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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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anblickte, als wäre er das schönste Wesen, das sie je gesehen hatte. »Eine große fette Schlagzeile: ›Potter klagt an …‹ Die Zeile drunter: ›Harry Potter nennt die Namen der Todesser, die noch unter uns sind.‹ Und dann, unter einem hübschen großen Foto von Ihnen: ›Harry Potter, 15, der gestörte Teenager, der den Angriff von Du-weißt-schon-wem überlebt hat, löste gestern Empörung aus, indem er angesehene und führende Mitglieder der Zauberergemeinschaft beschuldigte, Todesser zu sein …‹«
    Die Flotte-Schreibe-Feder war bereits in ihrer Hand und auf halbem Weg zu ihrem Mund, als der verzückte Ausdruck auf ihrem Gesicht erstarb.
    »Aber natürlich«, sagte sie, ließ die Feder sinken und warf Hermine einen bohrenden Blick zu, »natürlich würde die kleine Miss Makellos diese Story gar nicht gern gedruckt sehen, stimmt’s?«
    »Eigentlich«, sagte Hermine süßlich, »ist es genau das, was die kleine Miss Makellos will.«
    Rita starrte sie an. Harry ebenfalls. Luna hingegen sang verträumt »Weasley ist unser King« in sich hinein und rührte mit einer aufgespießten Cocktail-Zwiebel ihren Drink um.
    »Sie wollen, dass ich berichte, was er über Ihn, dessen Name nicht genannt werden darf, sagt?«, fragte Rita Hermine mit gedämpfter Stimme.
    »Ja, das will ich«, sagte Hermine. »Die wahre Geschichte. Alle Fakten. Genau wie Harry sie erzählt. Er liefert Ihnen alle Einzelheiten, er nennt Ihnen die Namen aller unentdeckten Todesser, die er dort gesehen hat, er sagt Ihnen, wie Voldemort heute aussieht – oh, reißen Sie sich zusammen«, fügte sie verächtlich hinzu und warf eine Serviette über den Tisch, denn beim Klang von Voldemorts Namen war Rita so heftig zusammengezuckt, dass sie die Hälfte ihres Glases Feuerwhisky über sich verschüttet hatte.
    Rita trocknete das Revers ihres schmuddeligen Regenmantels, ohne Hermine aus den Augen zu lassen. Dann sagte sie nüchtern: »Das würde der Prophet nicht drucken. Es mag Ihnen noch nicht aufgefallen sein, aber kein Mensch glaubt diese Ammenmärchen. Alle denken, er hat Wahnvorstellungen. Aber wenn Sie mich die Geschichte aus dieser Perspektive schreiben lassen …«
    »Wir brauchen nicht noch eine Geschichte von wegen, Harry hätte sie nicht mehr alle!«, sagte Hermine zornig. »Davon hatten wir schon genug, danke schön! Ich will, dass er die Möglichkeit bekommt, die Wahrheit zu sagen!«
    »Es gibt keinen Markt für eine solche Story«, erwiderte Rita kalt.
    »Sie meinen, der Prophet wird sie nicht drucken, weil Fudge es nicht zulässt«, sagte Hermine verärgert.
    Rita sah Hermine eine ganze Weile mit stechendem Blick an. Dann beugte sie sich über den Tisch zu ihr hinüber und sagte in geschäftsmäßigem Ton: »Na gut, Fudge macht Druck auf den Propheten, aber es kommt aufs selbe raus. Die werden keine Geschichte drucken, die Harry in gutem Licht erscheinen lässt. Keiner will das lesen. Das ist gegen die Stimmung in der Öffentlichkeit. Wegen dieses jüngsten Askaban-Ausbruchs sind die Leute ohnehin schon beunruhigt genug. Sie wollen einfach nicht glauben, dass Du-weißt-schon-wer zurück ist.«
    »Also ist der Tagesprophet dazu da, den Leuten zu sagen, was sie hören wollen, stimmt’s?«, giftete Hermine.
    Rita setzte sich wieder aufrecht hin und leerte mit hochgezogenen Augenbrauen ihr Glas Feuerwhisky.
    »Der Prophet ist da, um sich zu verkaufen, Sie dummes Mädchen«, sagte sie kalt.
    »Mein Dad hält ihn für eine miserable Zeitung«, mischte sich Luna überraschend ins Gespräch ein. Sie lutschte an ihrer Cocktail-Zwiebel und stierte Rita mit ihren vorquellenden, leicht irrlichternden riesigen Augen an. »Er veröffentlicht wichtige Geschichten, von denen er glaubt, dass die Öffentlichkeit sie erfahren muss. Ihm geht es nicht ums Geldverdienen.«
    Rita blickte Luna abfällig an.
    »Ich vermute, Ihr Vater leitet einen depperten kleinen Dorfboten«, sagte sie. »Wahrscheinlich Fünfundzwanzig Tipps, wie man sich unter Muggel mischt und die Termine der nächsten Besenbasare?«
    »Nein«, sagte Luna und tunkte die Zwiebel wieder in ihr Goldlackwasser, »er ist der Chefredakteur des Klitterers.«
    Rita schnaubte so laut, dass sich die Leute am nächsten Tisch entsetzt umdrehten.
    »›Wichtige Geschichten, von denen er glaubt, dass die Öffentlichkeit sie erfahren muss‹, ja?«, sagte sie in vernichtendem Ton. »Ich könnte meinen Garten düngen mit dem, was in diesem Käseblatt steht.«
    »Nun, dann ist das Ihre Chance, das Niveau

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