Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
anzubringen, was, wie George Weasley verkündete, noch nie geschehen war.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, was uns jetzt noch aufhalten soll!«, sagte Wood. »Außer – Harry, du hast dein Problem mit diesen Dementoren doch jetzt im Griff, oder?«
    »Jaah«, sagte Harry und dachte an seinen schwächlichen Patronus, den er sich viel stärker wünschte.
    »Die Dementoren werden nicht wieder aufkreuzen, Oliver, Dumbledore würde völlig durchdrehen«, sagte Fred zuversichtlich.
    »Nun, das können wir nur hoffen«, sagte Wood. »Jedenfalls – das war gute Arbeit von euch allen. Gehen wir zurück in den Turm … wollen heute mal früh ins Bett –«
    »Ich bleib noch eine Weile draußen, Oliver, Ron will den Feuerblitz mal kurz ausprobieren«, sagte Harry, und während die andern sich auf den Weg zu den Umkleidekabinen machten, ging Harry hinüber zu Ron, der schon über die Absperrungen gesprungen war und ihm entgegenlief. Madam Hooch war auf ihrem Sitz eingeschlafen.
    »Da hast du ihn«, sagte Harry und reichte Ron den Feuerblitz.
    Ron schwang sich mit hingebungsvoller Miene auf den Besen und schwirrte hoch in den dunkler werdenden Himmel. Harry ging am Spielfeldrand entlang und beobachtete ihn, und als Madam Hooch jäh aufschreckte, war die Nacht schon hereingebrochen. Sie tadelte die beiden, weil sie sie nicht geweckt hatten, und schickte sie ungehalten zurück ins Schloss.
    Harry schulterte den Feuerblitz und verließ mit Ron das dunkle Stadion. Sie sprachen über die herrlich sanften Bewegungen des Feuerblitzes, seine irre Beschleunigung und seine haarnadelengen Drehungen. Auf halbem Weg zum Schloss wandte Harry den Blick nach links und sah etwas, das sein Herz fast zum Stillstand brachte – ein Augenpaar leuchtete in der Dunkelheit herüber.
    Harry blieb wie angefroren stehen, das Herz pochte ihm gegen die Rippen.
    »Was ist los?«, fragte Ron.
    Harry deutete mit dem Finger in die Dunkelheit. Ron zückte den Zauberstab und murmelte »Lumos!« .
    Ein Lichtstrahl fiel über das Gras, traf den Stamm eines Baumes und erhellte seine Äste; dort, zwischen den knospenden Zweigen, kauerte Krummbein.
    »Runter vom Baum!«, brüllte Ron. Er bückte sich und packte einen Stein, doch schon war Krummbein unter heftigem Schlagen seines langen rostbraunen Schwanzes verschwunden.
    »Siehst du?«, sagte Ron aufgebracht und ließ den Stein fallen. »Sie lässt es immer noch zu, dass er sich rumtreibt, wo er will – wahrscheinlich verdaut er gerade Krätze gewürzt mit ein paar Vögeln –«
    Harry blieb stumm. Erleichterung durchströmte ihn und er atmete tief durch; einen Augenblick lang war er sicher gewesen, dass diese Augen dem Grimm gehörten. Sie gingen weiter. Nach seinem kurzen Panikanfall genierte sich Harry ein wenig und sprach kein Wort mit Ron – und nicht ein einziges Mal sah er sich um, bis sie die hell erleuchtete Eingangshalle des Schlosses erreicht hatten.
    Am nächsten Morgen ging Harry zusammen mit den anderen Jungen im Schlafsaal, die wohl alle meinten, der Feuerblitz verdiene eine Ehrengarde, hinunter zum Frühstück. Als er die Große Halle betrat, wandten sich aller Augen dem Feuerblitz zu und aufgeregtes Getuschel hob an. Harry sah mit immenser Genugtuung, dass das Team der Slytherins wie vom Donner gerührt dasaß.
    »Hast du sein Gesicht gesehen?«, sagte Ron schadenfroh und blickte über die Schulter zu Malfoy hinüber. »Er kann es nicht fassen! Das ist klasse!«
    Selbst Wood badete in dem Glanz, den der Feuerblitz auch auf ihn warf.
    »Hier drauf mit dem Besen, Harry«, sagte er und legte den Feuerblitz mitten auf den Tisch, wobei er sorgsam darauf achtete, dass auch ja der Name zu lesen war. Bald kam einer nach dem andern von den Tischen der Ravenclaws und Hufflepuffs herüber, um ihn genauer zu betrachten. Auch Cedric Diggory kam zum Tisch, um Harry zu gratulieren, weil er einen so tollen Ersatz für seinen Nimbus bekommen hatte, und Percys Freundin von den Ravenclaws, Penelope Clearwater, fragte, ob sie den Feuerblitz einmal anfassen dürfe.
    »Na, na, Penny, keine Sabotage!«, sagte Percy gut gelaunt, während ihre Augen über den Feuerblitz glitten. »Penelope und ich haben gewettet«, erklärte er dem Team. »Zehn Galleonen auf das Ergebnis des Spiels!«
    Penelope legte den Feuerblitz zurück auf den Tisch, dankte Harry und kehrte zu den Ravenclaws zurück.
    »Harry – sieh bloß zu, dass du gewinnst«, flüsterte Percy eindringlich. »Ich hab keine zehn Galleonen. Ja, ich komme, Penny!«

Weitere Kostenlose Bücher