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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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habe es nicht falsch verstanden«, sagte Harry entschieden. »Ich muss es tun.« Er gab ihr die einzelne Socke zurück, die er sich anschauen sollte und die ein goldenes Binsenmuster trug. »Und die gehört nicht mir, ich bin kein Fan von Puddlemere United.«
    »Oh, natürlich nicht«, sagte Mrs Weasley, indem sie jäh und ziemlich entnervend ihren üblichen Ton wieder anschlug. »Das hätte ich wissen müssen. Nun, Harry, solange wir dich noch hier haben, hast du doch nichts dagegen, bei den Vorbereitungen für Bills und Fleurs Hochzeit zu helfen, oder? Es gibt immer noch so viel zu tun.«
    »Nein – ich – natürlich nicht«, sagte Harry, durch diesen plötzlichen Themenwechsel irritiert.
    »Nett von dir«, erwiderte sie, und als sie die Waschküche verließ, lächelte sie.
    Von diesem Moment an hielt Mrs Weasley Harry, Ron und Hermine so sehr mit den Hochzeitsvorbereitungen auf Trab, dass sie kaum Zeit zum Nachdenken hatten. Die netteste Erklärung für dieses Verhalten wäre gewesen, dass Mrs Weasley sie alle von den Gedanken an Mad-Eye und die Schrecken ablenken wollte, die sie auf ihrem Flug vor kurzem durchlitten hatten.
    Nach zwei Tagen, an denen sie unentwegt Besteck geputzt, Hochzeitsgeschenke, Schleifen und Blumen farblich aufeinander abgestimmt, den Garten entgnomt und Mrs Weasley geholfen hatten, gewaltige Mengen an Kanapees zuzubereiten, vermutete Harry jedoch allmählich einen anderen Beweggrund bei ihr. Alle Aufgaben, die sie verteilte, schienen ihn, Ron und Hermine voneinander fernzuhalten; er hatte seit dem ersten Abend, als er ihnen erzählt hatte, wie Voldemort Ollivander folterte, keine Gelegenheit gehabt, mit den beiden allein zu sprechen.
    »Ich glaube, Mum denkt, dass sie eure Abreise hinauszögern kann, wenn sie es schafft, zu verhindern, dass ihr drei zusammenkommt und Pläne schmiedet«, erklärte Ginny Harry mit gedämpfter Stimme, als sie am dritten Tag seines Aufenthalts den Tisch zum Abendessen deckten.
    »Und was soll ihrer Meinung nach dann passieren?«, murmelte Harry. »Vielleicht bringt jemand anders Voldemort um, während sie uns hier aufhält und Blätterteigpasteten machen lässt?«
    Er hatte, ohne nachzudenken, gesprochen und sah Ginnys Gesicht erbleichen.
    »Also stimmt es?«, sagte sie. »Das wollt ihr versuchen?«
    »Ich – nicht – das war nur ein Witz«, sagte Harry ausweichend.
    Sie starrten einander unverwandt an, und es war nicht nur Entsetzen, das sich auf Ginnys Gesicht abzeichnete. Plötzlich wurde Harry bewusst, dass er seit jenen heimlichen Treffen in abgelegenen Winkeln auf dem Hogwarts-Gelände zum ersten Mal allein mit ihr war. Er war sicher, dass sie auch daran dachte. Beide zuckten zusammen, als die Tür aufging und Mr Weasley, Kingsley und Bill hereinkamen.
    Es waren nun häufig andere Ordensmitglieder zum Abendessen bei ihnen zu Gast, weil der Fuchsbau den Grimmauldplatz Nummer zwölf als Hauptquartier ersetzt hatte. Mr Weasley hatte erklärt, dass nach dem Tod von Dumbledore, ihrem Geheimniswahrer, jeder, dem Dumbledore den Standort des Hauses am Grimmauldplatz anvertraut hatte, selbst ein Geheimniswahrer geworden sei.
    »Und da wir etwa zwanzig Leute sind, wird die Kraft des Fidelius-Zaubers beträchtlich abgeschwächt. Zwanzig Mal mehr Möglichkeiten für die Todesser, das Geheimnis aus jemandem rauszukriegen. Wir können nicht davon ausgehen, dass es noch lange hält.«
    »Aber Snape hat ihnen bestimmt inzwischen die Adresse verraten, oder?«, fragte Harry.
    »Nun, Mad-Eye hat ein paar Flüche gegen Snape eingerichtet, für den Fall, dass er wieder dort auftaucht. Wir hoffen, dass sie stark genug sind, ihn fernzuhalten, und ihm auch die Zunge lähmen, wenn er versucht, über das Haus zu reden, aber wir können nicht sicher sein. Es wäre verrückt gewesen, das Haus weiterhin als Hauptquartier zu verwenden, jetzt, wo sein Schutz so brüchig geworden ist.«
    In der Küche war es an diesem Abend so voll, dass man nur schwer mit Messer und Gabel hantieren konnte. Harry fand sich dicht an Ginny gedrängt; bei all dem Unausgesprochenen, das gerade zwischen ihnen passiert war, wäre es ihm lieber gewesen, sie hätten ein paar Leute zwischen sich gehabt. Er war so angestrengt darauf bedacht, ihren Arm nicht zu streifen, dass er kaum sein Hühnchen schneiden konnte.
    »Keine Neuigkeiten über Mad-Eye?«, fragte Harry Bill.
    »Nichts«, erwiderte Bill.
    Sie hatten Moody kein Begräbnis bereiten können, weil es Bill und Lupin nicht gelungen war, seinen

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