Hast du mich nie geliebt
war die Yacht aus Karios zurückgekehrt und hatte frische Vorräte mitgebracht.
Janine ging auf ihn zu und küsste ihn leicht auf die Stirn. Obwohl er unter dem großen Sonnenschirm saß, spürte sie die wärmenden Strahlen der Sonne.
Gewiss würde auch dieser Tag wieder sehr heiß werden.
Sie lächelte. Jeder Tag war heiß und sonnig. Jeder Tag war wie ein Tag im Paradies. Seit ihrer Ankunft hatten sie sich hier jeden Tag geliebt. Jeder Tag war perfekt gewesen.
Es konnte nicht ewig so weitergehen, das wusste sie. Aber wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie die Zeit gern angehalten.
Dankbar sah sie sich um. Der tiefblaue Pool, der wolkenlose Himmel, das glitzernde Meer, die weißen Klippen, all dies war für sie inzwischen alltäglich geworden. Und doch erschien es ihr jeden Tag erneut wie ein Wunder, dass sie hier sein durfte.
Mein ganzes Leben lang, dachte sie. Mein Leben lang werde ich mich daran erinnern.
Und dann fiel ihr Blick auf das Datum der Zeitung, die Nikos las, und sie zuckte erschrocken zusammen. Wie hatte die Zeit nur so schnell vergehen können? Wohin waren all diese Tage verschwunden?
Janine wusste, was geschehen war. Über ihrem Glück mit Nikos hatte sie alles andere vergessen. Schlagartig wurde ihr bewusst, dass Stephanos seit einem Tag aus Amerika zurück sein musste.
Sie hatte ihn völlig vergessen!
Schuldbewusst nahm sie Nikos gegenüber Platz. Kein Zweifel, ihre herrliche Zeit mit ihm näherte sich dem Ende. Bald würden sie sich trennen, und Nikos würde zu seiner Freundin oder zu seinen zahlreichen Freundinnen zurückkehren. Es war besser, sich keinen Illusionen hinzugeben.
Und dann? Was würde dann geschehen? Würden sie sich je wiedersehen?
Nikos sah auf, bemerkte ihren angespannten Gesichtsausdruck und legte die Zeitung sofort beiseite.
"Was ist los?"
Sie griff hastig nach der Kanne und goss sich eine Tasse Kaffee ein.
"Oh nichts, nur … ich habe eben das Datum gesehen. Stephanos muss seit gestern wieder zurück sein. Bestimmt wird er bald hierher kommen." Sie seufzte, dann brach es aus ihr hervor: "Es war falsch, diese Affäre mit dir anzufangen. Ich weiß es. Aber ich konnte dir einfach nicht widerstehen. Du hast mich im Sturm erobert." Sie lächelte kläglich, obwohl sie in Wahrheit am liebsten geweint hätte.
"Diese … diese Zeit mit dir war magisch. Ich werde sie nie vergessen. Und du sollst wissen, dass ich nichts bereue."
Er sah sie mit verschlossenem Blick an.
"Dir scheint es ja nicht besonders viel bedeutet zu haben", sagte er kühl.
"Wie bitte? Wie kannst du so etwas sagen? Was meinst du damit?"
"Nun, du erzählst mir, dass Stephanos bald zurückkommen wird. Das heißt, du musst ins Hotel, um ihn dort zu empfangen. Das stimmt doch, oder?"
"Ja, aber … ich habe doch gar keine andere Wahl. Du weißt, wie viel er mir bedeutet."
Nikos sah sie wütend an. Ärger stieg in ihm auf, und er schlug mit der Zeitung auf den Tisch.
"Und was ist mit mir? Ich hätte gedacht, nach allem, was geschehen ist, würde ich dir auch etwas bedeuten. Aber wie ich sehe, habe ich mich geirrt."
"Wie kommst du nur darauf?" Sie sah ihn fassungslos an. "Wir hatten eine wunderschöne Zeit hier, Nikos. Nicht nur wunderbar, geradezu paradiesisch. Ich werde sie nie vergessen. Nur weiß ich nicht, wie es für dich ist, ob du das Gleiche empfindest."
Nikos merkte, dass er zu weit gegangen war. Sie ahnte ja nicht, was er vorhatte. Er ging zu ihr hinüber und nahm ihre Hand. Janines Blick war schmerzerfüllt. Plötzlich wusste er, was er zu tun hatte. Egal, wie die Sache mit Stephanos ausging – er würde bei ihr bleiben. Sein Verlangen nach ihr war genauso stark wie am Anfang. Nichts und niemand würde ihn davon abhalten können, weiterhin mit ihr zusammen zu sein.
"Was ich fühle? Ich will mit dir zusammenbleiben. Ich will, dass du mit mir nach Athen kommst und dort mit mir lebst. Ich will nie wieder von dir getrennt sein."
Janine sah ihn an, und ihr stockte der Atem.
Das waren genau die Worte, die sie aus seinem Mund zu hören gehofft hatte. Aber nie hätte sie gedacht, dass er sie tatsächlich aussprechen würde. Sie merkte, wie ihr die Tränen kamen.
Doch dann lächelte sie, und ein Strahlen ging über ihr schönes Gesicht.
"Meinst du … ist es dir damit wirklich ernst?" Ihre Stimme verlor sich in einem Flüstern.
Nikos nickte mit nachdenklicher Miene.
"Zweifelst du etwa daran? Du hast mich erobert, hast mich gelehrt, dass alles, was ich bisher über Frauen zu wissen
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