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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Luft blasen, damit sie ihnen einen bequemeren Weg durch den unberührten Schnee bis hin zum Gewächshaus schmelzen konnte.
    Der Dezember brachte noch mehr Schnee und den Fünftklässlern eine regelrechte Lawine an Hausaufgaben. Da es nun auf Weihnachten zuging, hatten sich Ron und Hermine inzwischen auch zusehends mit ihren Pflichten als Vertrauensschüler abzuplagen. Sie mussten das Dekorieren des Schlosses überwachen (»Versuch mal Lametta aufzuhängen, wenn Peeves das andere Ende festhält und dich damit erwürgen will«, sagte Ron), auf die Erst- und Zweitklässler aufpassen, die ihre Pausen drinnen verbrachten, weil es bitterkalt war (»Und was für freche kleine Rotzbälger das sind, wir war’n garantiert nicht so unverschämt, als wir in der Ersten waren«, verkündete Ron), und im Schichtwechsel mit Argus Filch in den Korridoren Streife gehen, der den Verdacht hatte, die allgemeine Ferienlaune könnte eine Eruption von Zaubererduellen auslösen (»Der Kerl hat nur Stroh im Hirn«, sagte Ron wütend). Sie waren dermaßen beschäftigt, dass Hermine sogar das Stricken von Elfenhüten aufgeben musste, und es wurmte sie, dass sie nun bei den letzten dreien angelangt war.
    »All die armen Elfen, die ich noch nicht befreit habe, die müssen jetzt über Weihnachten hierbleiben, weil es nicht genug Hüte gibt!«
    Harry, der es nicht übers Herz gebracht hatte, ihr zu sagen, dass Dobby alles an sich nahm, was sie strickte, beugte sich noch tiefer über seinen Aufsatz für Zaubereigeschichte. An Weihnachten wollte er ohnehin nicht erinnert werden. Zum ersten Mal, seit er in der Schule war, hätte er die Ferien am liebsten außerhalb von Hogwarts verbracht. Er hegte inzwischen einen ausgewachsenen Groll gegen die Schule, zum einen wegen des Quidditch-Verbots, zum anderen wegen der Befürchtung, sie könnten Hagrid auf Bewährung setzen. Das Einzige, worauf er sich wirklich freute, waren die DA-Treffen, und die mussten sie während der Ferien ausfallen lassen, weil fast alle Mitglieder die Zeit bei ihren Familien verbrachten. Hermine ging mit ihren Eltern Ski laufen, was Ron furchtbar komisch fand, weil er noch nie von Muggeln gehört hatte, die sich schmale Holzbretter an die Füße schnallten, um Berge runterzurutschen. Ron würde nach Hause in den Fuchsbau fahren. Harry war einige Tage lang neidisch auf ihn, bis er dann fragte, auf welchem Weg er denn zu Weihnachten nach Hause kommen wolle, und Ron antwortete: »Aber du kommst doch auch mit! Hab ich das nicht gesagt? Mum hat mir schon vor Wochen geschrieben, dass ich dich einladen soll!«
    Hermine verdrehte die Augen, aber Harrys Laune besserte sich schlagartig: Weihnachten im Fuchsbau war eine wirklich herrliche Aussicht, wenn auch ein wenig getrübt durch sein schlechtes Gewissen, dass er die Ferien dann nicht mit Sirius verbringen würde. Vielleicht konnte er Mrs Weasley überreden, seinen Paten zum Fest einzuladen. Allerdings hatte er Zweifel, ob Dumbledore es Sirius erlauben würde, das Haus am Grimmauldplatz zu verlassen, und zudem musste er daran denken, dass Mrs Weasley Sirius wahrscheinlich ohnehin nicht dabeihaben wollte; sie lagen sich einfach zu oft in den Haaren. Seit Sirius das letzte Mal im Feuer erschienen war, hatte er überhaupt keine Verbindung mehr mit Harry aufgenommen, und obwohl Harry wusste, dass ein Kontaktversuch unklug wäre, weil Umbridge ständig auf der Lauer lag, mochte er den Gedanken nicht, dass Sirius allein in dem alten Haus seiner Mutter saß und vielleicht ab und zu mit Kreacher einsam an einem Knallbonbon zog.
    Harry kam frühzeitig zum letzten DA -Treffen vor den Ferien in den Raum der Wünsche und war auch sehr froh darüber, denn als die Fackeln aufloderten, sah er, dass Dobby ihn auf eigene Faust weihnachtlich geschmückt hatte. Es musste der Elf gewesen sein, denn wer sonst hätte hundert goldene Christbaumkugeln an die Decke gehängt, jede mit einem Bild von Harry, unter dem stand: » HARRY CHRISTMAS !«
    Harry war gerade dabei, die letzten Kugeln abzuhängen, als knarrend die Tür aufging und Luna Lovegood eintrat, wie üblich mit verträumter Miene.
    »Hallo«, hauchte sie und besah sich die Überreste des Weihnachtsschmucks ringsum. »Oh, die sind aber hübsch, hast du die aufgehängt?«
    »Nein«, sagte Harry, »das war Dobby der Hauself.«
    »Misteln«, sagte Luna träumerisch und deutete auf ein großes Büschel mit weißen Beeren fast genau über Harrys Kopf. Er sprang darunter weg. »Würd ich auch machen«, sagte

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