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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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erschüttert. »Flohpulver?«
    »Nein«, sagte Dumbledore. »Flohpulver ist im Moment nicht sicher, das Netzwerk wird überwacht. Ihr werdet einen Portschlüssel nehmen.« Er deutete auf den alten Kessel, der harmlos auf seinem Schreibtisch lag. »Wir warten nur noch auf Phineas Nigellus, damit er uns Bericht erstattet … ich möchte sichergehen, dass die Luft rein ist, bevor ich euch wegschicke –«
    Eine Flamme loderte mitten im Büro auf und hinterließ eine einzelne goldene Feder, die sanft zu Boden schwebte.
    »Das ist eine Warnung von Fawkes«, sagte Dumbledore und fing die Feder im Flug. »Professor Umbridge weiß offenbar, dass ihr nicht mehr in euren Betten seid … Minerva, gehen Sie und halten Sie sie auf – erzählen Sie ihr irgendwas –«
    Professor McGonagall rauschte mit raschelndem Schottentuch davon.
    »Er meint, er würde sich freuen«, sagte eine gelangweilte Stimme hinter Dumbledore; der Zauberer namens Phineas war wieder vor seinem Slytherin-Banner aufgetaucht. »Mein Ururenkel hatte immer schon einen merkwürdigen Geschmack, was Hausgäste anbelangt.«
    »Also kommt her«, sagte Dumbledore zu Harry und den Weasleys. »Und rasch, bevor noch jemand zu uns stößt.«
    Harry und die anderen scharten sich um Dumbledores Schreibtisch.
    »Ihr habt alle schon mal einen Portschlüssel benutzt?«, fragte Dumbledore, worauf sie nickten und die Hände ausstreckten, um den geschwärzten Kessel irgendwo zu berühren. »Gut. Ich zähle also bis drei – eins … zwei …«
    Es geschah im Bruchteil einer Sekunde: In der winzigen Pause, bevor Dumbledore »drei« sagte, blickte Harry zu ihm auf – sie standen sehr nah beieinander – und Dumbledores klarer blauer Blick wanderte vom Portschlüssel zu Harrys Gesicht.
    Augenblicklich brannte Harrys Narbe wie weiße Glut, als ob die alte Wunde wieder aufgebrochen wäre – und unverlangt, ungewollt, doch fürchterlich stark stieg in Harry ein Hass auf, so unerbittlich, dass er in diesem Moment nichts lieber wollte als zuschlagen – zubeißen – seine Fangzähne in den Mann vor ihm versenken –
    »… drei.«
    Harry spürte einen mächtigen Ruck hinter seinem Nabel, der Boden schwand ihm unter den Füßen, seine Hand klebte am Kessel; er stieß gegen die anderen, während sie alle, vom Kessel gezogen, in einem Wirbel von Farben und windumrauscht dahinrasten … bis seine Füße so hart auf der Erde aufschlugen, dass seine Knie nachgaben. Der Kessel fiel krachend zu Boden und eine Stimme ganz in der Nähe sagte: »Da sind sie ja, die Blutsverräter-Gören. Stimmt es, dass ihr Vater im Sterben liegt?«
    » RAUS HIER «, brüllte eine zweite Stimme.
    Harry rappelte sich auf und sah sich um. Sie waren in der düsteren Kellerküche am Grimmauldplatz Nummer zwölf gelandet. Licht spendeten nur das Feuer und eine tropfende Kerze, welche die Überreste eines einsamen Nachtessens beleuchteten. Kreacher verschwand durch die Tür zur Halle, während er mit einem feindseligen Blick zurück auf sie seinen Lendenschurz hochzog; Sirius kam mit besorgter Miene auf sie zugeeilt. Er war unrasiert und hatte sich noch nicht für die Nacht umgezogen, außerdem umgab ihn ein schwacher Geruch nach schalem Schnaps, der an Mundungus erinnerte.
    »Was ist los?«, fragte er und streckte die Hand aus, um Ginny aufzuhelfen. »Phineas Nigellus meinte, Arthur sei schwer verletzt –«
    »Frag Harry«, sagte Fred.
    »Ja, ich will das auch hören«, sagte George.
    Die Zwillinge und Ginny starrten ihn an. Draußen auf der Treppe hatten Kreachers Schritte innegehalten.
    »Es war –«, begann Harry. Das hier war noch schlimmer, als es McGonagall und Dumbledore zu sagen. »Ich hatte – so was wie eine – Vision …«
    Und er erzählte ihnen alles, was er gesehen hatte, doch änderte er die Geschichte ab, so dass es sich anhörte, als hätte er als unbeteiligter Zuschauer beobachtet, wie die Schlange angriff, und es nicht aus den Augen des Reptils selbst miterlebt. Ron, immer noch sehr weiß, warf ihm einen flüchtigen Blick zu, sagte aber nichts. Als Harry geendet hatte, starrten ihn Fred, George und Ginny noch einen Moment lang an. Harry wusste nicht, ob er es sich einbildete oder nicht, aber er hatte den Eindruck, dass etwas Anklagendes in ihren Blicken lag. Nun, wenn sie ihm einen Vorwurf machten, nur weil er den Angriff gesehen hatte, dann war er froh, dass er ihnen nicht gesagt hatte, dass er während des Geschehens im Innern der Schlange gewesen war.
    »Ist Mum hier?«, fragte Fred und

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