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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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vermummte schwarze Gestalten … Kälte … Schreie …
    Harrys Augen klappten auf. Er lag im Krankenflügel. Das Quidditch-Team der Gryffindors, von oben bis unten mit Schlamm bespritzt, war um sein Bett versammelt. Auch Ron und Hermine waren da und sahen aus, als kämen sie gerade aus einem Schwimmbecken.
    »Harry!«, sagte Fred, der unter all dem Schlamm käsebleich aussah, »wie geht’s dir?«
    Es war, als würde Harrys Gedächtnis schnell vorgespult. Die Blitze – der Grimm – der Schnatz – und die Dementoren –
    »Was ist passiert?«, fragte er und setzte sich so plötzlich auf, dass sie die Münder aufrissen.
    »Du bist abgestürzt«, sagte Fred. »Müssen wohl – ungefähr – fünfzehn Meter gewesen sein.«
    »Wir dachten, du seist tot«, sagte Alicia, die es am ganzen Leib schüttelte.
    Von Hermine kam ein leises Schluchzen. Das Weiße ihrer Augen war blutunterlaufen.
    »Aber das Spiel«, sagte Harry. »Was ist damit? Wird es wiederholt?«
    Keiner sagte ein Wort. Die schreckliche Wahrheit drang in Harry ein wie ein Stein.
    »Wir haben – verloren?«
    »Diggory hat den Schnatz gefangen«, sagte George. »Kurz nach deinem Absturz. Er hatte nicht gesehen, was passiert war. Als er sich umsah und dich auf dem Boden liegen sah, wollte er seinen Fang für ungültig erklären und ein Wiederholungsspiel ansetzen lassen. Aber im Grunde haben sie verdient gewonnen … selbst Wood gibt es zu.«
    »Wo ist Wood?«, fragte Harry, dem plötzlich auffiel, dass er fehlte.
    »Noch unter der Dusche«, sagte Fred. »Wir glauben, er versucht sich zu ertränken.«
    Harry legte das Gesicht auf die Knie und raufte sich die Haare. Fred packte ihn an der Schulter und schüttelte ihn grob.
    »Komm schon, Harry, du hast doch sonst immer den Schnatz geschnappt.«
    »Einmal musste er dir ja durch die Lappen gehen«, sagte George.
    »Noch ist nicht aller Tage Abend«, sagte Fred. »Wir haben hundert Punkte verloren, na und? Wenn Hufflepuff gegen Ravenclaw verliert und wir Ravenclaw und Slytherin schlagen –«
    »Hufflepuff muss mit mindestens zweihundert Punkten Rückstand verlieren«, sagte George.
    »Aber wenn sie Ravenclaw schlagen –«
    »Unmöglich, Ravenclaw ist zu gut. Aber wenn Slytherin gegen Hufflepuff verliert …«
    »Das hängt alles vom Punktekonto ab – jedenfalls braucht es immer hundert Punkte Rückstand –«
    Harry lag da und sagte kein Wort. Sie hatten verloren – zum ersten Mal hatte er ein Quidditch-Spiel verloren.
    Nach gut zehn Minuten kam Madam Pomfrey herein und wies sie an, ihn jetzt in Ruhe zu lassen.
    »Wir kommen später wieder«, versicherte Fred. »Mach dich nicht selber fertig, Harry, du bist immer noch der beste Sucher, den wir je hatten.«
    Das Team marschierte hinaus und ließ nur eine Schlammspur zurück. Mit missbilligendem Blick schloss Madam Pomfrey die Tür hinter ihnen. Ron und Hermine traten näher an Harrys Bett.
    »Dumbledore war wirklich wütend«, sagte Hermine mit bebender Stimme. »So hab ich ihn noch nie erlebt. Während du fielst, rannte er aufs Spielfeld und wedelte mit seinem Zauberstab, und irgendwie wurdest du langsamer, bevor du aufgeschlagen bist. Dann hat er mit dem Zauberstab zu den Dementoren hinübergefuchtelt und silbernes Zeugs gegen sie abgeschossen. Sie sind sofort abgehauen … er war stinksauer, weil sie ins Stadion gekommen sind, wir haben ihn schimpfen gehört –«
    »Dann hat er dich auf eine Trage gezaubert«, sagte Ron, »und ist mit dir neben sich schwebend hoch zur Schule gegangen. Alle dachten, du seist …«
    Seine Stimme erstarb, doch Harry hörte ohnehin kaum zu. Er dachte darüber nach, was die Dementoren ihm angetan hatten … er dachte an die Schreie. Er blickte auf und Ron und Hermine sahen ihn so gespannt an, dass er sich rasch überlegte, was er sagen könnte.
    »Hat jemand meinen Nimbus mitgenommen?«
    Ron und Hermine warfen sich einen kurzen Blick zu.
    »Ähm –«
    »Was?«, sagte Harry und sah sie abwechselnd an.
    »Nun ja … als du abgestürzt bist, wurde er weggeweht«, sagte Hermine zögernd.
    »Und?«
    »Und er ist – gegen – o Harry – gegen die Peitschende Weide gekracht.«
    Harrys Inneres verkrampfte sich. Die Peitschende Weide war ein sehr jähzorniger Baum mitten auf dem Schlossgelände.
    »Und?«, sagte er und vor der Antwort war ihm ganz bange.
    »Tja, du kennst ja die Peitschende Weide«, sagte Ron. »Sie – ähm – mag nicht gern belästigt werden.«
    »Professor Flitwick hat ihn geholt, kurz bevor du wieder zu dir

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