Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
Vom Netzwerk:
sich ein offenbar langer Zufahrtsweg befand. Einen winzigen Moment lang war ihm leichter zumute. Das Schlimmste war noch nicht eingetreten: Voldemort war nicht hier. Er war, wie Harry wusste, da er gegen die Vision ankämpfte, an einem fremden Ort, in einer Art Festung, ganz oben in einem Turm. Wie lange Voldemort brauchen würde, um hierherzugelangen, sobald er erfahren hatte, dass Harry da war, war eine andere Frage …
    Einer der Greifer schritt zum Tor und rüttelte daran.
    »Wie kommen wir da rein? Es ist verschlossen, Greyback, ich kann nicht – zum Teufel!«
    Er riss erschrocken seine Hände weg. Das Eisen verzog sich, die abstrakten Schnörkel und Spiralen lösten sich auf, und ein Furcht erregendes Gesicht wand sich heraus, das mit metallisch klirrender, widerhallender Stimme sprach: »Was ist Euer Begehr?«
    »Wir haben Potter!«, brüllte Greyback triumphierend. »Wir haben Harry Potter gefangen!«
    Das Doppeltor schwang auf.
    »Kommt!«, sagte Greyback zu seinen Männern, und die Gefangenen wurden durch das Tor und die Zufahrt entlanggeschubst, zwischen hohen Hecken hindurch, die das Geräusch ihrer Schritte dämpften. Harry sah eine gespenstisch weiße Erscheinung über sich und erkannte, dass es ein Albino-Pfau war. Er stolperte und Greyback zerrte ihn hoch; jetzt wankte er seitwärts weiter, Rücken an Rücken an die vier anderen Gefangenen gefesselt. Er schloss seine verschwollenen Augen und gab dem Schmerz in seiner Narbe einen Moment lang nach, denn er wollte erfahren, was Voldemort tat, ob er schon wusste, dass Harry gefangen war –
    … die ausgemergelte Gestalt regte sich unter ihrer dünnen Decke und drehte sich zu ihm herum, und in dem Gesicht, das wie von einem Totenschädel war, öffneten sich die Augen … der gebrechliche Mann setzte sich auf, die großen eingesunkenen Augen auf ihn gerichtet, auf Voldemort, und dann lächelte er. Er hatte kaum noch Zähne …
    »Du bist also gekommen. Ich wusste, dass du kommen würdest … eines Tages. Aber deine Reise war sinnlos. Er war nie in meinem Besitz.«
    »Du lügst!«
    Voldemorts Wut hämmerte in ihm, und Harrys Narbe drohte vor Schmerz aufzuplatzen, er zwang seine Gedanken, wieder zurückzukehren in seinen eigenen Körper, kämpfte darum, bei Verstand zu bleiben, während die Gefangenen über den Kiesweg getrieben wurden.
    Licht überflutete sie.
    »Was hat das zu bedeuten?«, sagte die kalte Stimme einer Frau.
    »Wir sind gekommen, um Ihn, dessen Name nicht genannt werden darf, zu sehen!«, schnarrte Greyback.
    »Wer seid Ihr?«
    »Ihr kennt mich!« Unmut lag in der Stimme des Werwolfs. »Fenrir Greyback! Wir haben Harry Potter gefasst!«
    Greyback packte Harry und zerrte ihn herum ins Licht, was die anderen Gefangenen zwang, sich schlurfend mitzudrehen.
    »Ich weiß, er ist zugeschwollen, gnädige Frau, aber er is’ es!«, meldete sich Scabior zu Wort. »Wenn Ihr ein bisschen näher ’inschaut, dann seht Ihr seine Narbe. Und ’ier, seht Ihr das Mädchen? Das Schlammblut, das mit ihm um’ergezogen ist, gnädige Frau. Kein Zweifel, dass er’s ist, und wir ’aben auch seinen Zauberstab! ’Ier, gnädige Frau –«
    Harry sah, wie Narzissa Malfoy sein aufgedunsenes Gesicht musterte. Scabior drückte ihr den Schwarzdorn-Zauberstab in die Hand. Sie hob die Brauen.
    »Bringt sie rein«, sagte sie.
    Sie stießen und traten Harry und die anderen eine breite Steintreppe hinauf, die in eine Eingangshalle führte, an deren Wänden Porträts hingen.
    »Folgt mir«, sagte Narzissa und ging voran durch die Halle. »Mein Sohn Draco ist über die Osterferien zu Hause. Wenn das Harry Potter ist, dann wird er ihn erkennen.«
    Nach der Dunkelheit draußen war das Licht im Salon gleißend hell; obwohl seine Augen fast geschlossen waren, konnte Harry sehen, wie groß der Raum war. An der Decke hing ein Kristallleuchter und weitere Porträts hingen an den dunkelroten Wänden. Zwei Gestalten erhoben sich von ihren Stühlen vor dem reich verzierten Marmorkamin, als die Greifer ihre Gefangenen in den Salon hineinschleiften.
    »Was gibt es?«
    Die furchtbar vertraute, gedehnte Stimme von Lucius Malfoy drang in Harrys Ohren. Jetzt ergriff ihn Panik: Er sah keinen Ausweg, und während seine Angst wuchs, war es leichter, Voldemorts Gedanken fernzuhalten, obwohl seine Narbe nach wie vor brannte.
    »Die behaupten, sie hätten Potter«, sagte Narzissas kalte Stimme. »Draco, komm her.«
    Harry wagte es nicht, direkt zu Draco hinzublicken, sah ihn jedoch von der Seite

Weitere Kostenlose Bücher