Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
groß war wie eine Kathedrale und den Eindruck einer Stadt vermittelte, mit hoch aufragenden Mauern, aus Gegenständen gebaut, die Tausende längst fortgegangener Schüler hier versteckt hatten.
    »Und es wurde ihm nie bewusst, dass jeder hier reinkommen kann?«, sagte Ron und seine Stimme hallte in der Stille.
    »Er glaubte, er wäre der Einzige«, sagte Harry. »Pech für ihn, dass ich zu meiner Zeit auch was verstecken musste … hier lang«, fügte er hinzu, »ich glaube, es ist da drüben …«
    Er ging an dem ausgestopften Troll und an dem Verschwindekabinett vorbei, das Draco Malfoy im vorigen Jahr mit so verheerenden Folgen repariert hatte, dann zögerte er und spähte links und rechts in Gänge aus Gerümpel hinein; er wusste nicht mehr, wo es jetzt weiterging …
    »Accio Diadem!«, rief Hermine verzweifelt, doch nichts flog durch die Luft auf sie zu. Es sah aus, als ob dieser Raum, wie das Verlies in Gringotts, seine verborgenen Gegenstände nicht so einfach hergeben würde.
    »Wir sollten uns aufteilen«, sagte Harry zu den beiden anderen. »Sucht nach der steinernen Büste eines alten Mannes, der eine Perücke und ein Diadem aufhat! Sie steht auf einem Schrank und ist ganz bestimmt irgendwo hier in der Nähe …«
    Sie rasten los in angrenzende Gänge hinein; Harry konnte die Schritte der anderen hören, die zwischen den turmhohen Stapeln von Gerümpel, von Flaschen, Hüten, Körben, Stühlen, Büchern, Waffen, Besen, Schlägern hallten …
    »Irgendwo hier in der Nähe«, murmelte Harry vor sich hin. »Irgendwo … irgendwo …«
    Immer tiefer drang er in das Labyrinth ein und hielt Ausschau nach Gegenständen, die er von dem einen Besuch her kannte, den er diesem Raum zuvor abgestattet hatte. Sein Atem dröhnte ihm laut in den Ohren und dann schien seine Seele selbst zu erzittern: Da stand er, direkt vor ihm, der mit Blasen überzogene alte Schrank, in dem er sein altes Zaubertrankbuch versteckt hatte, und obenauf der pockennarbige steinerne Zauberer, der eine verstaubte alte Perücke trug und etwas, das wie ein uraltes, angelaufenes Diadem aussah.
    Er hatte schon die Hand ausgestreckt, obwohl er noch drei Meter entfernt war, da sagte eine Stimme hinter ihm: »Halt, Potter.«
    Er bremste schlitternd ab und drehte sich um. Crabbe und Goyle standen hinter ihm, Schulter an Schulter, die Zauberstäbe direkt auf ihn gerichtet. Durch die kleine Lücke zwischen ihren höhnischen Gesichtern sah er Draco Malfoy.
    »Das ist mein Zauberstab, den du da in der Hand hast, Potter«, sagte Malfoy und deutete mit dem Stab, den er hielt, durch die Lücke zwischen Crabbe und Goyle.
    »Das war einmal«, keuchte Harry und umklammerte den Weißdorn-Zauberstab noch fester. »Dem Sieger gehört die Beute, Malfoy. Wer hat dir deinen geliehen?«
    »Meine Mutter«, sagte Draco.
    Harry lachte, obwohl die Situation nicht besonders komisch war. Er konnte Ron und Hermine nicht mehr hören. Sie schienen außer Hörweite gelaufen zu sein und immer noch nach dem Diadem zu suchen.
    »Wieso seid ihr drei eigentlich nicht bei Voldemort?«, fragte Harry.
    »Wir kriegen ’ne Belohnung«, sagte Crabbe. Seine Stimme war überraschend leise für eine so riesige Person; Harry hatte ihn kaum jemals sprechen hören. Crabbe lächelte wie ein kleines Kind, dem man eine große Tüte Süßigkeiten versprochen hatte. »Wir sin’ dageblieben, Potter. Wir haben beschlossen, dass wir nicht weggehen. Haben beschlossen, dass wir dich zu ihm bringen.«
    »Guter Plan«, lobte Harry ihn spöttisch. Er konnte es nicht glauben, dass er seinem Ziel so nahe war und ihm nun Malfoy, Crabbe und Goyle in die Quere kamen. Langsam rückwärtsgehend schob er sich auf die Stelle zu, wo der Horkrux verkehrt herum auf der Büste saß. Wenn er ihn nur in die Hände bekommen könnte, ehe der Kampf losging …
    »Und wie seid ihr hier reingekommen?«, versuchte er sie abzulenken.
    »Ich hab praktisch das ganze letzte Jahr im Raum der Verborgenen Dinge gelebt«, sagte Malfoy mit schriller Stimme. »Ich weiß, wie man reinkommt.«
    »Wir ham uns draußen im Korridor versteckt«, grunzte Goyle. »Wir können jetzt De-lusionierungszauber! Und dann«, auf seinem Gesicht machte sich ein dümmliches Grinsen breit, »bist du direkt vor uns aufgetaucht und hast gesagt, dass du nach einem Dier-dem suchst! Was ist ein Dier-dem?«
    »Harry?« Rons Stimme ertönte plötzlich auf der anderen Seite der Mauer zu Harrys Rechten. »Redest du da mit jemand?«
    Mit einer peitschenden Bewegung

Weitere Kostenlose Bücher