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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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immer noch die Spur auf sich hätte, wären sie uns bis hierher gefolgt, schätze ich. Ich weiß, sie können nicht ins Haus, aber – was ist los, Harry?«
    Harry hatte vor Schmerz aufgeschrien: Seine Narbe hatte wieder gebrannt, als ihm etwas durch den Kopf geschossen war, wie ein helles Licht über dem Wasser. Er sah einen großen Schatten und spürte Wut, die nicht seine eigene war, durch seinen Körper pulsieren, heftig und kurz wie ein elektrischer Schlag.
    »Was hast du gesehen?«, fragte Ron und ging auf Harry zu. »Hast du ihn bei mir zu Hause gesehen?«
    »Nein, ich hab nur Zorn gespürt – er ist richtig zornig –«
    »Aber das könnte im Fuchsbau sein«, sagte Ron laut. »Wo sonst? Hast du nichts gesehen? Hat er jemand einen Fluch aufgehalst?«
    »Nein, ich hab nur Zorn gespürt – ich wusste nicht –«
    Harry fühlte sich erschlagen, durcheinander, und Hermine war ihm keine Hilfe, als sie mit ängstlicher Stimme fragte: »Deine Narbe, schon wieder? Aber was ist da los? Ich dachte, diese Verbindung hätte sich geschlossen!«
    »Hat sie auch, eine Zeit lang«, murmelte Harry; seine Narbe schmerzte noch immer, weshalb es ihm schwerfiel, sich zu konzentrieren. »Ich – ich glaub, sie fängt wieder an, sich zu öffnen, immer wenn er die Beherrschung verliert, so war das auch, als –«
    »Aber dann musst du deinen Geist verschließen!«, sagte Hermine schrill. »Harry, Dumbledore wollte nicht, dass du diese Verbindung benutzt, er wollte, dass du sie stilllegst, deshalb solltest du Okklumentik einsetzen! Denn sonst kann Voldemort falsche Bilder in dein Bewusstsein einpflanzen, erinner dich –«
    »Jaah, ich erinnere mich gut, danke«, sagte Harry mit zusammengebissenen Zähnen; Hermine brauchte ihm nicht zu sagen, dass Voldemort einst genau diese Verbindung zwischen ihnen genutzt hatte, um ihn in eine Falle zu locken, und auch nicht, dass dies zu Sirius’ Tod geführt hatte. Er wünschte, er hätte ihnen nicht erzählt, was er gesehen und gespürt hatte; es ließ Voldemort bedrohlicher wirken, so als ob er sich gerade gegen das Fenster des Salons pressen würde, und der Schmerz in seiner Narbe nahm immer noch zu, und er kämpfte dagegen an: Es war, als würde er sich gegen einen Brechreiz wehren.
    Er wandte Ron und Hermine den Rücken zu und tat, als würde er den alten Wandteppich mit dem Stammbaum der Familie Black studieren. Dann stieß Hermine einen spitzen Schrei aus: Harry zückte erneut seinen Zauberstab, wirbelte herum und sah einen silbrigen Patronus durch das Fenster des Salons hereinschweben und auf dem Boden vor ihnen landen, wo er die Gestalt eines Wiesels annahm, das mit der Stimme von Rons Vater sprach.
    »Familie sicher, nicht antworten, wir werden beobachtet.«
    Der Patronus löste sich in nichts auf. Ron gab einen halb wimmernden, halb stöhnenden Laut von sich und ließ sich auf das Sofa fallen. Hermine rückte an ihn heran und ergriff seinen Arm.
    »Es geht ihnen gut, es geht ihnen gut!«, flüsterte sie, und Ron lachte halbherzig und umarmte sie.
    »Harry«, sagte er über Hermines Schulter, »ich –«
    »Kein Problem«, sagte Harry, dem von dem Schmerz in seinem Kopf übel war. »Es ist deine Familie, ’türlich machst du dir Sorgen. Mir würde es genauso gehen.« Er dachte an Ginny. »Mir geht es genauso.«
    Seine Narbe schmerzte höllisch, sie brannte wie im Garten des Fuchsbaus. Undeutlich hörte er Hermine sagen: »Ich will nicht alleine sein. Können wir nicht die Schlafsäcke nehmen, die ich mitgebracht habe, und heute hier drin übernachten?«
    Er hörte, wie Ron zustimmte. Er konnte sich nicht mehr länger gegen den Schmerz wehren: Er musste ihm nachgeben.
    »Badezimmer«, murmelte er und ging, so schnell er konnte, ohne zu rennen, aus dem Salon.
    Er schaffte es gerade noch: Mit zitternden Händen verriegelte er die Tür hinter sich, griff nach seinem hämmernden Kopf und stürzte zu Boden, und dann spürte er in einem plötzlichen Ausbruch unerträglicher Schmerzen, wie der Zorn, der nicht zu ihm gehörte, von seiner Seele Besitz ergriff, er sah einen langen Raum, nur von einem Kaminfeuer erleuchtet, und den großen blonden Todesser auf dem Boden, schreiend und sich krümmend, und eine schmächtigere Gestalt über ihm, den Zauberstab in der ausgestreckten Hand, während Harry mit einer hohen, kalten, gnadenlosen Stimme sprach.
    »Noch mehr, Rowle, oder sollen wir Schluss machen und dich Nagini zum Fraß vorwerfen? Lord Voldemort ist nicht sicher, ob er dieses Mal

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