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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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ansehen konnte, »wo hast du all diese Verletzungen her?«
    »Hä?«, sagte Hagrid und blickte verdutzt. »Was’n für Verletzungen?«
    »Die alle!«, sagte Harry und deutete auf Hagrids Gesicht.
    »Oh … das sin’ nur normale Beulen und blaue Flecken, Harry«, sagte Hagrid abwehrend, »in meinem Job geht’s nun mal hart zur Sache.«
    Er leerte seinen Zinnkrug, stellte ihn zurück auf den Tisch und erhob sich.
    »Wir sehn uns dann, Harry … mach’s mal gut.«
    Und schwer mitgenommen, wie er aussah, stampfte er aus dem Pub und verschwand im sintflutartigen Regen. Harry sah ihm mit einem elenden Gefühl nach. Hagrid war unglücklich, und er verbarg etwas, aber er schien entschlossen, keine Hilfe anzunehmen. Was ging hier vor? Doch bevor Harry weiter darüber nachdenken konnte, hörte er eine Stimme seinen Namen rufen.
    »Harry! Harry, hier drüben!«
    Hermine winkte ihm von der anderen Seite des Raums her zu. Er stand auf und drängte sich durch den überfüllten Pub zu ihr durch. Noch waren ein paar Tische zwischen ihnen, da fiel ihm auf, dass Hermine nicht allein war. Sie saß an einem Tisch mit den ungewöhnlichsten Trinkgefährtinnen, die er sich nur vorstellen konnte: Luna Lovegood und keine andere als Rita Kimmkorn, ehemalige Journalistin des Tagespropheten und von Hermine gehasst wie sonst kaum jemand.
    »Du bist früh dran!«, sagte Hermine und rutschte beiseite, um ihm Platz zu machen. »Ich dachte, du wärst mit Cho aus, ich hab dich frühestens in einer Stunde erwartet!«
    »Cho?«, sagte Rita sofort, drehte sich auf ihrem Platz um und starrte Harry begierig an. »Ein Mädchen?«
    Sie griff nach ihrer Krokodillederhandtasche und stöberte darin.
    »Das geht Sie überhaupt nichts an, und wenn Harry hundert Mädchen getroffen hätte«, erklärte Hermine Rita mit kühler Stimme. »Also können Sie das gleich wieder wegstecken.«
    Rita hatte gerade eine giftgrüne Schreibfeder aus der Tasche ziehen wollen. Sie machte eine Miene, als hätte man sie gezwungen, Stinksaft zu schlucken, und ließ ihre Tasche wieder zuschnappen.
    »Worum geht’s?«, fragte Harry, setzte sich und starrte von Rita über Luna zu Hermine.
    »Die kleine Miss Makellos wollt’s mir gerade sagen, als Sie kamen«, sagte Rita und schlürfte ausgiebig an ihrem Drink. »Ich nehm an, dass ich mit ihm reden darf, oder?«, fuhr sie Hermine an.
    »Ja, das nehm ich auch an«, sagte Hermine kalt.
    Die Arbeitslosigkeit tat Rita nicht gut. Das Haar, einst kunstvoll gelockt, hing jetzt schlaff und zerzaust um ihr Gesicht. Die scharlachrote Farbe auf den fünf Zentimeter langen Fingernägeln war abgesplittert und an ihrer geflügelten Brille fehlten ein paar falsche Juwelen. Sie nahm noch einen großen Schluck und sagte aus dem Mundwinkel: »Hübsches Mädchen, ja, Harry?«
    »Noch ein Wort über Harrys Liebesleben und der Handel ist geplatzt, das mein ich ernst«, sagte Hermine verärgert.
    »Welcher Handel?«, entgegnete Rita und wischte sich mit dem Handrücken den Mund. »Sie haben noch keinen Handel erwähnt, Miss Zimperlich, Sie haben mir nur gesagt, dass ich kommen soll. Oh, eines Tages …« Sie holte tief und schaudernd Luft.
    »Ja, ja, eines Tages, da werden Sie noch mehr fürchterliche Geschichten über Harry und mich schreiben«, sagte Hermine gleichmütig. »Warum suchen Sie sich nicht einfach jemanden, den das interessiert?«
    »Dieses Jahr haben sie auch ohne meine Hilfe eine Menge fürchterlicher Geschichten über Harry gebracht«, sagte Rita, versetzte ihm über den Rand ihres Glases hinweg einen schrägen Blick und fügte heiser flüsternd hinzu: »Wie fühlen Sie sich dabei, Harry? Verraten? Durcheinander? Missverstanden?«
    »Er ist natürlich zornig«, sagte Hermine mit harter, klarer Stimme. »Weil er dem Zaubereiminister die Wahrheit gesagt hat und der Minister zu blöde ist, ihm zu glauben.«
    »Also bleiben Sie tatsächlich dabei, dass Er, dessen Name nicht genannt werden darf, zurück ist?«, sagte Rita, ließ das Glas sinken und bedachte Harry mit einem stechenden Blick, während sich ihre Finger sehnsüchtig zur Schnalle ihrer Krokodilledertasche verirrten. »Sie stehen zu dem ganzen Plunder, den Dumbledore aller Welt erzählt, Du-weißt-schon-wer sei zurück und Sie seien der einzige Zeuge?«
    »Ich war nicht der einzige Zeuge«, fauchte Harry. »Außer mir waren noch ein Dutzend Todesser dabei. Wollen Sie ihre Namen haben?«
    »Das wär ganz toll«, hauchte Rita, die nun erneut in ihrer Tasche fummelte und ihn

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