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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Fotos!«
    »Nun hört ihn euch an«, sagte die Heilerin, nahm Lockhart am Arm und lächelte ihm liebevoll zu, als wäre er ein frühreifer Zweijähriger. »Vor einigen Jahren war er ziemlich bekannt. Wir hoffen sehr, dass diese Neigung, Autogramme zu geben, ein Zeichen ist, dass seine Erinnerung allmählich zurückkehrt. Wollt ihr bitte hier langkommen? Er ist auf einer geschlossenen Station, wisst ihr, er hat sich wohl rausgeschlichen, als ich die Weihnachtsgeschenke gebracht habe, die Tür bleibt normalerweise verschlossen … nicht dass er gefährlich wäre! Aber«, sie flüsterte jetzt nur noch, »er ist ein bisschen eine Gefahr für sich selbst, der Gute … weiß nicht, wer er ist, versteht ihr, läuft davon und erinnert sich nicht, wie es zurückgeht … es ist ja so nett von euch, dass ihr ihn besuchen kommt.«
    »Ähm«, sagte Ron und gestikulierte vergeblich zur Decke hin, »eigentlich wollten wir nur – ähm –«
    Doch die Heilerin lächelte ihn erwartungsvoll an und Rons schwaches Gemurmel von wegen »nur kurz ’ne Tasse Tee trinken« verwehte ins Nichts. Sie sahen sich hilflos an und folgten dann Lockhart und seiner Heilerin den Korridor hinunter.
    »Wir bleiben aber nicht lang«, sagte Ron leise.
    Die Heilerin deutete mit dem Zauberstab auf die Tür zur Janus-Thickey-Station und murmelte: »Alohomora.« Die Tür schwang auf und sie trat ihnen voran ein. Gilderoy hielt sie am Arm, bis sie ihn in einen Sessel neben seinem Bett verfrachtet hatte.
    »Dies ist die Station für unsere chronisch Kranken«, teilte sie Harry, Ron, Hermine und Ginny leise mit. »Für die dauerhaft Fluchgeschädigten, versteht ihr? Mit stark dosierten Heiltränken und Zaubern und ein bisschen Glück können wir natürlich einige Fortschritte erzielen. Bei Gilderoy scheint gerade ein gewisses Selbstgefühl zurückzukehren. Und bei Mr Bode haben wir eine echte Besserung zu verzeichnen, er scheint die Fähigkeit zu sprechen sehr schnell zurückzugewinnen, auch wenn er bisher keine Sprache spricht, die wir erkennen. Also, ich muss noch den Rest der Weihnachtsgeschenke verteilen, ich lass euch mal zum Plaudern alleine.«
    Harry sah sich um. Die Station machte eindeutig den Eindruck, als wäre sie ein dauerhaftes Heim für ihre Patienten. Sie hatten viel mehr persönliche Habseligkeiten um ihre Betten als auf Mr Weasleys Station; die Wand am Kopfende von Gilderoys Bett zum Beispiel war vollgeklebt mit Bildern von ihm, die den Neuankömmlingen zähnebleckend entgegenstrahlten und -winkten. Er hatte viele von ihnen in kindlicher Blockschrift für sich selbst signiert. Kaum hatte die Heilerin Gilderoy in seinen Sessel gesetzt, da zog er einen frischen Stapel Fotos zu sich heran, nahm eine Feder und begann sie alle fieberhaft zu unterschreiben.
    »Ihr könnt sie in Umschläge stecken«, sagte er zu Ginny und warf ihr die signierten Fotos eins nach dem anderen in den Schoß. »Man hat mich nicht vergessen, wisst ihr, nein, ich bekomme immer noch jede Menge Fanpost … Gladys Gudgeon schreibt mir wöchentlich … wenn ich nur wüsste, warum …« Er hielt inne, blickte leicht verwirrt, dann strahlte er wieder und wandte sich mit neuem Schwung seinen Autogrammen zu. »Es muss wohl einfach daran liegen, dass ich so gut aussehe …«
    Ein fahlhäutiger, traurig blickender Zauberer lag im Bett gegenüber und starrte an die Decke. Er murmelte in sich hinein und schien keinerlei Notiz von seiner Umgebung zu nehmen. Zwei Betten weiter lag eine Frau, deren ganzer Kopf mit Fell bedeckt war; Harry erinnerte sich, dass Hermine in ihrem zweiten Jahr etwas Ähnliches passiert war, allerdings war der Schaden in ihrem Fall zum Glück nicht dauerhaft gewesen. Ganz hinten auf der Station waren geblümte Vorhänge um zwei Betten gezogen, um den dort Liegenden und ihren Besuchern ein wenig Raum für sich zu gewähren.
    »Hier, bitte schön, Agnes«, sagte die Heilerin strahlend zu der fellgesichtigen Frau und reichte ihr einen kleinen Stapel Weihnachtsgeschenke. »Sehen Sie, man hat Sie nicht vergessen, oder? Und Ihr Sohn hat eine Eule geschickt und lässt ausrichten, dass er Sie heute Abend besucht, das ist doch nett, nicht wahr?«
    Agnes bellte ein paar Mal laut.
    »Und schauen Sie, Broderick, man hat Ihnen eine Topfpflanze geschickt und einen wunderschönen Kalender mit einem tollen Hippogreif für jeden Monat, das muntert uns doch gleich auf, nicht wahr?«, sagte die Heilerin und wuselte hinüber zu dem murmelnden Mann, stellte eine ziemlich hässliche

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