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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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sagte Hagrid ernst. »Zehn Punkte für Gryffindor. Also, Thestrale –«
    »Chrm, chrm.«
    Professor Umbridge war da. Sie stand ein paar Schritte von Harry entfernt, trug wieder ihren grünen Hut und Mantel und hatte ihr Klemmbrett im Anschlag. Hagrid, der Umbridges falsches Räuspern noch nicht gehört hatte, musterte einigermaßen besorgt den nächsten Thestral, offenbar in der Meinung, er hätte das Geräusch gemacht.
    »Chrm, chrm.«
    »Oh, hallo«, sagte Hagrid und lächelte, als er bemerkt hatte, von wem das Geräusch kam.
    »Sie haben die Mitteilung erhalten, die ich heute Morgen zu Ihrer Hütte geschickt habe?«, sagte Umbridge mit der gleichen lauten, langsamen Stimme, mit der sie ihn zuvor schon angesprochen hatte, ganz als würde sie mit jemandem reden, der fremd und nicht besonders schnell von Begriff war. »In der ich Ihnen angekündigt habe, dass ich Ihren Unterricht inspizieren werde?«
    »Oh, ja«, sagte Hagrid strahlend. »Freut mich, dass Sie hergefunden ham! Tja, wie Sie sehn können – oder, ich weiß nich – können Sie? Wir nehmen heute Thestrale durch –«
    »Wie bitte?«, sagte Professor Umbridge laut und legte stirnrunzelnd eine Hand hinter die Ohrmuschel. »Was haben Sie gesagt?«
    Hagrid schien leicht verwirrt.
    »Ähm – Thestrale!«, sagte er laut. »Große – ähm – geflügelte Pferde, Sie wissen ja!«
    Er wedelte hoffnungsvoll mit seinen gewaltigen Armen. Professor Umbridge musterte ihn, zog die Brauen hoch und machte sich murmelnd eine Notiz auf ihrem Klemmbrett: »Muss … auf … primitive … Zeichen … sprache … zurückgreifen.«
    »Tja … wie auch immer …«, sagte Hagrid und wandte sich ein bisschen nervös wieder der Klasse zu, »ähm … wo war ich grade?«
    »Hat … offenbar … schlechtes … Kurzzeit … gedächtnis«, murmelte Umbridge, so laut, dass alle es hören konnten. Draco Malfoy machte ein Gesicht, als ob Weihnachten einen Monat früher gekommen wäre; Hermine hingegen war vor unterdrücktem Zorn scharlachrot angelaufen.
    »Oh, ja«, sagte Hagrid und blickte voll Unbehagen hinüber zu Umbridges Klemmbrett, machte aber tapfer weiter. »Jaah, ich wollt euch erzählen, wie’s kommt, dass wir ’ne Herde haben. Also, wir ham angefangen mit ’nem Männchen und fünf Weibchen. Der da«, er tätschelte das zuerst erschienene Pferd, »der heißt Tenebrus und den hab ich besonders gern, ist nämlich der erste, der hier im Wald gebor’n worden ist –«
    »Sind Sie sich bewusst«, unterbrach ihn Umbridge laut, »dass das Zaubereiministerium Thestrale als ›gefährlich‹ eingestuft hat?«
    Harry wurde das Herz schwer wie ein Stein, aber Hagrid gluckste nur.
    »Thestrale sin’ nich gefährlich! Na gut, die beißen vielleicht ’n Stück von einem ab, wenn man sie wirklich ärgert –«
    »Zeigt … unverkennbare … Anzeichen … von … Vergnügen … bei … Gewalt … vorstellungen«, murmelte Umbridge und kritzelte erneut auf ihr Klemmbrett.
    »Nein – jetz’ is’ aber genug!«, sagte Hagrid und wirkte nun ein wenig beklommen. »Ich mein, ’n Hund beißt Sie doch auch, wenn Sie ihn reizen, oder nich – un’ Thestrale haben nu halt mal ’nen schlechten Ruf wegen der Sache mit dem Tod – früher haben die Leute geglaubt, sie wär’n schlechte Omen, nich? Haben’s einfach nicht verstanden, was?«
    Umbridge antwortete nicht; sie schrieb ihre letzte Notiz zu Ende, dann blickte sie zu Hagrid auf und sagte, wiederum sehr laut und langsam: »Bitte fahren Sie mit dem Unterricht fort wie üblich. Ich werde ein wenig umhergehen« – sie ahmte Gehbewegungen nach (Malfoy und Pansy Parkinson schüttelten sich stumm vor Lachen) – »bei Ihren Schülern« (sie wies auf verschiedene Leute aus der Klasse) »und ihnen Fragen stellen.« Sie deutete auf ihren Mund, um Sprechen zu versinnbildlichen.
    Hagrid starrte sie an, offenbar völlig ohne jede Ahnung, warum sie sich aufführte, als ob er kein normales Englisch verstünde. Hermine hatte inzwischen Zornestränen in den Augen.
    »Du Sabberhexe, du böse Sabberhexe!«, flüsterte sie, während Umbridge auf Pansy Parkinson zuging. »Ich weiß, was du vorhast, du widerliche, fiese, hinterhältige –«
    »Ähm … also weiter«, sagte Hagrid, der offensichtlich Schwierigkeiten hatte, den Faden wieder aufzunehmen, »nun – Thestrale. Ja. Also, haben ’ne Menge Gutes an sich …«
    »Wie steht es bei Ihnen«, fragte Professor Umbridge mit schallender Stimme Pansy Parkinson, »sind Sie in der Lage, Professor Hagrid

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