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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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wandte sich an Sirius.
    »Sie weiß wahrscheinlich noch gar nicht, was passiert ist«, sagte Sirius. »Das Wichtigste war, euch fortzuschaffen, bevor Umbridge sich einmischen konnte. Ich vermute, Dumbledore teilt es Molly jetzt mit.«
    »Wir müssen ins St. Mungo«, drängte Ginny. Sie drehte sich zu ihren Brüdern um; natürlich waren sie immer noch in ihren Schlafanzügen.
    »Sirius, kannst du uns Mäntel oder sonst was leihen?«
    »Wartet mal, ihr könnt jetzt nicht einfach zum St. Mungo abhauen!«, sagte Sirius.
    »Natürlich können wir, wenn wir wollen«, widersprach Fred mit störrischer Miene. »Er ist unser Dad!«
    »Und wie wollt ihr erklären, woher ihr erfahren habt, dass Arthur angegriffen wurde, noch bevor das Hospital seine Frau unterrichtet hat?«
    »Weshalb sollte das wichtig sein?«, fragte George hitzig.
    »Es ist wichtig, weil wir keine Aufmerksamkeit auf die Tatsache lenken wollen, dass Harry Visionen von etwas hat, das Hunderte von Meilen entfernt geschieht!«, sagte Sirius zornig. »Könnt ihr euch vielleicht vorstellen, was das Ministerium von einer solchen Information halten würde?«
    Fred und George sahen aus, als sei es ihnen absolut schnuppe, was das Ministerium von irgendetwas halten könnte. Ron war immer noch aschfahl und stumm.
    »Irgendjemand hätte es uns sagen können …«, warf Ginny ein. »Wir hätten es doch auch von jemand anderem als Harry hören können.«
    »Und von wem?«, sagte Sirius unwirsch. »Hört zu, euer Dad wurde verletzt, während er im Auftrag des Ordens tätig war, und die Umstände sind ohnehin schon verdächtig genug, ohne dass seine Kinder Sekunden später davon erfahren. Ihr könntet die Sache des Ordens schwer beschädi–«
    »Der blöde Orden ist uns egal!«, rief Fred.
    »Es geht darum, dass unser Dad stirbt!«, schrie George.
    »Euer Vater wusste, worauf er sich einließ, und er wird sich nicht bei euch bedanken, wenn ihr dem Orden alles vermasselt!«, erwiderte Sirius, nicht minder zornig. »So ist es nun mal – deshalb seid ihr nicht im Orden – ihr versteht nicht – es gibt Dinge, für die es wert ist, zu sterben!«
    »Du hast ja leicht reden, wo du hier drinhockst!«, brüllte Fred. »Du riskierst ja nicht deinen Kopf!«
    Der Rest von Farbe schwand aus Sirius’ Gesicht. Einen Moment lang sah er aus, als hätte er größte Lust, Fred zu schlagen, doch als er sprach, war seine Stimme ruhig und bestimmt.
    »Ich weiß, es ist schwierig, aber wir müssen alle so tun, als ob wir noch nichts wüssten. Wir müssen hierbleiben, zumindest bis wir von eurer Mutter hören, klar?«
    Fred und George schienen immer noch rebellisch gestimmt. Ginny jedoch ging ein paar Schritte hinüber zum nächsten Stuhl und ließ sich daraufsinken. Harry blickte Ron an, der eine komische Bewegung machte, eine Mischung aus Kopfnicken und Achselzucken, und sie setzten sich ebenfalls. Die Zwillinge sahen Sirius eine weitere Minute lang feindselig an, dann nahmen sie neben Ginny Platz.
    »Gut so«, ermunterte sie Sirius, »also, lasst uns – lasst uns was trinken, während wir warten. Accio Butterbier!«
    Mit diesen Worten hob er den Zauberstab, und ein halbes Dutzend Flaschen kamen aus der Speisekammer auf sie zugeflogen, schlitterten über den Tisch, verstreuten die Überreste von Sirius’ Mahlzeit und blieben genau vor den sechsen stehen. Während sie tranken, war eine Zeit lang bloß das Knistern des Küchenfeuers und das leise Klopfen ihrer Flaschen auf dem Küchentisch zu hören.
    Harry trank nur, damit seine Hände beschäftigt waren. Ein fürchterlich heißes, brodelndes Schuldgefühl drückte in seinem Magen. Nur seinetwegen waren sie hier, ansonsten würden sie alle noch im Bett liegen und schlafen. Und es hatte keinen Zweck, sich einzureden, dass es ihm zu verdanken war, dass sie Mr Weasley gefunden hatten, weil er Alarm geschlagen hatte. Dagegen sprach die nicht zu leugnende Wahrheit, dass er selbst Mr Weasley überhaupt erst angegriffen hatte.
    Sei nicht albern, du hast keine Fangzähne, redete er sich zu und versuchte ruhig zu bleiben, obwohl die Hand, mit der er die Butterbierflasche hielt, zitterte. Du lagst im Bett, du hast niemanden angegriffen …
    Aber was ist dann eben in Dumbledores Büro passiert?, fragte er sich. Ich hatte das Gefühl, dass ich auch noch Dumbledore angreifen wollte …
    Er setzte die Flasche ein wenig härter auf, als er gewollt hatte, und Butterbier schwappte über den Tisch. Niemand bemerkte etwas. Dann erhellte eine Stichflamme

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