Harte Jungs - Stürmische Gefühle
will.
Wenn ihr mich deshalb nicht mehr
im Team haben wollt, dann werde ich gehen. Wenn es wichtiger ist wen ich liebe,
als wie ich spiele, dann soll es so sein."
Kurz schaute er in meine Richtung
und dann st ü rmte er
fast fluchtartig aus dem Raum.
Ein Raunen ging durch die Jungs.
"Na klasse Jack, wenn er
geht, dann k ö nnen
wir die Meisterschaft vergessen!"
Wer das gesagt hatte, konnte ich
nicht ausmachen, aber es kam aus der Jack-Ecke.
"Niemand geht hier “ , versuchte der Coach zu
schlichten.
"Aber er hat gesagt er geht,
und Jack bringt es nicht als Quaterback, er ist nicht der Kapit ä n!", aus allen Ecken
wurde nun miteinander getuschelt und die Rufe Seg zur ü ck zu holen, wurden immer
lauter. Jack war immer blasser geworden und sein gro ß es Maul immer kleiner. Damit hatte
er nicht gerechnet, in den eigenen Reihen auf so viel Widerstand zu sto ß en.
Ich stand auf, in dem
ausbrechenden Tumult fiel es nicht weiter auf.
Ich hatte genug gesehen und geh ö rt, um zu wissen, dass sich
das Blatt gerade gewendet hatte. F ü r Jack sah es nicht besonders gut aus.
Ich fand Seg drau ß en auf dem Schulhof in einer
Ecke sitzend. Den Kopf auf den Knien.
Ich rutschte an der Wand hinunter
direkt neben ihn.
"Ich wollte mich auch nicht
in dich verlieben, aber ich will es auch nicht mehr ä ndern."
Fl ü sterte ich und lie ß meine Hand in sein Haar gleiten.
"Alles wird gut, glaub ‘ mir, alles wird gut!"
Kapitel 12
Alles w ü rde gut werden, wenn mein
Onkel mir jetzt das sagten w ü rde, was ich h ö ren wollte.
Seit einer viertel Stunde bl ä tterte er nun Segs Mappe
durch, ohne ein Wort gesagt zu haben. Ich hatte sie ihm nach einer herzlichen
Begr üß ung
und nachdem wir einen Kaffee bestellt hatten, gegeben.
Jetzt schien er mich beinah
vergessen zu haben. Unruhig rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her.
Das war doch hoffentlich ein gutes
Zeichen, sonst h ä tte er
die Mappe sicherlich schon l ä ngst wieder zugeklappt.
Schlie ß lich hielt ich es nicht mehr
aus.
"Was h ä ltst du davon?", fragte
ich vorsichtig.
Mein Onkel schaute kurz auf und
dann wieder hinunter auf die Zeichnungen.
"Wer immer das hier gemacht
hat ist ein Naturtalent. Die Linienf ü hrung, die Atmosph ä re in diesen Zeichnungen ist einzigartig. So viel
Dichte oder auch Offenheit an den richtigen Stellen, also sowas kann man nicht
lernen, sowas kann man nur f ü hlen. Wo zum Teufel hast du die her? Eine Vernissage
muss her, ich w ü rde die
zu gerne ausstellen, kennst du den K ü nstler, kannst du ihn mit mir bekannt machen?"
Mein Onkel ü berschlug
sich fast und mein L ä cheln,
welches sich angesichts seiner Worte in mein Gesicht gezaubert hatte, wurde
immer breiter.
"Nun sag schon, wer hat das
gezeichnet?", hakte er nach und nun war ich am Zug, ihn zappeln zu lassen.
"Mein Freund hat das
gemacht", begann ich. Ich beabsichtigte, meinem Onkel heute meine
Homosexualit ä t zu
gestehen, wie wusste ich noch nicht.
"Sehr talentiert dein Kumpel,
muss schon sagen, kannst du ihn mir vorstellen?"
"Er ist nicht mein Kumpel, er
ist mein Freund!", versuchte ich erneut, ihm dem Unterschied klar zu
machen.
"Also, ich wei ß schon genau wie wir das pr ä sentieren werden ....",
leicht konfus redete er mehr mit sich selbst, als mit mir.
"Onkel Nick, ich versuche dir
zu sagen, dass er mein Freund ist, ich gehe mit ihm. Wir sind zusammen. Ich bin
schwul!" Jetzt war es raus.
Stille, ungl ä ubiges Staunen seitens meines
Onkels.
"Du bist was?"
"Schwul", kam es mir
schon leichter ü ber die
Lippen, war gar nicht so schwer es zuzugeben.
Nick erwiderte erst nichts und
dann prasselten die Fragen nur so auf mich nieder.
Ich erz ä hlte ihm alles, wirklich
alles was sich im letzten halben Jahr ereignet hatte.
Es tat gut, jemandem, der es
nachvollziehen konnte, zu berichten.
"Ihr seid mutig und ich freue
mich ..., dass du jemanden hast, den du liebst.
Dass es ein Mann ist, ebenso.
Obwohl ich dir w ü nschte
... Naja, w ä rest du
hetero, h ä ttest
du es einfacher in deinem Leben." Nick sah nachdenklich aus dem Fenster.
"Also, wenn ich dich richtig
verstanden habe, willst du Seg zeigen, dass er alles werden kann was er will,
und dass sein Leben nicht abh ä ngig von seinem Sport ist, nicht wahr?"
Mein Onkel hatte sich wieder
gefangen und arbeitete nun mit Hochdruck an der Probleml ö sung.
Ich nickte.
"Gut, lass mir die Mappe da.
Ich organisiere eine Ausstellung f ü r ihn. Du
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