Harry Potter - Der siebte Horkrux
Krankenhaus holen musste?«, verlangte sie hitzig zu wissen.
»Du willst es gar nicht wissen.«, erwiderte Mr. Weasley, der gerade mit Mad-Eye das Zimmer betrat. Beide trugen müde grimmige Ausdrücke auf den Gesichtern, die Harrys Magen vor Furcht zusammenkrampfen ließen. Er hatte diesen Anblick zu viele Male gesehen und wusste, dass es nichts Gutes verhieß.
Mr. Weasley durchschritt den Raum und küsste Mrs. Weasley auf den Kopf. Er sank in einen Sessel neben ihr und lächelte matt, als Remus ihm eine Tasse Tee anbot.
»Danke, Remus. Wie geht es Ron?«, fragte er.
»Es hat sich nichts geändert, seit du gegangen bist. Fred ist bei ihm. Er hat gesagt, dass er uns Bescheid gibt, wenn Ron aufwacht. Die Heiler erwarten es nicht in nächster Zeit wegen der ganzen Zaubertränke in seinem Körper. Wir wissen nichts mit Sicherheit, bis er bei Bewusstsein ist.«, antwortete Mrs. Weasley zitternd.
Mr. Weasley schloss die Augen, während er ihre Schulter tätschelte.
»Was ist im Ministerium vorgefallen, Dad? Was hat Percy gesagt?«, erkundigte sich Ginny. Ihr Gesicht war bleich. Sie klang jung und ängstlich, trotz ihres entschlossen vorgeschobenen Kinns.
Mr. Weasley seufzte schwer und hob den anderen Arm, so dass seine Tochter darunter gleiten konnte. Er zog Ginny eng an sich und küsste sie auf den Scheitel.
»Das Ministerium befindet sich im Chaos.«, seufzte er.
»Warum? Was ist passiert?«, fragte Harry. Sein Blick wanderte zwischen Mr. Weasley und Moody hin und her, der noch immer in der Tür stand. Er hatte seine Arme vor der Brust verschränkt, während er alle finster anstarrte.
»Rufus Scrimgeour ist tot.«, sagte Mr. Weasley leise.
»Was?« Ginny blinzelte.
»Ermordet.«, erklärte Moody schroff. »Das Dunkle Mal hing letzte Mal über seinem Haus. Es geht das Gerücht um, dass Du-weißt-schon-wer selbst derjenige war, der es getan hat.«
Harry und Remus wechselten einen bedeutungsvollen Blick.
»Das Ministerium ist im Chaos. Sie versuchen, es im Moment geheim zu halten, um keine Panik zu verursachen, aber ich fürchte, der Prophet weiß es bereits. Ich vermute, es wird morgen früh in den Schlagzeilen stehen.«, sagte Mr. Weasley.
»Panik?«, wiederholte Ginny.
»Wenn Du-weißt-schon-wer den Zaubereiminister so leicht erwischt, ist keiner mehr sicher. Und nichts, was das Ministerium sagt, wird sie vom Gegenteil überzeugen können.«, erklärte Mr. Weasley, während er sanft Ginnys Wange streichelte.
»Tja, das sind sie auch nicht.«, erwiderte Harry.
»Das weiß ich, Harry, und jeder, der diese Situation vernünftig überdenkt, weiß es ebenfalls. Aber die Menschen machen sich gerne selbst etwas vor und glauben, dass jemand anderes sich der Sache schon annehmen wird. Dass jemand anderes alles wieder ins Lot bringt. Jetzt ist die Person, auf die sie ihre Hoffnung gesetzt hatten, ermordet worden. Ich fürchte, das wird dich noch mehr unter Druck setzen, Harry.«, entgegnete Mr. Weasley.
»Das ist mir egal.«, stieß Harry hervor.
»Das sollte es nicht.«, schaltete sich Moody barsch ein. »Gerade jetzt kannst du kein zusätzliches Rampenlicht gebrauchen.«
Das war wohl wahr. Er wollte sicher nicht noch stärker beobachtet werden, als ohnehin schon, während er nach dem verbliebenen Horkrux suchte.
»Da ist noch etwas.«, ergriff Mr. Weasley wieder das Wort. Er rieb sich die Nase. »Und euch wird es nicht gefallen.«
»Was denn?«, wollte Remus wissen. Sein Griff auf Harrys Schulter verstärkte sich.
»Der Zaubergamot hat einen neuen amtierenden Minister ernannt, bis wir eine Wahl arrangieren können.«, berichtete Mr. Weasley.
»Ja.«, sagte Remus. »Das ist Standardprotokoll.«
»Die Atmosphäre im Ministerium ist im Augenblick angespannt und furchtsam. Jeder blickt sich über die Schulter um. Keiner traut dem anderen mehr.«, fuhr Mr. Weasley fort.
»So ziemlich dasselbe wie bei Voldemorts letzter Schreckensherrschaft.« Remus warf Harry einen Blick zu.
»In der Tat. Der Zaubergamot hatte das Gefühl, dass sie jemanden ernennen mussten, der die Ordnung wiederherstellen könnte – um die Gesetze zu verstärken während dieser dunklen Zeit. Sie brauchten jemanden, der einen systematischen, organisierten Ansatz beisteuern kann – jemanden, der Ordnung und Gesetze durchsetzt.«
»Wen haben sie ernannt, Mr. Weasley?«, fragte Harry. Sein Magen verkrampfte sich. Er konnte trotz der Kühle im Zimmer spüren, wie ihm Schweiß den Rücken hinunterlief.
»Sie hatten das Gefühl, dass sie einen entschlossenen Bürokraten
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