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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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hatte. Der Zeitpunkt war von Bedeutung. Ariana war kaum sieben Jahre alt, als sie von der Bildfläche verschwand, und spätestens bis zum Alter von sieben offenbaren sich nach Auffassung der meisten Experten magische Kräfte, falls sie vorhanden sind. Keiner der heute noch Lebenden erinnert sich daran, dass Ariana je auch nur das geringste Zeichen magischer Fähigkeiten erkennen ließ. Es scheint daher offensichtlich, dass Kendra die Entscheidung traf, eher die Existenz ihrer Tochter zu verheimlichen, als die Schmach zu erdulden, zugeben zu müssen, dass sie eine Squib geboren hatte. Indem sie von den Freunden und Nachbarn wegzog, die Ariana kannten, wurde es natürlich um einiges leichter, sie einzusperren. Die kleine Zahl von Leuten, die fortan um Arianas Existenz wussten, würden verlässlich schweigen, darunter auch Arianas zwei Brüder, die unangenehme Fragen mit der Antwort abwehrten, die ihre Mutter ihnen beigebracht hatte: »Meine Schwester ist zu zart für die Schule.«
    Nächste Woche: Albus Dumbledore in Hogwarts – Die Auszeichnungen und die Anmaßung
    Harry hatte sich geirrt: Bei dem, was er gerade gelesen hatte, war seine Stimmung tatsächlich noch schlechter geworden. Er sah noch einmal auf das Foto der scheinbar glücklichen Familie. Entsprach das der Wahrheit? Wie konnte er es herausfinden? Er wollte nach Godric’s Hollow, selbst wenn Bathildas Zustand es nicht zuließ, dass sie mit ihm redete; er wollte den Ort besuchen, wo er und Dumbledore geliebte Menschen verloren hatten.
    Er war gerade dabei, die Zeitung sinken zu lassen, um Ron und Hermine nach ihrer Meinung zu fragen, als ein ohrenbetäubender Knall die Küche erschütterte.
    Zum ersten Mal seit drei Tagen hatte Harry Kreacher völlig vergessen. Sein nächster Gedanke war, Lupin sei wieder hereingeplatzt, und für den Bruchteil einer Sekunde wusste er mit dem Durcheinander zappelnder Arme und Beine, das gleich neben seinem Stuhl aus dem Nichts aufgetaucht war, gar nichts anzufangen. Er sprang hastig auf, als Kreacher sich aus dem Gewirr löste und mit einer tiefen Verbeugung vor Harry krächzte: »Kreacher ist mit dem Dieb Mundungus Fletcher zurückgekehrt, Herr.«
    Mundungus rappelte sich auf und zog seinen Zauberstab hervor; doch Hermine war zu schnell für ihn.
    »Expelliarmus!«
    Mundungus’ Zauberstab schwirrte durch die Luft und Hermine fing ihn auf. Mit wildem Blick hechtete Mundungus zur Treppe: Ron stürzte sich auf ihn wie ein Rugbyspieler und Mundungus schlug mit einem dumpfen Knirschen auf den Steinboden.
    »Was’n los?«, brüllte er und bäumte sich auf, um sich aus Rons Griff zu befreien. »Was hab ich getan? Mir ’nen verdammten Hauselfen auf den Hals zu hetzen, was soll das denn, was hab ich getan, lass mich los, lass mich los, oder –«
    »Sieht nicht so aus, als könntest du hier große Töne spucken«, sagte Harry. Er warf die Zeitung beiseite, durchquerte mit wenigen Schritten die Küche und sank neben Mundungus auf die Knie, der nun aufhörte sich zu wehren und verängstigt dreinblickte. Ron erhob sich keuchend und sah zu, wie Harry seinen Zauberstab bedächtig auf Mundungus’ Nase richtete. Mundungus stank nach altem Schweiß und Tabakrauch, sein Haar war verfilzt und sein Umhang fleckig.
    »Kreacher entschuldigt sich dafür, dass er den Dieb erst so spät gebracht hat, Herr«, krächzte der Elf. »Fletcher weiß, wie man es vermeidet, gefangen zu werden, hat viele Schlupfwinkel und Komplizen. Dennoch hat Kreacher den Dieb am Ende in die Enge getrieben.«
    »Das hast du wirklich gut gemacht, Kreacher«, sagte Harry und der Elf verneigte sich tief.
    »Also, wir haben ein paar Fragen an dich«, sagte Harry zu Mundungus, der sofort schrie: »Ich hab Panik gekriegt, okay? Ich wollte sowieso nie mitkommen, nichts für ungut, Mann, aber ich hab mich nie freiwillig gemeldet, um für dich zu sterben, un’ das war der verdammte Du-weißt-schon-wer, der da auf mich zugeflogen kam, da hätte jeder die Fliege gemacht, ich hab ja die ganze Zeit gesagt, dass ich’s nicht machen will –«
    »Zu deiner Information, keiner von uns anderen ist disappariert«, sagte Hermine.
    »Tja, dann seid ihr eben ein Haufen verdammte Helden, nicht wahr, aber ich hab nie behauptet, dass ich bereit wäre, mich umbringen zu lassen –«
    »Es interessiert uns nicht, wieso du Mad-Eye im Stich gelassen hast«, sagte Harry und hielt seinen Zauberstab ein wenig näher an Mundungus’ triefende, blutunterlaufene Augen. »Wir wussten schon, dass du

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