Hashimoto und Basedow
die ja relativ stark auf den Körper einwirken, eine große Bedeutung. Sie haben Nebenwirkungen, die weder schön noch angenehm sind, in einer intensiven Behandlungsphase aber verkraftbar. Sie sind letztendlich der Preis einer effektiven Therapie. Ganz anders sieht es aber beispielsweise bei der Strahlentherapie oder der Operation aus. Diese fügen auch gesundem Körpergewebe einen genau genommen nicht wieder gutzumachenden Schaden zu.
Es ist Zeit, den naiven Wunderglauben abzulegen, der in der Mitte des 20. Jahrhunderts der Strahlentherapie und den Empfehlungen zur Strahlentherapie zugrunde lag, die heute zumindest bei der Behandlung von Krebs noch ihren festen Platz haben. Damals begann man ja auch beim Basedow die Augenkammer zu bestrahlen, um die Entzündung hinter dem Glaskörper rechtzeitig in den Griff zu bekommen. Diese Therapie gibt es auch heute noch, wenn sie auch schon nicht mehr so häufig wie noch vor einigen Jahrzehnten angewandt wird und weniger aggressiven Therapien wie der mit Kortikoiden oder mit Chemotherapeutika Platz gemacht hat.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie nicht dort wohnen, wo Strahlentherapeuten großen Einfluss auf ihre Kollegen nehmen, denn dort wird sehr rasch zur Radiojodtherapie bei Basedow geraten. Der Beruf des Radiotherapeuten ist dem eines Offiziers an der Kriegsfront vergleichbar und Sie als kranker Mensch sind vergleichbar mit einem Soldaten, den er in die vorderste Kampflinie schickt – von der man weiß, dass dort aufgrund des Feindbeschusses nur wenige überleben. Die Berufserfahrung von Radiotherapeuten besteht ja vor allem darin, nur wenigen geholfen, letztlich aber vielen im Namen der akademischen Medizin geschadet zu haben.
Schauen wir uns einmal die Zahlen dazu an: Die Erfolgsquote der Radiojodtherapie bei der Behandlung des Basedow wird bei der Erstbehandlung mit fast 90 Prozent und bei der Wiederholungsbehandlung mit 100 Prozent angegeben. Erkauft wird diese sensationelle Wirksamkeit aber mit zwei schwerwiegenden Problemen.
Strahlenbelastung nicht verharmlosen
Das erste Problem: Man gibt 200 bis 300 Gray starke Herddosen von radioaktivem 131 Jod. Der ganze Körper bekommt dabei 30 bis 40 msV (Millisievert) an Strahlenbelastung ab. Durch kosmische und terrestrische Strahlung bekommt jeder von uns im Jahr etwa 0,6 msV mit, was als normal gelten darf. Eine Radiojodtherapie verdoppelt also – auf das gesamte Leben hochgerechnet – die Bestrahlung, die Sie normalerweise im Leben aufgrund natürlicher Belastungen abbekommen würden. Das ist keine Kleinigkeit! Wie viel Strahlung ein Mensch verträgt, kann man zwar nicht genau sagen, es ist aber bekannt, dass bei einer Verdopplung der Gesamtbestrahlungsmenge Krebs messbar häufiger auftritt. Wenn Sie viel fliegen, wodurch Sie mehr kosmische Strahlung abbekommen, oder sich zusätzlich noch häufig medizinisch untersuchen lassen, liegt Ihre Strahlenbelastung sowieso schon über dem Durchschnitt. Röntgenstrahlen, vor allem bei der Computertomografie, jagen diese Werte natürlich noch in die Höhe, und das in Bereiche, die nicht mehr verantwortet werden können. Dummerweise achtet keine staatliche Bürokratie darauf, wie viel Strahlung Sie effektiv erlitten haben. Das müssen Sie schon selber wissen, denn auch ein »Röntgenpass« hält nur einen Bruchteil der wahren Belastung fest.
Das zweite Problem: Der »Erfolg« der Radiojodtherapie wird dadurch verringert, dass sich zwar der Basedow in seiner Erkrankungsintensität zurückzieht, sich aber in nahezu allen Fällen nach der Behandlung eine Schilddrüsenunterfunktion einstellt, die lebenslang mit Schilddrüsenhormonen behandelt werden muss. Über eine Tablette aber die Hormone genau einzustellen ist fast unmöglich, weshalb Sie damit rechnen müssen, dass manchmal mehr Hormone im Blut vorhanden sind, als Sie jetzt gerade brauchen, oder eben zu wenige und dass Sie dementsprechende Schilddrüsenüberfunktions- oder -unterfunktionsbeschwerden entwickeln können. Glücklicherweise bietet hier die ganzheitliche Behandlung mit der Umstellung auf Schilddrüsenextrakt oder unter Einsatz von energetischen Formen von Jod in den meisten Fällen effektive Abhilfe. Davon aber später.
Auch der chirurgische Eingriff, die subtotale Strumaresektion (das heißt eigentlich »unvollständiges Herausschneiden« der Schilddrüse), hat übrigens eine Erfolgsquote von 95 Prozent. Operiert werden darf ja auch in der Schwangerschaft, in der man zum Schutz des Kindes eine Radiojodtherapie
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