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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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einige lachten unverhohlen und deuteten mit dem Finger auf sie. Sie hatte es geschafft, einen Hut zu besorgen, der wie ein lebensgroßer Löwenkopf aussah und ihr wacklig auf dem Kopf saß.
    »Ich bin für Gryffindor«, sagte Luna und deutete überflüssigerweise auf ihren Hut. »Schaut mal, was der kann …«
    Sie hob den Zauberstab und tippte gegen den Hut. Er öffnete sein Maul weit und stieß ein höchst realistisches Brüllen aus, das alle im Umkreis zusammenschrecken ließ.
    »Gut, was?«, sagte Luna fröhlich. »Ich wollte, dass er auch noch eine Schlange zerkaut, die Slytherin darstellen sollte, versteht ihr, aber dazu hatte ich keine Zeit mehr. Jedenfalls … viel Glück, Ronald!«
    Damit entschwebte sie. Sie hatten sich noch nicht ganz von dem Schock über Lunas Hut erholt, als Angelina auf sie zugehastet kam, begleitet von Katie und Alicia, deren Augenbrauen von Madam Pomfrey glücklicherweise wieder auf ihr normales Maß gestutzt worden waren.
    »Wenn ihr fertig seid«, sagte sie, »gehen wir sofort runter zum Feld, schauen uns die Platzverhältnisse an und ziehen uns um.«
    »Wir kommen gleich nach«, versicherte ihr Harry. »Ron sollte nur noch eine Kleinigkeit frühstücken.«
    Nach zehn Minuten jedoch wurde klar, dass Ron nicht imstande war, auch nur einen weiteren Bissen zu sich zu nehmen, und Harry hielt es für das Beste, mit ihm runter zu den Umkleideräumen zu gehen. Als sie vom Tisch aufstanden, erhob sich auch Hermine, nahm Harry am Arm und zog ihn beiseite.
    »Lass Ron bloß nicht sehen, was auf diesen Slytherin-Abzeichen steht«, flüsterte sie eindringlich.
    Harry sah sie fragend an, doch sie schüttelte warnend den Kopf; Ron war gerade zu ihnen herübergeschlurft, er sah ratlos und verzweifelt aus.
    »Viel Glück, Ron«, sagte Hermine, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Und dir auch, Harry –«
    Als sie erneut die Große Halle durchquerten, schien Ron wieder ein wenig Fassung zu gewinnen. Er berührte die Stelle seines Gesichtes, wo Hermine ihn geküsst hatte, und blickte verdutzt drein, als wäre ihm nicht ganz klar, was eben geschehen war. Er schien so durcheinander, dass er kaum etwas um sich her wahrnahm, doch Harry warf, als sie am Slytherin-Tisch vorbeikamen, einen neugierigen Blick auf die kronenförmigen Abzeichen, und diesmal konnte er die Worte erkennen, die darauf geprägt waren:
    Weasley ist unser King
    Mit dem dunklen Gefühl, dass dies nichts Gutes zu bedeuten hatte, lotste er Ron hastig durch die Eingangshalle, die Steintreppe hinab und hinaus in die eisige Luft.
    Das reifbedeckte Gras knirschte unter ihren Füßen, während sie den Rasenhang zum Stadion hinuntereilten. Es war vollkommen windstill, und der Himmel war gleichmäßig perlweiß, so dass sie gute Sicht haben würden, ohne dass direktes Sonnenlicht sie blendete. Harry wies Ron unterwegs auf diese ermutigenden Aussichten hin, doch er war sich nicht sicher, ob Ron zuhörte. Als sie eintraten, hatte sich Angelina bereits umgekleidet und redete mit den anderen aus der Mannschaft. Harry und Ron zogen ihre Umhänge an (Ron versuchte es mit seinem einige Minuten lang verkehrt herum, bis Alicia sich erbarmte und ihm half), dann setzten sie sich und hörten der Einstimmung durch Angelina zu, während das Stimmengewirr draußen immer lauter wurde, da inzwischen ganze Scharen vom Schloss her zum Spielfeld zogen.
    »Okay, ich hab gerade erst die endgültige Aufstellung der Slytherins rausgekriegt«, sagte Angelina und blickte auf ein Stück Pergament. »Die Treiber vom letzten Jahr, Derrick und Bole, sind raus, aber es sieht so aus, als hätte Montague sie durch die üblichen Gorillas ersetzt und nicht durch Leute, die besonders gut fliegen können. Es sind zwei Typen namens Crabbe und Goyle, ich weiß nicht viel über die –«
    »Wir schon«, sagten Harry und Ron im Chor.
    »Jedenfalls sehen die nicht aus, als wären sie schlau genug zu unterscheiden, wo beim Besen vorne und hinten ist«, meinte Angelina und steckte ihr Pergament ein, »andererseits war ich auch immer überrascht, dass es Derrick und Bole geschafft haben, ohne Hinweisschilder den Weg zum Spielfeld zu finden.«
    »Crabbe und Goyle sind vom gleichen Schlag«, versicherte ihr Harry.
    Sie hörten das Getrappel Hunderter Füße, die die aufsteigenden Bankreihen der Tribünen hochstiegen. Einige Zuschauer sangen, aber Harry konnte den Text nicht verstehen. Allmählich wurde er nervös, doch er wusste, dass seine

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