Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hasstament

Hasstament

Titel: Hasstament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serdar Somuncu
Vom Netzwerk:
Frankfurt, gut wegen der Würstchen. Hamburg wegen der Nutten, aber Wien wegen des Anschlusses.«
    Serdar im Studio hinter seinem Schreibtisch: »Ich persönlich finde andere Dinge lustig. Zum Beispiel Behinderten mit einer Bohrmaschine ins Knie bohren. Wirklich geil, so ein sabbernder Spasti und dann noch mit so einer Bohrmaschine und gucken, ob er davon noch spastischer wird. Oder ob man unterscheiden kann zwischen dem schmerzverzehrten Gesicht und dem normalen Gesicht. Ich sage nur, fragen Sie Dr. Schäuble.«
    Serdar im Auto spricht als Führer: »Köln ist verseucht, multikulturell, polosiert, buäääh, Köln ist ekelig, überall Blitzer, überall Stricher, überall grau in grau und dieser Dom, ich würd’ ihn in die Luft jagen, wenn ich könnte. Mitsamt all denen, die ihn toll finden.
    Ja, guck’ du nur, du Kölsches Arschloch, aber nachher heulste wieder, weil der FC 20 zu 0 verloren hat, auch das geht mir auf den Sack. FC Köln, einmal gewonnen: UEFA-Cup, zweimal verloren: Abstieg. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt, das ist das einzige Charakter-Merkmal, das mir zu dieser verfickten Stadt einfällt.«
    Serdar im Studio hinter seinem Schreibtisch: »Ich hab’ übrigens nichts gegen Spastis, meine Wortwahl ist ein bisschen ungehobelt. Das liegt daran, dass ich ständig im Internet bin und mich die sprachliche Finesse des Internets so durchtrieben verseucht hat, dass ich nicht mehr unterscheiden kann, ob man jetzt Spasti, Behinderter, maximal Pigmentierter, Hurennutte oder Klappergestell ohne Beine sagt. Auch das ist Humor, dass die, über die man lacht, es aushalten, dass man Witze über sie macht. Nur wenn Witze über mich gemacht werden, ist Schluss, das halte ich nicht gerne aus, ich lass’ mich auch nicht gerne beschimpfen als krummnäsiges fettes Ausländerschwein. Dann wird zurückattackiert, dann rufe ich nämlich Catcher und Kampfcomedy-Hund Mario Barth an, der mit den 70 000 Asozialen aus’m Olympiastadion direkt an Ihrer Tür klingelt, um den besten Witz seines Lebens zum Besten zu bringen, nämlich, dass er ’ne kleine korrupte, widerliche – hier muss ich leider abbrechen, die Sendezeit ist vorbei, vielen Dank fürs Zuhören. Erfinden Sie sich doch ihren eigenen Witz.«

    SMHN, Kapitel 10: Falsche Zärtlichkeit
    Liver-Ticker: +++ Hasstarismus: Klimawandel endlich am 2.11.2010 +++ Schmidt trauert: Fremde stehlen Spielzeug-Lokimotive +++ Hass IV endlich kostenlos: Prostitution soll sich wieder lohnen +++
    Serdar hinter seinem Schreibtisch im Studio: »Die Frage, die wir uns schon seit Wochen stellen: Ab wann gilt eigentliche eine zärtliche Berührung als Vergewaltigung?
    Man kann ja mal antesten, indem man den Zeigefinger in adäquate Körperöffnungen steckt, daran riecht und weiß, ist die Dame paarungswillig oder sträubt sie sich noch. Manche sträuben sich ja, damit man paarungswilliger wird, manche sträuben sich, um nachher zu behaupten, sie wären nie paarungswillig gewesen. Den Finger aber muss man auf jeden Fall mal reingesteckt haben, um diesen Prozess erstmal in Gang zu bringen und den Prozess, der dann folgt, überstehen zu können.«
    Einspieler: »Achtung, Achtung, wir unterbrechen das Programm für eine aktuelle Ansage des Führers: ›Selbst das Wichsen wird immer komplizierter. Früher, da hat man nur eine Vorstellung gehabt, hat sich was eingebildet, da war schon das Loch einer Klopapierrolle eine Ansatzvagina. Aber es wird immer komplexer und komplizierter, je mehr Möglichkeiten man hat. Dann hat man sich irgendwann mal für teures Geld irgendwelche Pornoheftchen gekauft und gewichst, was das Zeug hielt, rubbelrabbelrubbel. Immer wieder die gleichen Bilder haben ausgereicht, um einem einen Ständer zu machen, mit dem man das World Trade Center zweimal in die Luft gejagt hätte. Aber das war dann auch nicht genug, irgendwann kam das Internet. Datex J und BTX mit diesen verpixelten Bildern, die sich so langsam aufgebaut haben, das sah aus wie ein Tetris-Spiel, das man nur schlecht beherrscht, aber man hat dahinter Titten assoziiert, man hat gedacht dahinter, könnte ’ne Fotze sein. Da könnte so ’ne Nutte in Amsterdam liegen und sich irgendein Dildo in die Muschi schieben oder einen Finger, nachdem sie sich dann wieder eine Spritze in den Arm drückt.‹«
    Serdar hinter seinem Schreibtisch im Studio: »Was lohnt es sich, jemanden gar nicht vergewaltigt zu haben, wenn er behauptet, man habe ihn vergewaltigt. Da vergewaltigt man ihn doch lieber oder baut ein

Weitere Kostenlose Bücher