Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
Vom Netzwerk:
es! Du hast keine Ahnung, in welcher Gefahr wir sind!«, kreischte Bellatrix. Sie sah beängstigend aus, übergeschnappt; ein dünner Feuerstrahl drang aus ihrem Zauberstab und brannte ein Loch in den Teppich.
    Narzissa zögerte einen Moment, dann richtete sie das Wort an den Werwolf.
    »Bring diese Gefangenen hinunter in den Keller, Greyback.«
    »Warte«, sagte Bellatrix scharf. »Alle außer … außer dem Schlammblut.«
    Greyback grunzte vor Freude.
    »Nein!«, rief Ron. »Sie können mich haben, behalten Sie mich!«
    Bellatrix schlug ihm ins Gesicht; der Schlag hallte durch den Raum.
    »Wenn sie im Verhör stirbt, nehm ich dich als Nächsten dran«, sagte sie. »Blutsverräter kommen auf meiner Liste gleich nach den Schlammblütern. Bring sie nach unten, Greyback, und sieh zu, dass sie dort auch bleiben, aber tu ihnen nichts weiter an – noch nicht.«
    Sie warf Greyback seinen Zauberstab wieder zu und holte dann ein kurzes silbernes Messer unter ihrem Umhang hervor. Sie schnitt Hermine von den anderen Gefangenen los und zerrte sie an den Haaren in die Mitte des Raumes, während Greyback mit seinem ausgestreckten Zauberstab, von dem eine unsichtbare und unwiderstehliche Kraft ausging, die übrigen zwang, zu einer weiteren Tür und in einen dunklen Gang hineinzutrotten.
    »Glaubst du, sie lässt mich ’n Stück von dem Mädchen haben, wenn sie mit ihr fertig ist?«, gurrte Greyback, während er sie den Gang entlangtrieb. »Schätze mal, ich krieg ’nen Bissen oder zwei ab, meinst du nicht, Rotschopf?«
    Harry spürte, wie Ron bebte. Sie mussten eine steile Treppe hinunter, immer noch Rücken an Rücken gebunden und ständig in Gefahr, auszurutschen und sich den Hals zu brechen. Am Fuß der Treppe befand sich eine schwere Tür. Greyback öffnete sie mit einem leichten Klopfen seines Zauberstabs, dann zwang er sie alle in einen feuchten und modrigen Raum hinein und ließ sie in völliger Dunkelheit zurück. Das Echo der zugeschlagenen Kellertür war noch nicht verklungen, als auch schon direkt über ihnen ein schrecklicher, lang gezogener Schrei ertönte.
    » HERMINE !«, brüllte Ron, und er begann sich zu winden und gegen die Stricke aufzubäumen, mit denen sie gefesselt waren, so dass Harry schwankte. » HERMINE !«
    »Sei leise!«, sagte Harry. »Sei still, Ron, wir müssen überlegen, wie –«
    » HERMINE ! HERMINE !«
    »Wir brauchen einen Plan, hör auf zu schreien – wir müssen diese Fesseln loskriegen –«
    »Harry?«, flüsterte es aus der Dunkelheit. »Ron? Seid ihr das?«
    Ron hörte auf zu schreien. Harry merkte, wie sich in ihrer Nähe etwas bewegte, dann sah er einen Schatten näher kommen.
    »Harry? Ron?«
    »Luna?«
    »Ja, ich bin’s! O nein, ich wollte nicht, dass ihr gefasst werdet!«
    »Luna, kannst du uns helfen, diese Fesseln abzukriegen?«, sagte Harry.
    »O ja, ich denk schon … da ist so ein alter Nagel, den nehmen wir immer, wenn wir was aufbrechen müssen … einen Moment …«
    Hermine schrie oben wieder, und sie konnten auch Bellatrix schreien hören, doch ihre Worte waren nicht zu verstehen, denn Ron rief erneut: » HERMINE ! HERMINE !«
    »Mr Ollivander?«, konnte Harry Luna sagen hören. »Mr Ollivander, haben Sie den Nagel? Würden Sie bitte ein wenig zur Seite rücken … ich glaube, er war neben dem Wasserkrug …«
    In Sekundenschnelle war sie zurück.
    »Ihr müsst jetzt stillhalten«, sagte sie.
    Harry konnte spüren, wie sie in die zähen Fasern des Stricks hineinbohrte, um die Knoten zu lösen. Von oben hörten sie Bellatrix’ Stimme.
    »Ich frage dich noch einmal! Wo habt ihr dieses Schwert her? Woher?«
    »Wir haben es gefunden – wir haben es gefunden – BITTE !« Hermine schrie von neuem; Ron kämpfte nur noch verbissener gegen die Fesseln an, und der rostige Nagel rutschte weg auf Harrys Handgelenk.
    »Ron, bitte, halt still!«, flüsterte Luna. »Ich kann nicht sehen, was ich mache –«
    »Meine Tasche!«, sagte Ron. »In meiner Tasche ist ein Deluminator und der ist voller Licht!«
    Wenige Sekunden später war ein Klicken zu hören, und die leuchtenden Kugeln, die der Deluminator aus den Lampen des Zeltes gesogen hatte, flogen in den Keller: Da sie ihre Quelle nicht wiederfinden konnten, blieben sie einfach wie winzige Sonnen dort hängen und tauchten den unterirdischen Raum in Licht. Harry sah Luna, mit bleichem Gesicht und großen Augen, und die reglose Gestalt von Ollivander, dem Zauberstabmacher, der zusammengerollt in der Ecke am Boden lag. Als er den

Weitere Kostenlose Bücher