Harry Potter - Der siebte Horkrux
schmutzverschmierten Gesicht. »Hörst du mich, Ron? Du musst durchhalten.«
Mr. Weasley tätschelte Hermine den Rücken. »Rück einen Moment zur Seite, Hermine. Dann kann ich ihn hineinbringen.«
Harry half Mr. Weasley, Rons bewusstlosen Körper hochzuheben, doch es erwies sich als unnötig. Mr. Weasley ließ Ron sanft ins Haus schweben. Hermine blieb an derselben Stelle hocken und starrte wie betäubt auf den Boden, wo Ron gerade noch gelegen hatte.
Harry schlang seinen Arm um sie und zog sie auf die Füße. »Komm, Hermine. Er wird wieder gesund.«, flüsterte er in ihr Haar. Die Farbe und Struktur ihrer Perücke überraschte ihn bisweilen noch immer.
Hermine drehte sich um und vergrub ihr Gesicht in Harrys Brust. »Er muss, Harry. Ich habe es nicht kommen sehen. Ich war so darauf konzentriert, Wurmschwanz nach draußen zu bringen.«
»Ihr habt ihn gefangen.«, erhob Remus das erste Mal die Stimme. Seine Stimme trug einen stumpfen, hohlen Klang, der die Haare auf Harrys Unterarmen zu Berge stehen ließ.
Remus stand bewegungslos über seinem einstigen Freund. Eine Mischung aus Verachtung, Zorn und Abscheu zeigte sich auf seinem Gesicht. Mit dem Fuß wendete er die bewusstlose Gestalt auf den Rücken und starrte sie weiter an.
»Was machen wir mit ihm?«, fragte Harry nervös. Remus' Verhalten beruhigte ihm. Er war sich nicht sicher, wozu sich sein ehemaliger Professor hinreißen lassen könnte.
»Bring Hermine rein und schau nach Ron. Ich werde ein Auge auf ihn halten, bis wir dafür sorgen können, dass jemand ihn ins Ministerium bringt. Ich bin da nicht gerade willkommen.«, sagte Remus. Die Bitterkeit, die er üblicherweise so erfolgreich verbarg, schwang deutlich in seiner Stimme mit.
»Remus.«, sagte Harry, zwischen dem alten Freund seines Vaters und der Haustür hin und her blickend. Ihm wurde die Entscheidung zwischen Remus und Ron abgenommen, als Mad-Eye Moody auf sie zu humpelte.
»Gute Arbeit, Junge.«, sagte er schroff.
»Hier ist Peter Pettigrew.«, wies Harry hin. »Er muss in Haft genommen werden, um Sirius' Unschuld ein für alle Mal zu beweisen.«
Obwohl Fudge zugegeben hatte, dass Sirius unschuldig war, hatte er niemals eine öffentliche Bekanntgabe zum Irrtum des Ministeriums gemacht. Alles war unter den Teppich gekehrt worden, als die Neuigkeit ans Licht gekommen war, dass Voldemort in der Tat zurückgekehrt war.
Sirius hatte Besseres verdient.
»Ich muss nach Ron sehen.«, schniefte Hermine. Sie zog an Harrys Arm, um ihn ins Haus zu bringen.
»Geht schon. Madam Pomfrey ist jetzt bei Ron. Es wird mir eine Freude sein, auf ihn aufzupassen.«, versicherte Moody und packte Wurmschwanz grob am Kragen.
Im Inneren des Hauptquartiers fanden Harry und Hermine Ginny vor einer geschlossenen Tür der Eingangshalle auf und ab laufend. Sie rannte auf sie zu und warf die Arme um sie beide. Harry konnte ihr Zittern spüren und umarmte sie fest.
»Wie geht es ihm?«, erkundigte sich Hermine.
»Ich weiß es nicht. Madam Pomfrey untersucht ihn gerade, aber sie hat Dad und mich aus dem Zimmer geworfen. Dad ist nach oben gegangen, um Mum zu holen.«, berichtete Ginny.
»Alastor hat Peter ins Ministerium gebracht.«, erklang Remus' leise Stimme, während er hinter ihnen den Raum betrat. Harry fand, dass er älter denn je aussah. »Wie geht es Ron?«
»Das wissen wir noch nicht.«, antwortete Ginny und rückte näher zu Harry.
»Kommt und setzt euch wenigstens.« Remus führte Harry zu einigen Sesseln. Harry ließ seine Arme um beide Mädchen geschlungen, während er sie von der Tür wegführte. Sie hatten sich gerade niedergelassen, als Mrs. Weasley die Treppe herabstürmte, gefolgt von Mr. Weasley.
Mr. Weasley führte sie zu der geschlossenen Tür und die beiden schlüpften hinein. Hermine stand auf, als wolle sie ihnen folgen. Doch stattdessen rang sie ihre Hände und setzte sich wieder. Ginny langte über Harry hinüber und drückte Hermines Hand.
Hermine wandte dem jüngeren Mädchen ihren tränenverschleierten Blick zu und lächelte zittrig. Sie holte tief Luft und Harry spürte, wie sie sich neben seinem Arm entspannte.
»Er kommt wieder in Ordnung.«, flüsterte Ginny. »Er muss. Er ist Ron.«
Sie warteten einige Augenblicke in Schweigen, die Luft war mit Spannung erfüllt. Remus saß in einem Sessel ihnen gegenüber. Seine Augen musterten jeden von ihnen.
»Habt ihr es zerstört?«, fragte er mit gedämpfter Stimme.
»Ja.« Harry nickte. »Wir haben es geschafft. Wir wurden aber angegriffen ... von Snape
Weitere Kostenlose Bücher