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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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glühenden Weihnachtskugeln geworden; um sämtliche Türen rankten sich Stechpalmenzweige, und in den Ecken glitzerten leuchtende weiße Christbäume, bedeckt mit magischem Schnee und Eiszapfen, jeder mit einem funkelnden goldenen Stern an der Spitze. Es herrschte weniger Gedränge als bei ihrem letzten Besuch, obwohl Harry, als er den Raum halb durchquert hatte, von einer Hexe beiseitegeschoben wurde, in deren linkem Nasenloch eine Satsuma steckte.
    »Familienstreit, was?«, feixte die blonde Hexe hinter dem Pult. »Sie sind die Dritte heute … Fluchschäden, vierter Stock.«
    Sie fanden Mr Weasley aufrecht im Bett sitzend, mit den Überresten seines Weihnachtstruthahns auf einem Tablett auf seinem Schoß. Er machte ein ziemlich belämmertes Gesicht.
    »Alles in Ordnung, Arthur?«, fragte Mrs Weasley, nachdem sie ihn alle begrüßt und ihre Geschenke überreicht hatten.
    »Bestens, bestens«, sagte Mr Weasley ein wenig zu überschwänglich. »Ihr – ähm – habt nicht zufällig Heiler Smethwyck gesehen, oder?«
    »Nein«, sagte Mrs Weasley argwöhnisch. »Warum?«
    »Nichts, nichts«, antwortete Mr Weasley beiläufig und begann seinen Stapel Geschenke auszupacken. »Nun, alle einen schönen Tag gehabt? Was habt ihr denn zu Weihnachten gekriegt? Oh, Harry – das ist ja absolut wunderbar!« Gerade hatte er Harrys Geschenk aufgemacht, ein Schraubenzieherset und Sicherungsdraht.
    Mrs Weasley schien nicht ganz zufrieden mit der Antwort ihres Mannes. Als er sich hinüberlehnte, um Harry die Hand zu schütteln, spähte sie auf die Verbände unter seinem Nachthemd.
    »Arthur«, sagte sie und es klang wie das Zuschnappen einer Mausefalle, »man hat dir den Verband gewechselt. Warum hat man dir einen Tag früher den Verband gewechselt, Arthur? Man hat mir gesagt, das wäre erst morgen nötig.«
    »Was?«, sagte Mr Weasley. Er sah recht verängstigt aus und zog sich die Bettdecke höher über die Brust. »Nein, nein – nicht der Rede wert – es ist – ich –«
    Er schien unter Mrs Weasleys bohrendem Blick zu schrumpfen.
    »Also – jetzt reg dich nicht auf, Molly, aber Augustus Pye hatte da so eine Idee … er ist der Heiler im Praktikum hier, weißt du, netter junger Mann und sehr interessiert an … ähm … alternativer Medizin … ich meine, manche von diesen alten Muggelheilmethoden … also, es heißt Fäden, Molly, und sie wirken sehr gut bei – bei Muggelwunden –«
    Mrs Weasley machte ein unheilschwangeres Geräusch, etwas zwischen einem Schrei und einem Knurren. Lupin schlenderte vom Bett weg und hinüber zu dem Werwolf, der keinen Besuch hatte und ziemlich wehmütig die Schar um Mr Weasley betrachtete. Bill murmelte etwas von wegen, er könne eine Tasse Tee vertragen, und Fred und George sprangen grinsend auf und schlossen sich ihm an.
    »Willst du mir etwa sagen«, legte Mrs Weasley los und ihre Stimme wurde mit jedem Wort lauter; sie bemerkte offenbar nicht, dass ihre Begleiter eilends Deckung suchten, »dass du mit Muggelheilverfahren herumgestümpert hast?«
    »Nicht rumgestümpert, Molly, Liebling«, sagte Mr Weasley flehend, »es war nur – nur etwas, von dem Pye und ich meinten, wir könnten es ausprobieren – nur, es ist jammerschade – aber gerade bei diesen Wunden – scheint es nicht so gut zu wirken, wie wir gehofft hatten –«
    »Das heißt?«
    »Nun … ja, ich weiß nicht, ob du weißt, wie – wie das mit den Fäden geht.«
    »Klingt ganz so, als ob ihr versucht hättet, deine Haut wieder zusammenzunähen«, sagte Mrs Weasley und lachte schnaubend und freudlos, »aber selbst du, Arthur, wärst doch nicht so dumm –«
    »Mir ist auch nach ’ner Tasse Tee«, sagte Harry und schnellte hoch.
    Hermine, Ron und Ginny stürzten ihm nach zur Tür. Als sie hinter ihnen zuschwang, hörten sie Mrs Weasley kreischen: » WAS SOLL DAS HEISSEN, DAS IST SO UNGEFÄHR DER GEDANKE ?«
    »Typisch Dad«, sagte Ginny kopfschüttelnd, als sie sich auf den Weg den Gang entlang machten. »Fäden … ich bitte euch …«
    »Ach, weißt du, bei nichtmagischen Wunden wirkt das ganz gut«, sagte Hermine der Fairness halber. »Ich vermute, irgendwas in diesem Schlangengift löst die Fäden auf oder so was. Wo ist hier eigentlich die Cafeteria?«
    »Fünfter Stock«, sagte Harry, der sich an den Wegweiser über dem Pult der Empfangshexe erinnerte.
    Sie gingen den Korridor entlang, durch einige Schwingtüren und fanden eine baufällige Treppe, die mit weiteren Porträts brutal wirkender Heiler gesäumt war. Während

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