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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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einer der letzten war, die Ollivander verkauft hat, am nächsten Tag ist er verschwunden – hey, komm zurück, Trevor!«
    Und er tauchte unter dem Sitz ab, um seine Kröte zurückzuholen, die gerade einen ihrer häufigen Versuche unternahm, in die Freiheit zu gelangen.
    »Machen wir dieses Jahr wieder DA -Treffen, Harry?«, fragte Luna, die gerade eine psychedelische Brille aus dem Mittelteil des Klitterers herauslöste.
    »Hat jetzt keinen Sinn mehr, weil wir Umbridge losgeworden sind, oder?«, sagte Harry und setzte sich. Neville stieß mit dem Kopf gegen den Sitz, als er darunter hervorkam. Er sah schwer enttäuscht aus.
    »Ich mochte die DA ! Ich hab eine Menge bei dir gelernt!«
    »Mir haben die Treffen auch gefallen«, sagte Luna heiter. »Es war, als ob ich Freunde hätte.«
    Das war eine jener unangenehmen Äußerungen, die oft von Luna zu hören waren und bei denen Harry eine qualvolle Mischung aus Mitleid und Verlegenheit empfand. Doch ehe er antworten konnte, gab es draußen vor ihrer Abteiltür einen Tumult; hinter der Scheibe steckte eine Schar Viertklässlerinnen tuschelnd und kichernd die Köpfe zusammen.
    »Du fragst ihn!«
    »Nein, du!«
    »Ich mach’s!«
    Und eine von ihnen, ein wagemutig aussehendes Mädchen mit großen dunklen Augen, einem markanten Kinn und langem schwarzem Haar, schob sich durch die Tür.
    »Hi, Harry, ich bin Romilda, Romilda Vane«, sagte sie laut und selbstsicher. »Warum kommst du nicht zu uns ins Abteil? Du brauchst nicht bei denen hier zu sitzen«, fügte sie unüberhörbar flüsternd hinzu und deutete auf Nevilles Hintern, der wieder unter dem Sitz hervorragte, während Neville nach Trevor herumtastete, und auf Luna, die jetzt ihre Gratis-Gespensterbrille trug, die ihr das Aussehen einer durchgeknallten bunten Eule verlieh.
    »Das sind Freunde von mir«, sagte Harry kühl.
    »Oh«, sagte das Mädchen äußerst überrascht. »Oh. Okay.«
    Und sie ging wieder und schob die Tür hinter sich zu.
    »Die andern erwarten von dir, dass du coolere Freunde als uns hast«, sagte Luna und bewies damit erneut ihr Talent, unangenehm ehrlich zu sein.
    »Ihr seid cool«, sagte Harry kurz angebunden. »Keiner von denen war im Ministerium. Die haben nicht mit mir gekämpft.«
    »Das ist sehr nett, dass du das sagst.« Luna strahlte, schob ihre Gespensterbrille ein Stück weiter die Nase hoch und widmete sich der Lektüre des Klitterers .
    »Wir haben aber nicht ihm die Stirn geboten«, sagte Neville, der mit Fusseln und Staub in den Haaren und einem resigniert wirkenden Trevor in der Hand unter dem Sitz hervorkam. »Du schon. Du solltest mal hören, wie meine Oma über dich redet. ›Dieser Harry Potter hat mehr Rückgrat als das ganze Zaubereiministerium zusammen!‹ Sie würde alles dafür geben, dich als Enkel zu haben …«
    Harry lachte verlegen und wechselte, sobald er konnte, zum Thema ZAG -Resultate. Während Neville seine Noten aufzählte und laut darüber nachdachte, ob er wohl einen UTZ -Kurs in Verwandlung belegen dürfe, wo er doch nur ein »Annehmbar« habe, beobachtete ihn Harry, ohne ihm wirklich zuzuhören.
    Nevilles Kindheit war von Voldemort zerstört worden, genau wie die Harrys, aber Neville ahnte nicht, dass er beinahe Harrys Schicksal gehabt hätte. Die Prophezeiung hätte sich sowohl auf Harry als auch auf Neville beziehen können, doch Voldemort hatte es aus eigenen, unerforschlichen Gründen vorgezogen, zu glauben, dass Harry derjenige war, den sie betraf.
    Hätte Voldemort Neville gewählt, dann würde Neville jetzt Harry gegenübersitzen und trüge eine blitzförmige Narbe und die Last der Prophezeiung … oder etwa nicht? Wäre Nevilles Mutter etwa gestorben, um ihn zu retten, wie Lily für Harry gestorben war? Bestimmt wäre sie das … aber was, wenn sie nicht in der Lage gewesen wäre, sich zwischen ihren Sohn und Voldemort zu stellen? Hätte es dann überhaupt keinen »Auserwählten« gegeben? Ein leerer Sitz dort, wo Neville jetzt saß, und ein narbenloser Harry, dem seine eigene Mutter, und nicht die von Ron, einen Abschiedskuss gegeben hätte?
    »Alles okay mit dir, Harry? Du siehst so seltsam aus«, sagte Neville.
    Harry schreckte hoch.
    »’tschuldigung – ich –«
    »Hast du ’nen Schlickschlupf abgekriegt?«, fragte Luna mitfühlend und starrte Harry durch ihre gewaltige bunte Brille an.
    »Ich – was?«
    »Einen Schlickschlupf … die sind unsichtbar, sausen dir durch die Ohren rein und machen dich ganz wuschig im Kopf«, sagte sie.

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