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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Oliver!«, sagte Fred eine Spur beunruhigt. »Wir nehmen die Hufflepuffs sehr ernst. Im Ernst.«
    Am Tag vor dem Spiel wurde der Wind zu einem heulenden Sturm und es goss wie aus Kübeln. Drinnen auf den Korridoren und in den Klassenzimmern war es so dunkel, dass zusätzliche Fackeln und Laternen angezündet werden mussten. Das Team der Slytherins stolzierte blasiert daher, Malfoy vorneweg.
    »Ach, wenn es meinem Arm nur ein wenig besser ginge«, seufzte er, während die Regenböen gegen die Fenster trommelten.
    Harry konnte an nichts anderes denken als an das Spiel am nächsten Tag. Oliver Wood rannte in jeder Pause zu ihm und gab ihm Tipps. Beim dritten Mal redete Wood so lange auf ihn ein, bis Harry erschrocken feststellte, dass er schon zehn Minuten zu spät war für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Er rannte los und Wood rief ihm nach:
    »Diggory bricht sehr schnell seitlich aus, Harry, also versuchst du es am besten mit einem Looping –«
    Harry schlitterte bis vor die Klassenzimmertür, öffnete sie und huschte hinein.
    »Entschuldigen Sie, dass ich zu spät komme, Professor Lupin, ich –«
    Doch es war nicht Professor Lupin, der da am Lehrerpult saß und ihn ansah; es war Snape.
    »Diese Unterrichtsstunde hat vor zehn Minuten begonnen, Potter, und ich denke, wir ziehen Gryffindor zehn Punkte ab. Setz dich.«
    Doch Harry rührte sich nicht.
    »Wo ist Professor Lupin?«, fragte er.
    »Er sagt, er fühle sich heute zu krank, um zu unterrichten«, sagte Snape mit einem schiefen Lächeln. »Hab ich nicht gesagt, du sollst dich setzen?«
    Doch Harry rührte sich nicht vom Fleck.
    »Was hat er denn?«
    Snapes schwarze Augen glitzerten.
    »Nichts Lebensbedrohliches«, sagte er mit einem Blick, als wünschte er ebendies sehnlichst herbei. »Noch einmal fünf Punkte Abzug für Gryffindor, und wenn ich dich noch einmal auffordern muss, dich zu setzen, werden’s fünfzig.«
    Langsam ging Harry zu seinem Platz und setzte sich. Snape blickte in die Runde.
    »Wie ich gerade sagte, bevor Potter uns unterbrach, hat Professor Lupin keine Notizen über den Stoff hinterlassen, den Sie bisher behandelt haben –«
    »Bitte, Sir, wir haben Irrwichte behandelt, Rotkappen, Kappas und Grindelohs«, sprudelte Hermine los, »und wir wollten gerade mit –«
    »Schweigen Sie«, sagte Snape mit kalter Stimme. »Ich habe nicht um Aufklärung gebeten. Mir ist nur Professor Lupins Misswirtschaft aufgestoßen.«
    »Er ist der beste Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste, den wir je hatten«, sagte Dean Thomas wagemutig und murmelnd stimmte ihm der Rest der Klasse zu. Snape sah jetzt bedrohlicher aus denn je.
    »Sie sind leicht zufrieden zu stellen. Lupin überfordert Sie ja kaum – ich selbst gehe davon aus, dass schon Erstklässler mit Rotkappen und Grindelohs fertig werden. Heute behandeln wir –«
    Harry sah ihn das Lehrbuch durchblättern, bis zum letzten Kapitel, von dem er wissen musste, dass sie es noch nicht behandelt haben konnten.
    »– Werwölfe«, sagte Snape.
    »Aber, Sir«, sagte Hermine, die sich offenbar nicht im Zaum halten konnte, »wir sollten jetzt noch nicht die Werwölfe behandeln, eigentlich wollten wir mit Hinkepanks anfangen –«
    »Miss Granger«, sagte Snape mit eisiger Gelassenheit. »Ich war davon ausgegangen, dass ich den Unterricht halte und nicht Sie. Und nun schlagen Sie alle die Seite dreihundertundvierundneunzig auf.« Wieder blickte er in die Runde. »Alle, habe ich gesagt! Und zwar sofort!«
    Unter vielen verbitterten Seitenblicken und trotzigem Gemurmel schlugen sie ihre Bücher auf.
    »Wer von Ihnen kann mir sagen, wie man einen Werwolf von einem richtigen Wolf unterscheidet?«, fragte Snape.
    Alle saßen sie reglos und schweigend da; alle außer Hermine, deren Hand wie so oft nach oben geschnellt war.
    »Keiner?«, sagte Snape, ohne Hermine eines Blickes zu würdigen. Wieder setzte er sein schiefes Lächeln auf. »Wollen Sie mir sagen, dass Professor Lupin Ihnen nicht einmal den einfachen Unterschied zwischen –«
    »Wir haben Ihnen doch gesagt«, platzte mit einem Mal Parvati los, »dass wir noch nicht bei den Werwölfen waren, wir sind immer noch auf –«
    »Ruhe!«, bellte Snape. »Schön, schön, schön, ich hätte nie gedacht, dass ich einmal auf eine dritte Klasse stoßen würde, die nicht mal einen Werwolf erkennt, wenn sie einem gegenübersteht. Ich werde Professor Dumbledore ausdrücklich davon in Kenntnis setzen, wie weit sie hinterher sind …«
    »Bitte, Sir«,

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