Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie
»pflanzlich« und »bio« ist. Hier schlägt die »Biowelle« bei vielen jugendlichen Anhängern von Cannabis seltsame Kapriolen. Sie zeigen sich felsenfest davon überzeugt, dass das Mittel nicht nur »nicht schädlich« oder »vergleichsweise harmlos«, sondern als biogenes, pflanzliches Mittel in jedem Falle »gesund« sei.
Besonders umstritten bei der Verwendung von Cannabis als Heilmittel ist die Tatsache, dass nahezu alle erwünschten Wirkungen der Pflanze an ihre berauschenden psychoaktiven Wirkstoffe gebunden sind. Der Rauscheffekt wird nämlich ausdrücklich zur medizinisch unerwünschten Nebenwirkung erklärt.
Anwendungsgebiete für Cannabis
als Medikament
Cannabis ist wegen seiner vorwiegend als angenehm empfundenen Wirkungen nicht umsonst das weltweit verbreitetste illegale Rauschmittel. Genau diese als positiv empfundenen Effekte sind es, die das Mittel für einen Einsatz als »Antidepressivum« zur Stimmungsaufhellung prädestinieren. Sie trugen ihm uralte Beinamen wie »Spender der Freude«, »Nektar der Verzückung« oder »Beschwichtiger des Kummers« ein. Ein milder Haschisch- oder Marihuanarausch vermag von unmittelbarem seelischem wie körperlichem Leidensdruck zu entlasten. Die mit einem typischen Rauschverlauf einhergehenden Begleiterscheinungen bringen Lachen und Freude am Leben ins Bewusstsein zurück, was sich im Gegensatz zu Mutlosigkeit und Resignation positiv auf den Verlauf einer jeden Krankheit auswirkt. Gefühle wie gesteigerte Euphorie, schwebendes Wohlbefinden und tragende Leichtigkeit hellen die mit schwerer Krankheit oft einhergehende Schwermut auf. Die Krankheit ist damit zwar nicht besiegt, aber sie ist nicht mehr der bedrückende alleinige Lebensinhalt. Was sollte daran bei chronisch kranken Schmerz-, Krebs- oder Aidspatienten verwerflich sein?
Insbesondere Aidspatienten greifen in einer Art Selbstmedikation gern auf die Wirkungen von Haschisch und Marihuana zurück. Die Mittel werden von ihnen gleich in mehrfacher Hinsicht als wohltuend hilfreich erlebt: Sie steigern ihren Appetit und wirken damit einer bedenklichen Abmagerung entgegen. Sie mildern die unangenehmen Begleiterscheinungen üblicher Aidsmedikamente, und sie tragen wiederum erheblich zur Stimmungsaufhellung der Patienten bei. Letzterer Effekt wirkt positiv zurück auf das angegriffene Immunsystem der Patienten. Es besteht berechtigter Grund zu der Annahme, dass die förderlichen Wirkungen auf das Immunsystem durch Stimmungsaufhellung alle Spekulationen über eine Schädigung desselben durch regelmäßigen Cannabiskonsum überwiegen.
Zur Selbstmedikation mit Cannabis greifen ebenfalls gern Menschen mit chronischen Schmerzen im Bewegungsapparat und in der Muskulatur. Spastische Krämpfe bei multipler Sklerose oder Epilepsie sowie Störungen in der Bewegungskoordination können bereits eine objektive Verbesserung bei so niedrigen Dosierungen von Cannabis erfahren, dass sie bei den Patienten noch keine Rauscherlebnisse hervorrufen.
Rauchen von Cannabis senkt messbar den Augeninnendruck. Menschen mit Augenkrankheiten wie »grünem Star« (Glaukom) greifen deshalb des Öfteren auf Marihuana zurück, wenn herkömmliche Mittel bei ihnen nicht anschlagen. In der jahrtausendealten medizinischen Geschichte von Cannabis wurde das Mittel gegen eine Vielzahl weiterer Gebrechen eingesetzt. Migräneattacken sollten bereits im Vorfeld abgefangen werden. Schwere Asthmatiker setzen die bronchienerweiternden Wirkungen von Cannabis bis heute zur Linderung ihrer Luftnot ein. Einer meiner aktuellen Klienten, der früher schwere Asthmaanfälle hatte, ist beschwerdefrei, seit er besonnen Cannabis gebraucht. Als Hartz-IV-Empfänger hat er jedoch andere Probleme.
Bei zwanghaft kontrollierten Menschen kann Cannabis zur inneren Besänftigung beitragen, und bei gefühlsmäßig blockierten Menschen zur Lockerung innerer Blockaden. Krankhaften »Worst-Case-Denkern«, also Menschen, die immer nur das Schlimmste annehmen, oder aufgrund unablässigen Grübelns unglücklichen Personen vermag es einen gelasseneren Gemütszustand zu vermitteln.
Hanföl kann innerlich wie äußerlich bei Hauterkrankungen, insbesondere Neurodermitis, mit gutem Erfolg angewandt werden. Die ernährungsphysiologisch wertvollen Fettsäuren des Hanfsamenöls helfen, überschießende Entzündungsprozesse von innen her einzudämmen. Darüber hinaus vermögen sie die Senkung eines erhöhten Cholesterinspiegels zu unterstützen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.
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