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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Grund. Und ich werde den Gedanken nicht los, dass das Turnier eine glänzende Möglichkeit bietet, dich anzugreifen und es wie einen Unfall aussehen zu lassen.«
    »Sieht wie ein wirklich guter Plan aus, bei dem, was mir jetzt bevorsteht«, sagte Harry trübselig. »Sie müssen nur die Hände in den Schoß legen und die Drachen erledigen den Rest.«
    »Genau – die Drachen«, sagte Sirius, plötzlich sehr in Eile. »Es gibt eine Möglichkeit, Harry. Versuch es bloß nicht mit einem Schockzauber – Drachen sind zu stark und als magische Wesen viel zu mächtig, um von einem einzigen Schocker ausgeschaltet zu werden. Um einen Drachen zu erledigen, braucht es mindestens ein halbes Dutzend Zauberer –«
    »Tja, das weiß ich, ich hab’s gerade gesehen«, meinte Harry.
    »Aber du kannst es ganz alleine schaffen«, sagte Sirius. »Es gibt eine Möglichkeit mit nur einem einfachen Zauber. Und zwar –«
    Doch Harry hob die Hand, damit er verstummte, und sein Herz pochte plötzlich, als wolle es platzen. Er hörte Schritte die Wendeltreppe hinter sich herunterkommen.
    »Geh!«, zischte er Sirius zu. »Geh! Da kommt jemand!«
    Harry rappelte sich hoch und stellte sich aufrecht vor das Feuer – wenn jemand Sirius’ Gesicht in den Mauern von Hogwarts sah, dann gäbe es einen unglaublichen Aufruhr – das Ministerium würde alarmiert – sie würden ihn ins Gebet nehmen und fragen, wo Sirius stecke –
    Harry hörte ein leises Plopp im Feuer hinter seinem Rücken und wusste, dass Sirius verschwunden war. Er fasste die letzten Stufen der Wendeltreppe ins Auge – wer hatte beschlossen, um ein Uhr nachts noch einen kleinen Spaziergang zu machen, und hinderte Sirius daran, ihm zu sagen, wie er an einem Drachen vorbeikam?
    Es war Ron. In seinem kastanienbraunen Pyjama mit Paisleymuster. Er erstarrte, als er Harry drüben am Kamin sah, und blickte sich um.
    »Mit wem hast du gesprochen?«, fragte er.
    »Was geht dich das an?«, raunzte Harry. »Was hast du eigentlich mitten in der Nacht hier unten zu suchen?«
    »Ich hab mich nur gefragt, wo du –« Ron brach schulterzuckend ab. »Nichts. Ich geh wieder ins Bett.«
    »Wolltest einfach mal rumschnüffeln, oder?«, rief Harry. Er wusste, dass Ron keine Ahnung hatte, wen er da verscheucht hatte, wusste auch, dass er es nicht absichtlich getan hatte, doch es war ihm egal – in diesem Augenblick hasste er alles an Ron, bis hinunter zu dem Stück nackten Schienbeins, das sich unter dem Saum seiner Schlafanzughose zeigte.
    »O Verzeihung«, sagte Ron und sein Gesicht wurde zornrot. »Hätte wissen müssen, dass du nicht gestört werden willst. Ich lass dich jetzt in aller Ruhe für dein nächstes Interview üben.«
    Harry packte einen der POTTER STINKT WIRKLICH -Anstecker, die auf dem Tisch lagen, und schleuderte ihn mit aller Kraft durchs Zimmer. Das Blech traf Rons Stirn und fiel scheppernd zu Boden.
    »Na bitte«, sagte Harry. »Das kannst du am Dienstag tragen. Wenn du Glück hast, gibt es sogar eine Narbe … das ist es doch, was du willst, oder?« Er marschierte durchs Zimmer auf die Treppe zu; halb rechnete er damit, dass Ron ihn aufhalten würde, er wäre sogar froh gewesen, wenn Ron sich mit ihm geprügelt hätte. Doch Ron stand einfach da in seinem Hochwasserpyjama und rührte sich nicht. Harry stürmte nach oben und lag noch lange kochend vor Zorn im Bett. Er hörte nicht einmal, dass Ron hereinkam.

 
Die erste Aufgabe
    Harry war am Sonntagmorgen beim Anziehen so zerstreut, dass es eine Weile dauerte, bis ihm auffiel, dass er seinen Zauberhut statt einer Socke über den Fuß ziehen wollte. Endlich waren alle Kleidungsstücke am richtigen Platz, und er eilte los, um Hermine zu suchen. Er fand sie in der Großen Halle am Gryffindor-Tisch, wo sie mit Ginny frühstückte. Harry, dem gar nicht nach Essen zumute war, wartete, bis Hermine ihren letzten Löffel Haferschleim geschluckt hatte, dann schleppte er sie sofort hinaus auf die Ländereien. Bei einem langen Spaziergang um den See erzählte er ihr alles über die Drachen und sein Gespräch mit Sirius.
    Hermine beunruhigten zwar Sirius’ Warnungen vor Karkaroff, doch fand sie, die Drachen seien das drängendere Problem.
    »Wir müssen unbedingt alles daransetzen, dass du den Dienstag überlebst«, sagte sie verzweifelt, »und dann können wir uns über Karkaroff Gedanken machen.«
    Dreimal umrundeten sie den See und überlegten angestrengt, wie es möglich sein sollte, mit Hilfe eines einfachen Zaubers einen Drachen zu

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