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Hast du mich nie geliebt

Hast du mich nie geliebt

Titel: Hast du mich nie geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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glaubte, falsch ist. Es ist mir egal, wer du bist, egal, was du getan hast. Ich möchte weiter mit dir zusammen sein, und ich möchte, dass du mir gehörst. Nur mir und niemandem sonst. Ich …" Er verstummte abrupt, denn er hatte ein Geräusch gehört. Ein Propellergeräusch.
    Auch Janine, die ihm fasziniert zugehört hatte, hörte es jetzt und sah Nikos alarmiert an.
    "Was ist das?" Das Rotorengeratter wurde lauter.
    "Das muss ein Hubschrauber sein", meinte Nikos. "Hinter der Villa befindet sich ein Landeplatz."
    "Aber wer …?" Wer zum Teufel wollte sie hier stören? Der Lärm war inzwischen ohrenbetäubend. Der Hubschrauber schien zur Landung anzusetzen.
    Nikos war blass geworden. Er wusste, was ihnen bevorstand. Aber er dachte nicht daran, Janine die Sache leichter zu machen. Sie würde schon merken, wer der frühe Gast war.
    Es fiel ihm nicht leicht, ihr diesen Schmerz zuzufügen. Am liebsten hätte er alles rückgängig gemacht. Doch es war nun einmal leider nicht möglich. Er schuldete es sich und seiner Schwester, die Sache bis zum bitteren Ende durchzuziehen.
    Plötzlich wurde das Motorengeräusch leiser. Der Hubschrauber war gelandet.
    Nikos betrachtete Janine prüfend. Ihr Haar war zerzaust, ihre Lippen waren vom vielen Küssen noch immer leicht geschwollen … nein, es konnte kein Zweifel daran bestehen, was sie hier die ganze Zeit über gemacht hatten. Nun musste er nur noch Stephanos davon überzeugen, dass seine Liaison mit Janine beendet war.
    "Nikos, was … was geht hier vor? Ich verstehe überhaupt nichts mehr!"
    Er hatte keine Zeit zu antworten, denn plötzlich hörten sie Schritte. Im nächsten Moment bog Stephanos um die Ecke. Als er die beiden sah, blieb er wie angewurzelt stehen. Nikos merkte, dass Janine neben ihm erstarrte. Gewissensbisse plagten ihn plötzlich. Aber dafür war es zu spät. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    Langsam ging er auf den älteren Mann zu, um ihn zu begrüßen.
    "Hallo, Stephanos", sagte er zu seinem Schwager. "Ich freue mich, dich zu sehen. Was Janine betrifft, so kannst du dir die Sache aus dem Kopf schlagen. Sie gehört mir, und sie wird mit mir nach Athen zurückkehren."
    Besitzergreifend legte er den Arm um sie und zog sie an sich. Sie wehrte sich nicht. Stephanos starrte ihn an, als hätte er einen Geist vor sich. Ja, damit hatte er wohl nicht gerechnet. Plötzlich musste Nikos an den Kummer denken, den er seiner Schwester durch seinen Verrat zugefügt hatte. Seine Züge wurden hart und verschlossen.
    "Es war ganz leicht, sie zu verführen", sagte er höhnisch. "Und um ganz ehrlich zu sein, ich habe es genossen."
    Noch immer rührte sich sein Schwager nicht. Dann kam plötzlich Leben in ihn, und sein Gesicht färbte sich rot.
    "Du wagst es", schrie er Nikos voller Wut an, "du wagst es, dich damit zu brüsten, meine Tochter verführt zu haben?"

6. Kapitel
     
    Stephanos holte aus und hätte Nikos einen Schlag versetzt, wenn dieser ihm nicht im letzten Moment den Arm abgefangen hätte. Janine schrie auf, Stephanos' Gesicht wurde wutverzerrt.
    "Deine Tochter." Nikos lachte höhnisch. "Willst du mich zum Narren halten? Oder etwa deine Frau? Meine Schwester, falls du es vergessen haben solltest. Meine arme, betrogene Schwester. Der du die ganze Zeit über etwas vorgemacht hast, die mich von ihrem Krankenbett aus angefleht hat, ihr zu helfen. Die weinend in meinen Armen lag, weil sich ihr Mann in ein fünfundzwanzigjähriges Mädchen verliebt hat, das er auf dem Flughafen kennen lernte. Ihr seid doch bestimmt noch am gleichen Tag im Bett gelandet."
    Janine stöhnte auf, aber er ignorierte sie. Noch immer versuchte er mit aller Kraft, den älteren Mann abzuwehren.
    Schließlich ließ Stephanos die Hand sinken. Sein Gesicht war aschfahl. Er trat einen Schritt zurück und atmete tief durch.
    "Du … das verstehst du nicht", brachte er mühsam hervor. "Janine ist meine Tochter, von deren Existenz ich nichts wusste. Ich kannte ihre Mutter, aber es ist viele Jahre her. Lange vor Demetria. Als ich Janine am Flughafen sah, hat mich die Ähnlichkeit mit ihr wie ein Blitz getroffen. Sie sieht genau wie Louise aus. Es ist schon fast unheimlich. Ich musste sie einfach ansprechen. Und dann wurde plötzlich alles klar." Seine Stimme brach, so sehr schienen die sich überstürzenden Ereignisse ihn mitzunehmen. "Die Daten stimmten genau überein. Ich hatte eine Affäre mit Louise, neun Monate vor Janines Geburt. Louise hat mir nie etwas davon gesagt. Ich wusste nicht, dass ich

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