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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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nahegegangen.
    »Komm schon, Ron, immer hast du gesagt, Krätze sei so langweilig«, wollte ihn Fred aufmuntern. »Und er war doch schon ewig nicht mehr richtig auf den Beinen, er ist langsam dahingestorben. War wohl ohnehin besser für ihn, wenn es schnell ging – in einem Schluck –, und gespürt hat er wahrscheinlich auch nichts.«
    »Fred!«, rief Ginny empört.
    »Er hat doch nur noch gefressen und geschlafen, Ron, das hast du doch selbst gesagt«, warf George ein.
    »Einmal hat er Goyle für uns gebissen!«, sagte Ron wehmütig. »Weißt du noch, Harry?«
    »Ja, stimmt«, antwortete Harry.
    »Seine größte Stunde«, sagte Fred, schaffte es jedoch nicht, eine ernste Miene zu behalten. »Angesichts der Narbe auf Goyles Finger werden wir immer voller Ehrfurcht an ihn denken. – Ach, komm schon, Ron, geh runter nach Hogsmeade und kauf dir eine neue Ratte, was hilft dein Jammern?«
    Harry unternahm einen allerletzten Versuch, Ron aufzumuntern, und überredete ihn, zum letzten Training der Gryffindors vor dem Spiel gegen Ravenclaw mitzukommen. Anschließend könne er noch ein wenig mit dem Feuerblitz herumfliegen. Das schien Ron tatsächlich einen Moment lang von seinem Kummer über Krätze abzulenken (»Prima! Kann ich auch ein paar Tore schießen?«), und so machten sie sich gemeinsam auf den Weg zum Quidditch-Feld.
    Madam Hooch, die weiterhin das Training der Gryffindors beaufsichtigte und Harry ganz besonders, war ebenso beeindruckt vom Feuerblitz wie alle andern, die ihn gesehen hatten. Vor dem Start nahm sie ihn in die Hände und begutachtete ihn mit erfahrenem Blick.
    »Seht mal, wie schön er im Gleichgewicht ist! Wenn die Nimbus-Serie einen Fehler hat, dann ist es ein klein wenig Schlagseite zum Schweif hin – nach ein paar Jahren kommen sie meist ziemlich schräg daher. Den Stiel haben sie auch neu entwickelt, er ist ein wenig schlanker als bei den Sauberwischs und erinnert mich an den alten Silberpfeil – ein Jammer, dass sie den nicht mehr herstellen, auf dem hab ich fliegen gelernt, ein wirklich solider Besen …«
    Auf diese Art fuhr sie noch eine ganze Weile fort, bis Wood sie unterbrach.
    »Ähm – Madam Hooch? Könnte Harry den Feuerblitz jetzt zurückhaben? Wir müssen doch trainieren …«
    »Oh – natürlich – hier ist er, Potter«, sagte Madam Hooch. »Ich setz mich mit Weasley dort drüben hin …«
    Madam Hooch und Ron verließen das Spielfeld und kletterten auf die Ränge, während sich das Gryffindor-Team um Wood scharte, der ihnen die letzten Anweisungen für das morgige Spiel gab.
    »Harry, ich hab eben erfahren, wer bei den Ravenclaws als Sucher spielt. Es ist Cho Chang, eine Viertklässlerin, und sie ist ziemlich gut … eigentlich hatte ich gehofft, sie würde noch nicht wieder fit sein, sie hatte ein paar Verletzungsprobleme …« Woods Miene verfinsterte sich vor Missbehagen über Cho Changs Genesung, dann fuhr er fort: »Andererseits fliegt sie einen Komet Zwei-Sechzig, der wird neben dem Feuerblitz wie ein Witz aussehen.« Er warf Harrys Besen einen Blick voll fiebriger Bewunderung zu. »Okay, Leute, los geht’s –«
    Und endlich bestieg Harry seinen Feuerblitz und stieß sich vom Boden ab.
    Es war besser, als er sich hätte träumen lassen. Der Feuerblitz ging bei der leichtesten Berührung in die Kurve, er schien eher seinen Gedanken als seiner Hand zu folgen; so schnell raste er über das Spielfeld, dass Harry das Stadion nur noch als grünen und grauen Schleier wahrnahm; er ließ ihn so scharf wenden, dass Alicia Spinnet aufschrie, dann ging er in einen vollkommen sicheren Sturzflug, streifte das Gras unten mit den Schuhspitzen und stieg dann wieder zehn, zwanzig, dreißig Meter hoch in die Lüfte –
    »Harry, ich lass den Schnatz raus!«, rief Wood.
    Harry wendete und verfolgte einen Klatscher auf die Torstangen zu; er ließ ihn ohne weiteres hinter sich, sah den Schnatz hinter Wood hervorschnellen und hatte ihn schon nach zehn Sekunden sicher in Händen.
    Das Team jubelte wie verrückt. Harry ließ den Schnatz wieder los, gab ihm eine Minute Vorsprung, dann jagte er ihm nach, wobei er sich zwischen den andern hindurchschlängelte; er sah ihn nahe Katie Bells Knie lauern, drehte lässig einen Looping um sie herum und fing den Schnatz erneut ein.
    So gut hatten sie noch nie trainiert; das Team, durch den Feuerblitz in seiner Mitte angespornt, übte die schwierigsten Spielzüge fehlerlos, und als sie alle wieder gelandet waren, hatte Wood kein Wort der Kritik

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