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Hart

Hart

Titel: Hart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Masters
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zu schneiden. Das Wasser lief mir im Mund zusammen. Bevor ich kam, war ich scharf auf Tom gewesen, doch jetzt, bei diesen köstlichen Düften, knurrte mir der Magen vor echtem Hunger.
    Tom küsste mich auf den Hals, während ich mit dem Messer hantierte. Mit strenger Miene bedrohte ich ihn damit. Er ignorierte meine Warnung aber und küsste mich am Ohr. Als er bei den Lippen ankam, war der Salat vergessen. Wir verbrachten ein paar schöne Minuten dort am Küchentresen, bis der Duft der Steaks uns zu sehr lockte.
    Als er die Steaks und die Kartoffeln vom Grill holte, warder Salat fertig. Ich stellte die alte, hölzerne Salatschüssel mitten auf den Tisch und sah zu, wie seine Schultern unter dem Baumwollhemd arbeiteten, als er den Wein aufmachte. Es gefiel mir, dass er sich nicht für mich in Schale geworfen hatte. Er fühlte sich wohl, wie er war, und ich wusste bereits, dass ich ihn so am liebsten mochte.
    «Wenn ich nicht so hungrig wäre», sagte er, während er den Wein einschenkte, «hätte ich dich gleich auf der Vorderveranda genommen. Und im Wohnzimmer. Und auf dem Küchentisch.»
    «Das wäre fünfmal an einem einzigen Tag. Bist du dir sicher, dass du das geschafft hättest?»
    «Kein Mensch sagt, dass ich jedes Mal kommen muss», meinte er, und bei dieser unverfrorenen Bemerkung wurde ich rot. Dass er es nach allem, was er bereits mit mir angestellt hatte, und dem, was noch vor uns lag, schaffte, mich zum Erröten zu bringen, war unglaublich. Er lächelte mir schalkhaft zu und setzte sich neben mich an den großen Küchentisch.
    Wir aßen einer von der Gabel des anderen. Wir gaben uns aus unseren Gläsern zu trinken. Wir unterhielten uns über Bücher und diskutierten den Schreibstil verschiedener Autoren. Er erklärte mir die Feinheiten der Jagd und erläuterte mir ausführlich, woran man einen guten Jagdbogen erkennt. Wir redeten über seine Zeit beim Militär und über seine Stelle bei der Sicherheitsfirma, aber er ging nie zu sehr ins Detail. Als ich ihn fragte, wo er schon gewesen sei, zuckte er nur die Schultern und meinte: «Überall.»
    Ich schob mein Steak auf dem Teller herum, hungrig wie ein Wolf, aber viel zu aufgeregt, um wirklich etwas essen zu können. Tom dagegen räumte auf seinem Teller auf und aß dann auch von meinem.
    «Du solltest wirklich etwas essen», sagte er. «Du brauchst Kraft.»
    «Füttere mich», flüsterte ich.
    «Ich habe dich nicht verstanden.» Tom warf mir einen Blick zu, der mich wissen ließ, dass er mich sehr genau verstanden hatte.
    «Füttere mich. Bitte.»
    Tom schob seinen Stuhl vom Tisch weg. Er saß da und sah mich lange an, bis ich rot wurde und wegschaute. In diesem Moment streckte er die Hand aus, berührte mich am Kinn und drehte mein Gesicht wieder zu ihm. Ich war gezwungen, ihm direkt in die Augen zu sehen.
    «Wir müssen jetzt in den Keller», sagte er.
    Ich nickte. Ich wusste, was sich da unten befand. Ich dachte an Michael – auch seine Hantelbank stand im Keller. Ganz unten im Haus, wo keiner den Lärm hören konnte. Mir wurde plötzlich klar, dass ich mit einem Mann, den ich kaum kannte und den ich schon einiges Schlimme mit meinem Körper hatte anstellen lassen, an einem einsamen Ort war, wo niemand mein Schreien hören würde.
    Dieser Gedanke hätte mich nachdenklich stimmen sollen. Doch stattdessen stand ich auf und schob meine Hand in seine.
    «Führ mich hin.»
    Der Keller war wie eine stille Gruft aus Stahl und Beton. Die Lampen waren in die Decke eingelassen und verbreiteten gedämpftes Licht. Sie warfen Schatten über eine überraschende Vielzahl an Geräten in den beiden großen Räumen. Da waren ein Nautilus-Trainingssystem und eine Bowflex-Fitnesseinheit, genau, wie ich sie in zu vielen schlaflosen Nächten im Fernsehen gesehen hatte. Es gab ein Laufband und einen Fitness-Stepper, beides offensichtlich Profigeräte. In einer Ecke hingen verschiedene Box-Säcke. Auch die versprochene Hantelbank war da, nahm sich aber im Vergleich zu den anderen Geräten winzig aus. In einer Ecke des hinteren Zimmers stand sogar ein kleiner Hot-Tub. Dieser Raum hier war von einem Mann eingerichtet worden, der ganz offensichtlich viel Wert auf seinen Körper legte.
    «Im College war ich Football-Spieler, Quarterback», erzählte Tom. Ich wandte mich ihm zu, doch er wich meinem Blick aus. «Wir spielten gegen Alabama. Der Linebacker krachte gegen mich, unmittelbar unterhalb des Knies. Ich hörte es knirschen, und dann noch einmal, als ich auf dem Boden

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