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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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nervös.

 
Der Löwe und die Schlange
    Während der nächsten zwei Wochen hatte Harry das Gefühl, eine Art Talisman in der Brust zu tragen, ein glühendes Geheimnis, das ihm half, Umbridges Unterricht zu überstehen, und ihn sogar sanft lächeln ließ, wenn er in ihre grässlichen Glubschaugen sah. Er und die DA leisteten ihr Widerstand, direkt vor ihrer Nase, und taten genau das, was sie und das Ministerium am meisten fürchteten. Wann immer er im Unterricht eigentlich Wilbert Slinkhards Buch lesen sollte, schwelgte er genüsslich in Erinnerungen an ihre jüngsten Treffen; Neville beispielsweise war es gelungen, Hermine zu entwaffnen, Colin Creevey beherrschte inzwischen den Lähmzauber, nachdem er sich bei drei Treffen mächtig ins Zeug gelegt hatte, und Parvati Patil hatte einen so guten Reduktor-Fluch hingelegt, dass sie den Tisch mit sämtlichen Spickoskopen darauf zu Staub hatte zerfallen lassen.
    Da sie die Trainingszeiten von drei verschiedenen Quidditch-Mannschaften berücksichtigen mussten, die oft wegen schlechten Wetters verschoben wurden, fand Harry es schier unmöglich, einen regelmäßigen Abendtermin für die DA -Treffen festzusetzen. Doch das war ihm gerade recht. Ihm schien es ohnehin besser, die Termine ganz spontan festzulegen. Sollte jemand sie beobachten, dann wäre es schwer, eine Regelmäßigkeit zu entdecken. Hermine tüftelte flugs ein sehr pfiffiges Verfahren aus, wie sie allen Mitgliedern Tag und Uhrzeit des nächsten Treffens übermitteln konnten, falls sie es kurzfristig verschieben mussten, da es verdächtig aussehen würde, wenn man allzu häufig Leute aus verschiedenen Häusern dabei sah, wie sie die Große Halle durchquerten, um miteinander zu reden. Sie gab jedem DA-Mitglied eine gefälschte Galleone. (Ron geriet ganz aus dem Häuschen, als er den Korb mit den Münzen zum ersten Mal sah und felsenfest davon überzeugt war, sie würde tatsächlich Gold verteilen.)
    »Seht ihr die Ziffern rings um den Rand der Münzen?«, sagte Hermine am Ende ihres vierten Treffens und hielt eine in die Höhe, damit es alle erkennen konnten. Die Münze schimmerte fett und gelb im Licht der Fackeln. »Auf echten Galleonen ist das nichts weiter als eine Seriennummer, die sich auf den Kobold bezieht, der die Münze geprägt hat. Auf diesen falschen Galleonen aber ändern sich die Ziffern und zeigen Datum und Uhrzeit unseres nächsten Treffens an. Die Münzen werden heiß, wenn sich das Datum ändert, also spürt ihr es, wenn ihr sie in der Tasche habt. Jeder nimmt sich eine. Wenn Harry das Datum des nächsten Treffens festlegt, ändert er die Ziffern auf seiner Münze, und weil ich sie mit einem Proteus-Zauber belegt habe, ahmen alle Münzen die seine nach und verändern sich.«
    Hermines Worten folgte ein verblüfftes Schweigen. Sie schaute ringsum in all die Gesichter, die einigermaßen fassungslos zu ihr aufblickten.
    »Nun – ich fand die Idee gut«, sagte sie verunsichert. »Ich meine, selbst wenn Umbridge von uns verlangt, die Taschen auszuleeren, ist nichts Verdächtiges daran, wenn wir eine Galleone dabeihaben, oder? Aber … na gut, wenn ihr sie nicht benutzen wollt –«
    »Du schaffst einen Proteus-Zauber?«, fragte Terry Boot.
    »Ja«, sagte Hermine.
    »Aber das … das ist UTZ-Niveau, ehrlich mal«, sagte er geplättet.
    »Oh«, sagte Hermine und versuchte bescheiden zu wirken. »Oh … nun … ja … ich denk schon.«
    »Warum bist du eigentlich nicht in Ravenclaw?«, wollte Terry wissen und starrte Hermine fast bewundernd an. »Wo du doch so viel Grips hast?«
    »Ja, der Sprechende Hut hat bei mir damals ernsthaft überlegt, ob er mich nicht nach Ravenclaw stecken soll«, sagte Hermine mit strahlendem Lächeln, »aber dann hat er sich doch für Gryffindor entschieden. Also, heißt das jetzt, wir benutzen die Galleonen?«
    Ein zustimmendes Murmeln hob an, und alle kamen nach vorn, um sich eine Münze aus dem Korb zu nehmen. Harry warf Hermine einen scheelen Blick zu.
    »Weißt du, woran mich das erinnert?«
    »Nein, woran?«
    »An die Narben der Todesser. Voldemort berührt eine von ihnen, und die Narben aller fangen an zu brennen, und sie wissen, dass sie zu ihm kommen müssen.«
    »Nun … ja«, sagte Hermine leise, »da hab ich tatsächlich die Idee her … aber sicher hast du bemerkt, dass ich mich dazu entschlossen habe, das Datum auf Metall zu gravieren und nicht auf die Haut unserer Mitglieder.«
    »Ja … das ist mir allerdings lieber.« Harry grinste und ließ seine Galleone

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