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Harter Schnitt

Harter Schnitt

Titel: Harter Schnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Mrs. Levy beobachtet die Straße wie ein Falke.«
    Will entgegnete: » Außer wenn jemand nebenan erschossen oder entführt wird.«
    Amanda ignorierte die Bemerkung. » Das Wesentliche ist doch, Will, dass wir diese Position ebenso einfach ausnutzen können wie die Entführer. Da wir Sie kaum in der weltgrößten Kiste an Roz’ Adresse liefern lassen können, müssen wir uns überlegen, wie wir Sie und Ihr Gewehr in Roz’ Carport schaffen können, ohne gesehen zu werden.« Sie schaute Faith an. » Bist du sicher, dass man dich nicht hierher verfolgt hat?«
    Faith schüttelte den Kopf. » Ich war vorsichtig. Mir ist niemand gefolgt.«
    » Braves Mädchen«, sagte Amanda. Jetzt war sie in ihrem Element, die zu lösende Aufgabe beflügelte sie. » Ich muss ein bisschen herumtelefonieren, um herauszufinden, was in Evelyns Haus los ist. Unsere bösen Jungs hätten kaum ein Treffen dort vorgeschlagen, wenn sie geglaubt hätten, dass die Spurensicherung noch immer eifrig am Werk ist. Mal sehen, ob auch Charlie was herausfinden kann. Wenn das nicht funktioniert, dann habe ich, glaube ich, noch immer ein paar Gefallen gut bei einigen alten Mädchen in der Zone sechs, die nichts lieber täten, als den Jungs zu zeigen, wie es gemacht wird. Dr. Linton?«
    Sara war überrascht, ihren Namen zu hören. » Ja?«
    » Vielen Dank für Ihre Zeit. Kann ich mich darauf verlassen, dass Sie diese kleine Party für sich behalten?«
    » Natürlich.«
    Faith stand hinter Amanda. » Vielen Dank«, sagte sie. » Noch einmal.«
    Sara nahm sie in den Arm. » Passen Sie auf sich auf.«
    Nun kam Will. Er streckte die Hand aus. » Dr. Linton.«
    Sara schaute zu Boden und fragte sich, ob sie eine von Faith’ Halluzinationen hatte. Er gab ihr zum Abschied tatsächlich die Hand.
    Er sagte: » Vielen Dank für Ihre Hilfe. Tut mir leid, dass wir Sie heute Morgen belästigt haben.«
    Faith murmelte etwas, das Sara nicht verstand.
    Amanda öffnete den Schrank. Sara nahm an, dass sie nicht lächelte. » Ich kenne viele von Evelyns Nachbarn. Die meisten sind schon in Rente, und ich glaube, mit Ausnahme des alten Schlachtrosses von gegenüber werden sie alle damit einverstanden sein, dass wir ihre Häuser benutzen. Ich muss mich jetzt um Bargeld kümmern. Ich glaube, ich schaffe das, nur zeitlich wird es ein bisschen knapp werden.« Sie zog ihren Mantel an. » Faith, du gehst jetzt nach Hause und wartest, bis du von uns hörst. Ich kann mir vorstellen, es wird nötig sein, dass du demnächst ein oder zwei Banken ansteuerst. Will, Sie fahren nach Hause und wechseln dieses Hemd. Der Kragen ist durchgescheuert, und ein Knopf fehlt. Und wenn Sie grade dabei sind, sollten Sie besser anfangen, für sich ein trojanisches Pferd zu bauen oder sich zu überlegen, wie Sie sich bei Roz Levy einschmeicheln können. Noch vor einer Stunde wollte sie Faith verhaften lassen. Wer weiß, welche Wespe sie heute Vormittag in ihren runzligen, alten Hintern sticht.«
    » Jawohl, Ma’am.«
    Sara öffnete ihnen die Wohnungstür. Amanda ging auf den Aufzug zu. Gentleman wie immer, ließ Will Faith den Vortritt.
    Hinter Faith schloss Sara die Tür.
    » Was…«, setzte Will an, doch sie legte ihm den Finger auf die Lippen.
    » Liebling, ich weiß, du hast viel Arbeit vor dir, und ich weiß, es wird gefährlich werden, aber keine Situation, in die du heute gerätst, kann auch nur annähernd so lebensbedrohlich sein wie das, was dir passiert, wenn du das mit mir machst, was du heute Nacht mit mir gemacht hast, und dann glaubst, du kommst am nächsten Morgen mit einem Handschlag davon. Kapiert?«
    Er schluckte.
    » Ruf mich später an.« Sie küsste ihn zum Abschied und öffnete dann die Tür, damit er gehen konnte.

17 . Kapitel
    W ill hatte ein ganze Reihe von Automagazinen abonniert, die meisten zwar nur wegen der Fotos, doch manchmal fühlte er sich auch verpflichtet, die Artikel zu lesen. Deshalb wusste er, dass Roz’ Levys avocadogrüner 1960er Chevrolet Corvair 700 Sedan beträchtlich mehr wert war als die fünf Euro, die Faith geschätzt hatte.
    Das Auto war eine Schönheit, die Art Klassiker, für die amerikanische Autohersteller berühmt waren. Mit seinem Heckmotor, einem luftgekühlten Sechszylinder-Boxer aus Aluminium, war das Fahrzeug entwickelt worden als direkte Konkurrenz zu den immer beliebter werdenden kompakten, europäischen Modellen, die zu der Zeit auf den Markt kamen. Berüchtigt war es für seine Pendelachse im Heck, die in Ralph Naders Unsafe at Any Speed ein

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