Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
gestatte, zu reden, solange ich rede.«
    Professor Umbridge sah aus, als hätte man ihr gerade eine Ohrfeige verpasst. Sie sagte nichts, sondern glättete das Pergament auf ihrem Klemmbrett und kritzelte wütend drauflos.
    Mit höchst gleichmütiger Miene wandte sich Professor McGonagall erneut an die Klasse.
    »Wie gesagt: Der Verschwindezauber wird schwieriger, je komplexer das Tier ist, das man zum Verschwinden bringen will. Die Schnecke als wirbelloses Tier stellt keine große Herausforderung dar; die Maus als Säugetier hingegen sehr viel eher. Von daher ist dies kein Zauber, den Sie ausführen können, wenn Sie schon in Gedanken beim Abendessen sind. Nun – Sie kennen die Zauberformel, zeigen Sie mir, was Sie bewerkstelligen können …«
    »Und die will mir beibringen, bei Umbridge ruhig Blut zu bewahren!«, murmelte Harry verstohlen Ron zu, doch er grinste dabei – sein Zorn auf Professor McGonagall war endgültig verraucht.
    Professor Umbridge folgte Professor McGonagall nicht durch das Klassenzimmer, wie sie es bei Professor Trelawney getan hatte; vielleicht war ihr klar geworden, dass Professor McGonagall es nicht gestatten würde. Sie machte sich jedoch noch viele weitere Notizen, während sie in ihrer Ecke saß, und als Professor McGonagall die Klasse endlich zusammenpacken ließ, erhob sie sich mit verbiesterter Miene.
    »Na ja, es ist ein Anfang«, sagte Ron, hielt einen langen sich ringelnden Mäuseschwanz empor und warf ihn zurück in die Schachtel, die Lavender herumreichte.
    Als sie das Klassenzimmer verlassen wollten, sah Harry Professor Umbridge auf das Lehrerpult zugehen; er stieß Ron an, der wiederum Hermine anstieß, und die drei trödelten absichtlich herum, um zu lauschen.
    »Wie lange lehren Sie schon in Hogwarts?«, fragte Professor Umbridge.
    »Diesen Dezember sind es neununddreißig Jahre«, sagte Professor McGonagall schroff und ließ ihre Tasche zuschnappen.
    Professor Umbridge machte sich eine Notiz.
    »Sehr schön«, sagte sie, »Sie werden die Ergebnisse der Inspektion in zehn Tagen erhalten.«
    »Ich kann es kaum erwarten«, meinte Professor McGonagall in eisig gleichgültigem Ton und ging zur Tür. »Beeilt euch, ihr drei«, sagte sie und schob Harry, Ron und Hermine vor sich her.
    Harry konnte einfach nicht umhin, ihr verstohlen zuzulächeln, und er hätte schwören können, dass sie sein Lächeln erwiderte.
    Er hatte geglaubt, Umbridge frühestens wieder am Nachmittag beim Nachsitzen zu sehen, doch darin hatte er sich geirrt. Als sie den Rasenhang in Richtung Wald zu Pflege magischer Geschöpfe hinabgingen, stellten sie fest, dass Umbridge mit ihrem Klemmbrett schon neben Professor Raue-Pritsche stand und auf sie wartete.
    »Sie unterrichten diese Klasse normalerweise gar nicht, ist das richtig?«, hörte Harry sie fragen, als sie an dem Zeichentisch anlangten, wo die Horde gefangener Bowtruckles wie ein Haufen lebendiger Zweige nach Holzläusen herumsuchte.
    »Völlig richtig«, sagte Professor Raue-Pritsche, die Hände auf dem Rücken und auf den Fußballen wippend. »Ich mache die Stellvertretung für Professor Hagrid.«
    Harry tauschte beunruhigte Blicke mit Ron und Hermine. Malfoy flüsterte mit Crabbe und Goyle; sicher würde er diese Gelegenheit liebend gern beim Schopf packen und einem Mitglied des Ministeriums Geschichten über Hagrid erzählen.
    »Hmm«, sagte Professor Umbridge und senkte die Stimme, doch konnte Harry sie immer noch recht deutlich hören. »Ich frage mich – der Schulleiter scheint in dieser Sache merkwürdigerweise überhaupt nicht auskunftsbereit –, können Sie mir denn sagen, was der Grund für Professor Hagrids sehr langfristige Beurlaubung ist?«
    Harry sah, wie Malfoy neugierig aufblickte.
    »Geht nicht, Pardon«, sagte Professor Raue-Pritsche heiter. »Weiß auch nicht mehr als Sie. Bekam eine Eule von Dumbledore, ob ich für ein paar Wochen unterrichten wollte. Ich nahm an. Das ist alles, was ich weiß. Nun … soll ich jetzt anfangen?«
    »Ja, bitte tun Sie das«, sagte Professor Umbridge und kritzelte auf ihr Klemmbrett.
    Umbridge versuchte es in dieser Unterrichtsstunde einmal anders. Sie schlenderte zwischen den Schülern umher und stellte ihnen Fragen zu magischen Geschöpfen. Die meisten hatten gute Antworten parat und Harrys Laune besserte sich leicht; wenigstens stand die Klasse zu Hagrid.
    »Ganz allgemein gesehen«, sagte Professor Umbridge und kehrte nach einer langen Befragung von Dean Thomas an Professor Raue-Pritsches Seite

Weitere Kostenlose Bücher