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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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landeten.
    »Setz dich«, sagte Dumbledore, der neben Harry gelandet war.
    Harry gehorchte, der Kopf schwirrte ihm noch von all dem, was er eben gesehen hatte.
    »Er hat es viel schneller geglaubt als ich – ich meine, als Sie ihm gesagt haben, dass er ein Zauberer ist«, bemerkte Harry. »Als Hagrid es mir gesagt hat, habe ich ihm zuerst gar nicht geglaubt.«
    »Ja, Riddle war absolut bereit zu glauben, dass er – um sein eigenes Wort zu gebrauchen – ›besonders‹ war«, sagte Dumbledore.
    »Wussten Sie es – damals?«, fragte Harry.
    »Ob ich wusste, dass ich gerade den gefährlichsten schwarzen Magier aller Zeiten kennen gelernt hatte?«, sagte Dumbledore. »Nein, ich hatte keine Ahnung, dass er später einmal zu dem werden sollte, was er ist. Aber ich war zweifellos fasziniert von ihm. Als ich nach Hogwarts zurückkehrte, nahm ich mir fest vor, ihn im Auge zu behalten, was ich ohnehin hätte tun sollen, da er ja allein war und keine Freunde hatte, doch schon damals spürte ich, dass ich es ebenso sehr seinetwegen wie für andere tun musste.
    Seine Kräfte waren, wie du gehört hast, für einen so jungen Zauberer überraschend gut entwickelt, und – was am interessantesten und unheimlichsten von allem war – er hatte bereits herausgefunden, dass er sie in gewissem Maße beherrschen konnte, und hatte angefangen, sie bewusst einzusetzen. Und wie du gesehen hast, waren das nicht die typischen willkürlichen Experimente junger Zauberer: Er setzte Magie bereits gegen andere Menschen ein, um ihnen Angst einzujagen, sie zu bestrafen, zu beherrschen. Die kleinen Geschichten von dem strangulierten Kaninchen und dem kleinen Jungen und dem Mädchen, die er in eine Höhle lockte, waren äußerst aufschlussreich … Ich kann machen, dass es ihnen wehtut, wenn ich will …«
    »Und er war ein Parselmund«, warf Harry ein.
    »Ja, in der Tat; eine seltene Veranlagung, und eine, die angeblich mit den dunklen Künsten zusammenhängt, obwohl wir wissen, dass es auch unter den Großen und Guten Parselmünder gibt. Tatsächlich hat mich seine Fähigkeit, mit Schlangen zu reden, nicht annähernd so beunruhigt wie seine deutliche Neigung zu Grausamkeit, Heimlichtuerei und Machtausübung.
    Die Zeit hat uns wieder zum Narren gehalten«, sagte Dumbledore und wies auf den dunklen Himmel vor den Fenstern. »Doch ehe wir uns verabschieden, möchte ich dich auf bestimmte Einzelheiten des Geschehens aufmerksam machen, das wir eben miterlebt haben, denn sie sind von großer Bedeutung für die Dinge, die wir bei zukünftigen Treffen besprechen werden.
    Erstens, ich hoffe, du hast Riddles Reaktion bemerkt, als ich erwähnte, dass ein anderer den gleichen Vornamen hat wie er, ›Tom‹?«
    Harry nickte.
    »Da zeigte er seine Verachtung für alles, was ihn an andere Menschen band, für alles, was ihn gewöhnlich machte. Sogar damals schon wollte er anders, allein, berüchtigt sein. Er legte, wie du weißt, nur wenige Jahre nach diesem Gespräch seinen Namen ab und schuf die Maske des ›Lord Voldemort‹, hinter der er schon so lange verborgen ist.
    Ich nehme an, du hast auch bemerkt, dass Tom Riddle bereits äußerst unabhängig und geheimniskrämerisch war und offensichtlich keine Freunde hatte? Er wollte keine Hilfe oder Begleitung für seine Reise in die Winkelgasse. Er zog es vor, seine Angelegenheiten allein zu erledigen. Der erwachsene Voldemort ist genauso. Man hört, dass viele seiner Todesser behaupten, sie würden sein Vertrauen genießen, sie allein stünden ihm nahe, würden ihn sogar verstehen. Sie werden getäuscht. Lord Voldemort hatte nie einen Freund, und ich glaube auch nicht, dass er je einen wollte.
    Und zum Schluss – ich hoffe, du bist nicht zu müde, um dieser Sache Beachtung zu schenken, Harry – der junge Tom Riddle sammelte gerne Trophäen. Du hast die Schachtel mit den gestohlenen Gegenständen gesehen, die er in seinem Zimmer versteckt hatte. Die hatte er den Opfern seiner Quälereien abgenommen, sozusagen Erinnerungsstücke an besonders bösartige Zauber. Vergiss dieses Verhalten nicht, das etwas von einer Elster an sich hat, denn vor allem das wird später noch wichtig werden.
    Und jetzt ist es wirklich Zeit fürs Bett.«
    Harry stand auf. Als er durch das Zimmer ging, fiel sein Blick auf den kleinen Tisch, auf dem beim letzten Mal Vorlost Gaunts Ring gelegen hatte, doch der Ring war nicht mehr da.
    »Ja, Harry?«, sagte Dumbledore, denn Harry war stehen geblieben.
    »Der Ring ist weg«, sagte Harry und

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