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Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Titel: Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: beltz Verlag
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den Alltag einer durch Suchtmittel belasteten Familie.
    Fragt man Eltern, ob sie der Meinung sind, ihr Kind zu kennen, werden die allermeisten diese Frage bejahen, mit der Einschränkung vielleicht, dass ihr Kind durchaus seinen eigenen Kopf besitze. Eltern begleiten ihre Kinder von Geburt an durchs Leben, fördern sie nach Kräften und sind wohlwollende Zeugen aller freudig notierten Entwicklungsfortschritte. Umso erstaunlicher muss es dagegen anmuten, wenn so viele Kinder und Jugendliche davon sprechen, ihre Eltern seien blind für ihre Sorgen und Nöte. Selbst Cannabisgebrauch würden sie lange Zeit nicht bemerken. Das ist ein ernst zu nehmender Hinweis darauf, dass in vielen Familien die Wahrnehmungs- und Beziehungsebene nicht mehr stimmig funktionieren. Schreitet ein beginnender Cannabisgebrauch in solchen Fällen problembehaftet fort, treffen die Veränderungen ihres Kindes viele Eltern völlig unvorbereitet und schmerzlich.
    Persönlichkeitsveränderungen während der Pubertät sind bei heranwachsenden jungen Menschen an der Tagesordnung und normal. Dass bestimmte Veränderungen ihrer Kinder allerdings durch einen sich verfestigenden Rauschmittelgebrauch bewirkt sind, wollen viele Eltern lange Zeit nicht wahrhaben. Sie blenden verdächtige Anzeichen regelrecht aus. So verstreicht wertvolle Zeit. Erst wenn das Verhalten ihres Kindes ihnen immer rätselhafter wird, seine gewohnten Reaktionen und Interessen, sein Aussehen und Auftreten, sein vertrauter Freundeskreis sich auffällig verändern, merken die Eltern auf. Wenn zusätzlich noch die Leistungen des Kindes in der Schule in den Keller sacken, es sich zunehmend dem elterlichen Willen widersetzt, abends nicht nach Hause kommt, sich an keine familiäre Regelung und Absprache mehr hält, sind Mütter und Väter vollends alarmiert. Auf Nachfragen erhalten sie entweder gar keine oder bestenfalls ausweichende, übellaunige Antworten. Durchkämmen sie, misstrauisch geworden, das Zimmer ihres Kindes, finden sie zwar möglicherweise Indizien, die ihren Verdacht auf Drogengebrauch zur Gewissheit werden lassen. Sie ruinieren aber gleichzeitig die letzten Reste einer vertrauensvollen Beziehung. Gespräche mit den »Sorgenkindern« kommen kaum noch zustande. Wenn doch, heißt es von ihrem Kind nur: »Was wollt ihr eigentlich von mir? Ich habe das doch alles voll im Griff.« Beunruhigte Eltern lassen sich durch solche Einschätzungen nur allzu gern beschwichtigen. Doch ihre Sorgen lassen sich nicht so einfach verscheuchen. Zwischen Vertrauen in ihr Kind und argwöhnischer Kontrolle schwankend, werden sie in ihrem eigenen Verhalten inkonsequent. Möglicherweise grübeln Eltern darüber nach, was in der Familie schiefläuft, ob sie als Mutter oder Vater Fehler gemacht, sich zu wenig oder gar zu einengend um ihr Kind gekümmert haben. Junge Menschen mit Drogengebrauch kommen jedoch in aller Regel aus ganz normalen Familien. Außerdem existieren in unserer Gesellschaft so viele Einflüsse von außen auf Kinder und Jugendliche, dass selbst die aufmerksamsten Eltern ihnen kaum noch etwas entgegenzusetzen vermögen. Der jederzeit mögliche Drogengebrauch eines Kindes kann etwas mit dem eigenen Elternverhalten zu tun haben. Es muss aber nicht zwangsläufig so sein. Mit ihrem Grübeln darüber sind die Eltern unter Umständen längere Zeit hin- und hergerissen zwischen Verantwortung und Schuldgefühlen, Hilfsversuchen und ratloser Hilflosigkeit. Die Familienverhältnisse leiden. Das inkonsequente Verhalten von Müttern und Vätern, die sich oft nicht mehr einig sind über die nächsten Schritte, fördert ungewollt das abweichende Verhalten ihres Kindes. Dreht sich die Spirale weiter, wird das Drogenverhalten letztlich zum beherrschenden Familienthema, welches alle anderen überschattet. Es bindet alle verfügbaren Energien. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sitzen alle Beteiligten in der Falle, aus der sie keinen Ausweg mehr sehen. Niemand fühlt sich mehr in der Lage, etwas Sinnvolles zu bewirken. Die Familienbeziehungen drehen sich doll.
    Kommt Ihnen als Mutter oder Vater hiervon einiges bekannt vor? Falls ja, zögern Sie nicht länger. Denn nicht selten wenden sich erst in einer ausweglos erscheinenden Lage vorzugsweise Mütter und viel seltener Väter an eine Beratungsstelle. Dort finden sie zum einen die Möglichkeit, mit professionellen Drogenberatern zu sprechen, zum anderen erfahren sie zusätzlich, dass es inzwischen vielerorts Elterngruppen gibt, die Hilfe zur Selbsthilfe

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