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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ich.”
    “Kann sein”, murmelte er. Die Frustration in seiner Stimme war nicht zu überhören.
Könnte ich doch etwas bewirken
, hörte sie aus seinen Worten heraus.
Könnte ich doch nur für jemand anderen das Leben wieder auf den rechten Weg bringen, dann würde das hier einen Sinn ergeben.
    Sie drückte ihn fest an sich. “Ich liebe dich so sehr.”
    Er blieb stumm.
    “Geh nicht weg”, flehte sie ihn an, dann sagte sie ebenfalls nichts mehr. Sie wollte nicht aufwachen und die Vision stören, die ihr in dieser Nacht erschienen war.
    Etwas später, im Halbschlaf, folgte ein weiterer Traum. Wieder kam Matt zu ihr. Mein Gott, dieser Traum wirkte so real, so lebhaft. Sie spürte die Hitze, die er ausstrahlte, fühlte seine vom Schweiß nasse Haut, die kraftvollen Muskeln, seinen starken, harten Körper und seine Erregung. Die glühend heiße Berührung seiner Zunge auf ihrer Haut … sein Wesen, seine Essenz, die sie umgab und zugleich erfüllte. Die Lippen auf ihren Brüsten, zwischen ihren Schenkeln. Sie spürte die Begierde, mit ihm zu verschmelzen, ihre Herzschläge eins werden zu lassen. Dann folgte der explosionsartige Höhepunkt mit seiner eigenartigen Mischung aus Zärtlichkeit und Gewalt. All das wirkte so lebendig, so real …
    Sie spürte, wie er ihr Haar berührte, wie seine Wange über ihre strich. “Leslie, ich habe Angst um dich. Ich versuche es, und manchmal finde ich die Kraft, um diese Welt zu berühren. Aber dann habe ich mich verausgabt, und du bist allein. Dann habe ich solche Angst um dich …”
    “Das ist schon in Ordnung”, versicherte sie und kuschelte sich an ihn, um in seinen Armen einzuschlafen.
    Plötzlich schreckte sie auf: Schon wieder hatte sie dieses Schluchzen gehört, und es schien eindeutig aus dem Keller unter dem Dead Room zu kommen!

14. KAPITEL
    J oe saß allein und hellwach in seinem Wagen, der weit genug vom Hastings House entfernt stand, um nicht aufzufallen. Während er Gretas Namensliste durchging, wünschte er sich, an jenem Abend im Haus gewesen zu sein, um sich die Szene deutlicher vorstellen zu können.
    Er kam immer wieder zurück an einen Punkt, an dem er vor Angst erstarrte – Angst um Leslie.
    Ein Unfall in der Gruft, ein Unfall in der U-Bahn … und ein Unfall in diesem Haus?
    Irgendwie waren das ein paar Unfälle zu viel!
    Wenn es sich bei den ersten beiden Ereignissen nicht um Unfälle handelte und alles miteinander verbunden war, dann musste er vergleichen, welche von den Personen, die auf der Party waren, jetzt immer noch einen Bezug zum Hastings House hatten. Professor Laymon? Absurd. Für ihn gab es nichts anderes als seine Arbeit. Dennoch würde er morgen herumfragen, ob Laymon den ganzen Tag auf der Ausgrabungsstätte verbracht hatte.
    Brad? Wenn ja, warum?
    Eifersucht?
    Robert Adair hatte ihn auf den Fall angesetzt, was es unwahrscheinlich machte, dass er darin verstrickt war. Hank Smith? Den Kerl hasste er zwar wie die Pest, aber es gab keinen Grund, ihn zu verdächtigen.
    Andererseits gab es auch keinen Grund, es nicht zu tun.
    Stellte Genevieve das fehlende Bindeglied zwischen allem dar?
    Oder Leslie selbst? Was, wenn der Anschlag nicht Matt, sondern Leslie gegolten hatte?
    Auch wenn dieser Gedanke keinen Sinn zu ergeben schien, ging er Joe nicht mehr aus dem Kopf.
    Was war mit Ken Dryer? Für einen Polizeisprecher war er viel öfter als nötig auf der Baustelle – auch wenn Laymon ständig neue Forderungen stellte und alles nach seiner Pfeife tanzen sollte, weil die Frauen hinter ihm und der Historischen Gesellschaft zu den reichsten im ganzen Bundesstaat gehörten.
    Hank Smith, Ken Dryer, Brad Verdun, Professor Laymon, Robert Adair. Sie hatten alle die Party besucht, und ein Jahr später bewegten sie sich alle immer noch im gleichen Umfeld.
    Er legte die Liste zur Seite und stutzte, als er sah, wie im Haus das Licht anging. Einen Moment lang saß er da, dann schaltete er die Innenbeleuchtung aus und verließ den Wagen. Dabei fiel ihm jemand auf, den er bis dahin nicht bemerkt hatte.
    Ein Mann.
    Er hatte im Schutz eines Laternenmastes gestanden, und nun, da Joes Sicht nicht mehr durch die Innenbeleuchtung gestört wurde, konnte er ihn sehen.
    Der Typ musste sich schon die ganze Zeit über dort aufgehalten haben, um das Haus zu beobachten. Er schien zu glauben, dass er ein gutes Versteck gewählt hatte, das ihn vor allen Blicken schützte. Vielleicht hatte er sich nur unmerklich bewegt, als die Lichter im Haus angingen, und diese kleine

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