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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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sagte Slughorn und sprang bei seinem Anblick auf, so dass sein großer, in Samt gehüllter Bauch den ganzen restlichen Abteilraum auszufüllen schien. Sein glänzender Glatzkopf und sein großer silberner Schnurrbart schimmerten so hell im Sonnenlicht wie die Goldknöpfe an seiner Weste. »Schön, dass Sie da sind, schön, dass Sie da sind! Und Sie müssen Mr Longbottom sein!«
    Neville nickte mit ängstlicher Miene. Auf einen Wink von Slughorn hin setzten sie sich einander gegenüber auf die einzigen beiden leeren Plätze, gleich neben der Tür. Harry warf einen kurzen Blick auf die anderen Gäste. Er erkannte einen Slytherin aus ihrem Jahrgang, einen großen schwarzen Jungen mit hohen Wangenknochen und länglichen, schräg stehenden Augen; auch zwei Jungen aus der siebten Klasse waren da, die Harry nicht kannte, und neben Slughorn in die Ecke gequetscht, mit einem Gesichtsausdruck, als wüsste sie nicht recht, wie sie eigentlich hierhergekommen war, saß Ginny.
    »Nun, Sie kennen hier alle?«, fragte Slughorn Harry und Neville. »Blaise Zabini ist ja in Ihrem Jahrgang –«
    Zabini gab kein Zeichen von sich, dass er sie wiedererkannte oder grüßen wollte, auch Harry und Neville nicht: Gryffindor- und Slytherin-Schüler hassten einander grundsätzlich.
    »Das hier ist Cormac McLaggen, vielleicht sind Sie sich schon mal über den Weg gelaufen –? Nein?«
    McLaggen, ein mächtiger, drahthaariger Junge, hob die Hand, und Harry und Neville nickten ihm zu.
    »– und das ist Marcus Belby, ich weiß nicht, ob –?«
    Belby, der dünn und nervös wirkte, zeigte ein gezwungenes Lächeln.
    »– und diese reizende junge Dame sagt, dass sie Sie kennt!«, schloss Slughorn.
    Ginny schnitt Harry und Neville hinter Slughorns Rücken eine Grimasse.
    »Wunderbar, das ist höchst erfreulich«, sagte Slughorn mit Behagen. »Eine günstige Gelegenheit, Sie alle ein wenig besser kennen zu lernen. Hier, nehmen Sie sich eine Serviette. Ich habe mein eigenes Mittagessen mitgebracht, wie ich mich erinnere, ist der Imbisswagen etwas lakritzzauberstablastig, und der Verdauungstrakt eines armen alten Mannes kommt damit nicht besonders gut zurecht … Fasan, Belby?«
    Belby schreckte hoch und nahm etwas entgegen, das wie ein halber kalter Fasan aussah.
    »Ich erzählte gerade unserem jungen Marcus hier, dass ich das Vergnügen hatte, seinen Onkel Damocles zu unterrichten«, sagte Slughorn zu Harry und Neville und reichte nun einen Korb Brötchen herum. »Ein exzellenter Zauberer, exzellent, und sein Merlinorden war höchst verdient. Sehen Sie Ihren Onkel häufig, Marcus?«
    Unglücklicherweise hatte Belby gerade einen großen Bissen Fasan im Mund; in seiner Hast, Slughorn zu antworten, schluckte er zu schnell hinunter, wurde puterrot und begann zu würgen.
    »Anapneo«, sagte Slughorn gelassen und richtete seinen Zauberstab auf Belby, dessen Luftröhre offenbar sofort wieder frei wurde.
    »Nicht … nicht allzu häufig, nein«, keuchte Belby mit tränenden Augen.
    »Ja, natürlich, ich vermute, er ist sehr beschäftigt«, sagte Slughorn und sah Belby fragend an. »Den Wolfsbann-Trank hat er gewiss nicht ohne ein beträchtliches Maß an harter Arbeit entwickelt!«
    »Ich denk nicht …«, sagte Belby, der anscheinend Angst hatte, einen weiteren Bissen Fasan zu nehmen, ehe er sicher war, dass Slughorn mit ihm durch war. »Ähm … er und mein Dad kommen nicht sehr gut miteinander klar, verstehen Sie, deshalb weiß ich eigentlich nicht viel über …«
    Seine Stimme erstarb, während Slughorn ihm ein kühles Lächeln schenkte und sich stattdessen an McLaggen wandte.
    »Nun zu Ihnen, Cormac«, sagte Slughorn, »zufällig weiß ich, dass Sie sich oft mit Ihrem Onkel Tiberius treffen, denn er hat ein ganz prächtiges Bild von Ihnen beiden auf der Jagd nach Nogschwänzen, in – war das nicht Norfolk?«
    »Oh, jaah, das war lustig, wirklich«, sagte McLaggen. »Wir sind zusammen mit Bertie Higgs und Rufus Scrimgeour losgezogen – natürlich, bevor er Minister wurde –«
    »Ach, Bertie und Rufus kennen Sie auch?« Slughorn strahlte und gab nun ein kleines Tablett mit Pasteten herum; Belby wurde irgendwie übergangen. »Nun sagen Sie mir doch mal …«
    Es war, wie Harry vermutet hatte. Alle waren hier offenbar eingeladen worden, weil sie mit irgendeinem Prominenten oder Einflussreichen zu tun hatten – alle außer Ginny. Zabini, der nach McLaggen ausgefragt wurde, hatte, wie sich herausstellte, eine Hexe als Mutter, die berühmt war für ihre

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