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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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nicht mit ihm reden wollte. Sie gehörten zu den Leuten, die ihm jedes Mal, wenn er in ihre Nähe gekommen war, Rita Kimmkorns Artikel um die Ohren gehauen hatten. Er folgte ihnen in einigem Abstand, bis er feststellte, dass sie zu dem Klassenzimmer gingen, in dem sie Zauberkunst hatten. Das brachte ihn auf eine Idee. Er blieb in einiger Entfernung von ihnen stehen, zog den Zauberstab und zielte sorgfältig.
    »Diffindo!«
    Cedrics Tasche riss auf, Pergamentblätter, Federn und Bücher fielen zu Boden und ein paar Tintenfässer zerbrachen.
    »Ich mach das schon, danke«, sagte Cedric genervt, als seine Freunde sich bückten, um ihm zu helfen. »Geht schon mal vor und sagt Flitwick, dass ich nachkomme …«
    Genau darauf hatte Harry gewartet. Er steckte den Zauberstab wieder ein, wartete, bis Cedrics Freunde in ihr Klassenzimmer gegangen waren, und rannte dann den Gang entlang, in dem jetzt außer ihm und Cedric keiner mehr war.
    »Hallo«, sagte Cedric und hob sein mit Tinte bespritztes Lehrbuch der Verwandlung für Fortgeschrittene auf. »Meine Tasche ist gerade kaputtgegangen … brandneu, stell dir vor …«
    »Cedric«, sagte Harry, »in der ersten Aufgabe kommen Drachen.«
    »Wie bitte?«, sagte Cedric und sah auf.
    »Drachen«, sagte Harry hastig, denn er befürchtete, Professor Flitwick könnte herauskommen, um nachzusehen, wo Cedric abgeblieben war. »Sie haben vier, für jeden von uns einen, und wir müssen an ihnen vorbeikommen.«
    Cedric starrte ihn an. Harry sah ein wenig von jener Furcht, die er selbst seit Samstagnacht spürte, in Cedrics grauen Augen aufflackern.
    »Bist du dir ganz sicher?«, fragte Cedric mit gedämpfter Stimme.
    »Todsicher«, sagte Harry. »Ich hab sie gesehen.«
    »Aber wie hast du das rausgekriegt? Wir dürfen es doch nicht wissen …«
    »Ist doch egal«, sagte Harry rasch – Hagrid würde Schwierigkeiten bekommen, wenn er die Wahrheit erzählte. »Aber ich bin nicht der Einzige, der davon weiß. Fleur und Krum werden es inzwischen auch wissen – Maxime und Karkaroff haben die Drachen auch gesehen.«
    Cedric richtete sich auf, die Arme voll tintenverschmierter Federn, Pergamentblätter und Bücher, die aufgerissene Tasche baumelte von seiner Schulter. Er starrte Harry an und ein verwirrter, beinahe misstrauischer Ausdruck trat in seine Augen.
    »Warum sagst du mir das?«, fragte er.
    Harry sah ihn ungläubig an. Er war sich sicher, dass Cedric nicht gefragt hätte, wenn er die Drachen selbst gesehen hätte. Harry hätte es selbst seinem schlimmsten Feind nicht gegönnt, unvorbereitet diesen Drachen zu begegnen – na ja, vielleicht Malfoy oder Snape …
    »Es ist einfach … fair, oder?«, sagte er. »Jetzt wissen wir es alle … wir haben die gleichen Chancen.«
    Cedric stand immer noch da und sah ihn mit einer Spur Misstrauen an, als Harry hinter sich ein vertrautes Pochen hörte. Er wandte sich um und sah Mad-Eye Moody aus einem der umliegenden Klassenzimmer kommen.
    »Komm mit, Potter«, knurrte er. »Diggory, du kannst gehen.«
    Harry starrte Mad-Eye Moody gespannt an. Hatte er sie zufällig belauscht?
    »Ähm – Professor, ich sollte eigentlich in Kräuterkunde –«
    »Vergiss das mal, Potter. In mein Büro, bitte …«
    Harry folgte ihm voll dunkler Vorahnungen. Was, wenn Moody wissen wollte, wie er von den Drachen erfahren hatte? Würde Moody zu Dumbledore gehen und Hagrid auffliegen lassen, oder würde er Harry nur in ein Frettchen verwandeln? Es wäre vielleicht einfacher, an einem Drachen vorbeizukommen, wenn er ein Frettchen war, überlegte Harry dumpf, er war dann kleiner und aus einer Höhe von fünfzehn Metern viel schwerer zu erkennen …
    Er folgte Moody ins Büro. Moody schloss die Tür hinter ihnen und wandte sich dann Harry zu, das magische Auge und auch das normale scharf auf ihn gerichtet.
    »Was du da gerade getan hast, war sehr anständig von dir, Potter«, sagte Moody leise.
    Harry wusste nicht, was er sagen sollte; er hatte alles erwartet, nur das nicht.
    »Setz dich«, sagte Moody, Harry setzte sich und sah sich um.
    In diesem Büro hatte er schon die zwei Vorgänger Moodys erlebt. In Professor Lockharts Tagen waren die Wände mit strahlenden, zwinkernden Bildern von Professor Lockhart persönlich gepflastert gewesen. Zu Zeiten Lupins war man hier eher auf ein neues Exemplar eines faszinierenden schwarzen Geschöpfes gestoßen, das er für sie beschafft hatte, damit sie es im Unterricht untersuchen konnten. Nun jedoch war das Büro vollgestopft mit

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