Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
Harry die beiden zwischen den Stuhlreihen entlangführte. »Das Ministerium ist im Moment ziemlich werwolffeindlich, und wir dachten, dass unsere Anwesenheit dir nicht gerade helfen würde.«
    »Schon gut, versteh ich«, sagte Harry, mehr zu Lupin gewandt als zu Tonks. Lupin lächelte ihm flüchtig zu, doch während sie sich umdrehten, sah Harry, wie in Lupins Gesicht erneut Sorgenfalten traten. Harry begriff es nicht, hatte jedoch keine Zeit, darüber nachzugrübeln: Hagrid verursachte gerade einigen Tumult. Er hatte Freds Anweisungen falsch verstanden und sich nicht auf den magisch vergrößerten und verstärkten Sitz gesetzt, den man eigens für ihn in der hinteren Reihe aufgestellt hatte, sondern auf fünf Stühle, die jetzt an einen großen Haufen goldener Streichhölzer erinnerten.
    Während Mr Weasley den Schaden beseitigte und Hagrid jedem, der es hören wollte, Entschuldigungen zurief, kehrte Harry rasch zum Eingang zurück und sah Ron einem höchst exzentrisch wirkenden Zauberer gegenüberstehen. Er schielte leicht, hatte schulterlanges weißes Haar wie aus Zuckerwatte, trug eine Mütze, deren Quaste vor seiner Nase baumelte, und einen Umhang in einem Dottergelb, das einem die Tränen in die Augen trieb. An einer Goldkette um seinen Hals glitzerte ein merkwürdiges Symbol, etwas wie ein dreieckiges Auge.
    »Xenophilius Lovegood«, sagte er und streckte Harry die Hand entgegen, »meine Tochter und ich leben gleich hinter dem Hügel, sehr nett von den guten Weasleys, uns einzuladen. Aber ich glaube, Sie kennen meine Luna?«, fügte er an Ron gewandt hinzu.
    »Ja«, sagte Ron. »Ist sie nicht mitgekommen?«
    »Sie verweilt in diesem reizenden kleinen Garten, um den Gnomen guten Tag zu sagen, was für eine herrliche Heimsuchung! Nur wenige Zauberer erkennen, wie viel wir im Grunde von den weisen kleinen Gnomen lernen können – oder, um sie bei ihrem richtigen Namen zu nennen, den Gernumbli gardensi.«
    »Unsere kennen eine Menge fabelhafter Schimpfwörter«, sagte Ron, »aber die haben wohl Fred und George ihnen beigebracht.«
    Er führte eine Gruppe von Hexern in das Zelt, als Luna herbeigeeilt kam.
    »Hallo, Harry!«, sagte sie.
    »Ähm – mein Name ist Barny«, sagte Harry fassungslos.
    »Oh, den hast du auch geändert?«, fragte sie munter.
    »Woher wusstest du –?«
    »Oh, allein dein Gesichtsausdruck«, sagte sie.
    Luna trug wie ihr Vater einen leuchtend gelben Umhang und hatte als passenden Schmuck eine große Sonnenblume im Haar. Wenn man sich einmal an die Helligkeit des Ganzen gewöhnt hatte, war der Gesamteindruck recht angenehm. Wenigstens baumelten keine Radieschen von ihren Ohren.
    Xenophilius war ins Gespräch mit einem Bekannten vertieft und hatte den Wortwechsel zwischen Luna und Harry nicht mitbekommen. Er verabschiedete sich von dem Zauberer und wandte sich seiner Tochter zu, die einen Finger hochhielt und sagte: »Daddy, schau mal – einer von den Gnomen hat mich doch tatsächlich gebissen!«
    »Wie wunderbar! Gnomenspeichel ist enorm förderlich!«, sagte Mr Lovegood, ergriff Lunas ausgestreckten Finger und untersuchte die blutenden Bisslöcher. »Luna, meine Liebe, falls du heute irgendein aufkeimendes Talent verspüren solltest – vielleicht das unerwartete Bedürfnis, eine Arie zu singen oder etwas auf Meerisch zu rezitieren –, unterdrücke es nicht! Es könnte ein Geschenk der Gernumbli sein!«
    Ron, der gerade aus der anderen Richtung an ihnen vorbeikam, lachte schnaubend auf.
    »Ron soll nur lachen«, sagte Luna gelassen, während Harry sie und Xenophilius zu ihren Plätzen führte, »aber mein Vater hat viel über die Magie der Gernumbli geforscht.«
    »Tatsächlich?«, sagte Harry, der schon vor langem beschlossen hatte, die eigentümlichen Ansichten von Luna oder ihrem Vater nicht in Frage zu stellen. »Aber bist du sicher, dass du nichts auf diesen Biss tun willst?«
    »Oh, ist schon gut«, sagte Luna, lutschte träumerisch an ihrem Finger und musterte Harry von Kopf bis Fuß. »Du siehst schick aus. Ich hab Daddy gesagt, dass die meisten Leute wahrscheinlich in Festumhängen kommen würden, aber er glaubt, dass man bei einer Hochzeit Sonnenfarben tragen sollte, das bringt Glück, weißt du?«
    Als sie hinter ihrem Vater her entschwebte, tauchte Ron mit einer älteren Hexe am Arm auf. Mit ihrem Zinken von einer Nase, den rot geränderten Augen und dem federbesetzten rosa Hut sah sie aus wie ein angriffslustiger Flamingo.
    »… und dein Haar ist viel zu lang, Ronald, einen

Weitere Kostenlose Bücher