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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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mit – was soll das heißen, Michael Corner?«
    »Na ja, deshalb sind er und seine Freunde gekommen, glaub ich – also, natürlich wollen sie gern Verteidigung lernen, aber wenn Ginny Michael nicht erzählt hätte, was abgeht –«
    »Wann ist das – wann hat sie –?«
    »Sie haben sich beim Weihnachtsball kennen gelernt und gehen seit Ende letzten Jahres miteinander«, sagte Hermine gelassen. Sie waren in die Hauptstraße eingebogen, und sie blieb vor Schreiberlings Federladen stehen, der ein paar hübsche Fasanenfedern im Schaufenster ausgestellt hatte. »Hmm … ich könnt ’ne neue Feder gebrauchen.«
    Sie betrat den Laden. Harry und Ron folgten ihr.
    »Welcher von denen war Michael Corner?«, wollte Ron aufgebracht wissen.
    »Der Dunkle«, sagte Hermine.
    »Den mochte ich nicht«, sagte Ron prompt.
    »Was für ’ne Riesenüberraschung«, entgegnete Hermine halblaut.
    »Aber«, fuhr Ron fort und folgte Hermine eine Reihe von Federn in Kupfergefäßen entlang, »aber ich dachte, sie würde auf Harry stehen?«
    Hermine blickte ihn recht mitleidig an und schüttelte den Kopf.
    »Ginny stand früher mal auf Harry, aber sie hat ihn schon vor Monaten aufgegeben. Nicht dass sie dich nicht mögen würde, natürlich«, fügte sie freundlich an Harry gewandt hinzu, während sie eine lange schwarz-goldene Feder musterte.
    Harry, dem der Kopf noch von Chos Abschiedswinken schwirrte, fand dieses Thema nicht ganz so spannend wie Ron, der vor Entrüstung sichtlich bebte, doch nun konnte er sich einen Reim auf etwas machen, was er bislang nur unterschwellig wahrgenommen hatte.
    »Also deshalb redet sie jetzt?«, fragte er Hermine. »Wenn ich dabei war, hat sie nämlich sonst nie geredet.«
    »Genau«, sagte Hermine. »Ja, ich glaub, die nehm ich …«
    Sie ging zur Ladentheke und bezahlte die fünfzehn Sickel und zwei Knuts, wobei ihr Ron unentwegt an den Fersen klebte.
    »Ron«, sagte sie streng, als sie sich umdrehte und ihm auf die Füße trat, »das ist genau der Grund, warum Ginny dir nie gesagt hat, dass sie sich mit Michael trifft, sie wusste, dass es dir nicht passen würde. Also reite jetzt nicht dauernd drauf rum, um Himmels willen.«
    »Was soll das heißen? Wem soll was nicht passen? Ich reite auf gar nichts rum …«, rhabarberte Ron die ganze Straße entlang vor sich hin.
    Während Ron unentwegt Verwünschungen gegen Michael Corner murmelte, verdrehte Hermine, zu Harry gewandt, die Augen und sagte dann verhalten: »Und wo wir schon bei Michael und Ginny sind … Was ist eigentlich mit Cho und dir?«
    »Was meinst du?«, sagte Harry rasch.
    Es war, als ob kochendes Wasser schnell in ihm aufsteigen würde; ihm war so heiß, dass sein Gesicht in der Kälte brannte – hatte er es sich so deutlich anmerken lassen?
    »Nun«, sagte Hermine und lächelte milde, »sie konnte doch partout die Augen nicht von dir abwenden, oder?«
    Harry war nie zuvor so richtig aufgefallen, wie schön das Dorf Hogsmeade eigentlich war.

 
Ausbildungserlass Nummer vierundzwanzig
    So glücklich wie an diesem restlichen Wochenende war Harry seit Beginn des Schuljahres noch nicht gewesen. Er und Ron verbrachten den größten Teil des Sonntags damit, all ihre vielen Hausaufgaben nachzuholen. Das war zwar nicht gerade ein Spaß, doch wenigstens bäumte sich die Herbstsonne noch einmal lange auf, und statt im Gemeinschaftsraum über einen Tisch gebeugt zu hocken, konnten sie ihre Arbeit mit nach draußen nehmen und sich im Schatten einer großen Buche am Seeufer räkeln. Hermine, die mit ihren Hausaufgaben natürlich auf dem neuesten Stand war, kam mit einer Ladung Wolle nach draußen und behexte ihre Stricknadeln, worauf sie neben ihr in der Luft schwebten und blitzend und klackernd noch mehr Hüte und Schals strickten.
    Dass sie nun tatsächlich etwas gegen Umbridge und das Ministerium unternahmen und dass er sogar eine Schlüsselrolle bei der Rebellion innehatte, befriedigte Harry zutiefst. Immer wieder ließ er sich das sonnabendliche Treffen durch den Kopf gehen: all die Leute, die zu ihm gekommen waren, um Verteidigung gegen die dunklen Künste zu erlernen … und was für Gesichter sie gemacht hatten, als sie von manchen seiner Taten hörten … und Cho hatte seinen Einsatz beim Trimagischen Turnier gelobt … Zu wissen, dass all diese Leute ihn nicht für einen lügnerischen Spinner hielten, sondern für jemanden, der Bewunderung verdiente, beflügelte ihn so sehr, dass er noch am Montagmorgen seine gute Laune nicht verloren hatte,

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