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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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mitten in der Luft die schmutzigen Teller vor ihnen, und während sie erschrocken aufschrien, fiel eine Pergamentrolle mit einem dumpfen Geräusch auf den Tisch, gefolgt von der einzelnen goldenen Schwanzfeder eines Phönix.
    »Fawkes!«, sagte Sirius prompt und schnappte das Pergament. »Das ist nicht Dumbledores Handschrift – das muss eine Nachricht von eurer Mutter sein – hier –«
    Er drückte den Brief George in die Hand, der ihn aufriss und laut vorlas: »Dad ist noch am Leben. Ich mache mich jetzt auf den Weg ins St. Mungo. Bleibt, wo ihr seid. Ich benachrichtige euch, sobald ich kann. Mum«.
    George blickte in die Runde.
    »Noch am Leben …«, sagte er langsam. »Aber das hört sich an, als ob …«
    Er brauchte den Satz nicht zu beenden. Auch für Harry klang es, als ob Mr Weasley zwischen Leben und Tod schwebte. Ron, noch immer ungewöhnlich blass, starrte auf die Rückseite des Briefs seiner Mutter, als wären von dort tröstende Worte zu erwarten. Fred nahm George das Pergament ab und las es selbst noch einmal durch, dann blickte er zu Harry, der spürte, wie seine Hand an der Butterbierflasche erneut zitterte, worauf er die Flasche fester umklammerte, damit die Hand ruhig blieb.
    Noch nie hatte Harry eine längere Nacht durchwacht als diese, jedenfalls konnte er sich nicht erinnern. Irgendwann schlug Sirius ohne rechte Überzeugung vor, sie sollten alle zu Bett gehen, aber die empörten Blicke der Weasleys waren Antwort genug. Sie saßen zumeist schweigend um den Tisch, sahen zu, wie der Kerzendocht immer tiefer ins flüssige Wachs sank, und tranken gelegentlich einen Schluck Butterbier. Gesprochen wurde nur, wenn sie nach der Uhrzeit fragten oder laut überlegten, was wohl vor sich ging, und um sich gegenseitig zu versichern, dass man schlechte Nachrichten schon längst erfahren hätte, denn Mrs Weasley musste bereits vor einiger Zeit im St. Mungo angekommen sein.
    Fred schlummerte ein und sein Kopf lag schlaff seitlich auf seiner Schulter. Ginny hatte sich auf ihrem Stuhl eingerollt wie eine Katze, aber die Augen geöffnet; Harry sah, dass sich das Licht des Feuers in ihnen spiegelte. Ron saß da, den Kopf in den Händen, und es war unmöglich, zu sagen, ob er wach war oder schlief. Harry und Sirius, Eindringlinge in die trauernde Familie, warfen sich bisweilen Blicke zu und warteten … warteten …
    Nach Rons Uhr war es zehn nach fünf am Morgen, als die Tür aufschwang und Mrs Weasley eintrat. Sie war leichenblass, doch als sie sich umwandten und sie ansahen und Fred, Ron und Harry sich halb von ihren Stühlen erhoben, zeigte sie ein mattes Lächeln.
    »Er wird durchkommen«, sagte sie mit vor Müdigkeit schwacher Stimme. »Er schläft jetzt. Später können wir ihn alle besuchen. Bill ist noch bei ihm; er nimmt sich den Morgen frei.«
    Fred sackte mit dem Gesicht in den Händen auf seinen Stuhl zurück. George und Ginny standen auf, gingen rasch auf ihre Mutter zu und umarmten sie. Ron lachte zittrig auf und stürzte den Rest seines Butterbiers hinunter.
    »Frühstück!«, rief Sirius laut und fröhlich und sprang auf. »Wo ist dieser verfluchte Hauself? Kreacher! KREACHER !«
    Aber Kreacher antwortete nicht.
    »Ach, was soll’s«, murmelte Sirius und zählte die Anwesenden. »Also, Frühstück für – wie viel sind wir – sieben … Speck und Eier, denke ich, und etwas Tee und Toast –«
    Harry ging rasch hinüber zum Herd, um sich nützlich zu machen. Er wollte das Glück der Weasleys nicht stören, und es graute ihm schon vor dem Augenblick, da Mrs Weasley ihn auffordern würde, seine Vision noch einmal zu schildern. Doch kaum hatte er die Teller aus der Anrichte geholt, da nahm Mrs Weasley sie ihm aus den Händen und zog ihn in ihre Arme.
    »Ich weiß nicht, was ohne dich passiert wäre, Harry«, sagte sie mit gedämpfter Stimme. »Vielleicht hätte man Arthur erst Stunden später gefunden, und dann wäre es zu spät gewesen, aber dank dir lebt er noch, und Dumbledore konnte sich einen guten Vorwand ausdenken, warum man Arthur ausgerechnet dort gefunden hat, du hast ja keine Ahnung, in welchen Schwierigkeiten er sonst stecken würde, denk an den armen Sturgis …«
    Harry konnte ihre Dankbarkeit kaum ertragen, doch zum Glück ließ sie bald von ihm ab, wandte sich an Sirius und bedankte sich bei ihm, dass er während der Nacht bei ihren Kindern geblieben war. Sirius sagte, es freue ihn sehr, dass er helfen konnte, und dass sie hoffentlich alle bei ihm wohnen würden, solange Mr

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