kämpfen beide Seiten. Hier geht es mehr darum, dass ich schreiend wegrenne, ehe sie mich zerlegt.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Mensch, Bob. Ich weiß, du kannst ein nerviger Schwachkopf sein, wenn du willst – aber was hast du getan, um Mab so gegen dich aufzubringen?“
    „Es geht nicht um das, was ich tue, Harry“, sagte Bob sehr kleinlaut. „Es geht um das, was ich weiß.“
    Ich hob eine Braue. Der Schädel ließ sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen. „Was genau ist das denn?“
    Die Lichter in den Augenhöhlen schrumpften auf Stecknadelgröße zusammen, und er flüsterte: „Ich weiß, wie man Unsterbliche tötet.“
    „Wie Maeve?“,

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