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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Matt zu sehen.
    Doch er tauchte nicht auf.
    Jedenfalls nicht, bis sie zu träumen begann.
    In dieser Nacht lag er neben ihr und betrachtete sie. In ihrem Traum schlug sie die Augen auf und sah ihn an. Seine Miene war sehr ernst, und allenfalls der Hauch eines traurigen Lächelns umspielte seine Mundwinkel. Er strich über ihre Wange und legte seine Finger um ihre.
    “Du warst in der U-Bahn”, sagte sie zu ihm. “Du hast mich gerettet.”
    “Joe hat dich rausgezogen.”
    “Aber du gabst mir die Kraft, die ich brauchte, um mich zu bewegen und in Sicherheit zu bringen. Und heute Abend im Keller wart ihr beide ziemlich hitzig.”
    Matt küsste sie auf ihre Finger. “Ich versuche es … vermutlich braucht es Zeit und Übung, bevor … vielleicht hat das Herz oder die Seele oder die Essenz oder was immer wir sind … vielleicht gibt es Teile dieses Wesens, die ein Eigenleben besitzen. Ich kann in mir nur etwas Reales finden, wenn es um dich geht, wenn ich Angst um dich habe. Leslie, ich möchte unbedingt, dass du dieses Haus so schnell wie möglich verlässt.”
    “Das werde ich auch. Bald.”
    Sein Lächeln wurde breiter. “Joe hatte recht, du bist
wirklich
eine kleine Lügnerin.”
    “Matt … ich muss die Wahrheit herausfinden.”
    “Ich will nur hoffen, dass du mit der Wahrheit auch leben kannst”, gab er leise zurück, schüttelte den Kopf und verzog gequält das Gesicht. “Leslie … ich liebe dich, aber du musst nach vorn schauen.”
    “Ich habe aber doch meine Träume.
Wir
haben meine Träume.”
    “Leslie, ich hatte meine Zeit. Niemand kennt den Grund. Niemand weiß es … nun, ausgenommen ich womöglich.”
    “Wie meinst du das?”
    “Ich weiß, dass ich für dich hier bin”, sagte er.
    “Der arme Brad”, meinte sie amüsiert. “Du hast ihn stolpern lassen, nicht wahr?”
    “Ich habe vor ihnen allen Angst”, verriet er ihr.
    “Wieso?”
    Er schwieg so lange, dass sie bereits glaubte, sie habe ihn verloren, auch wenn sie immer noch seine Arme um sich fühlte. “Angenommen, sie hatten es
tatsächlich
auf mich abgesehen, als sie die Explosion auslösten, und es war ihnen egal, dass noch drei Menschen sterben mussten.” Leslie hörte die Wut in seiner Stimme. Wut darüber, dass andere unschuldige Menschen seinetwegen gestorben sein könnten. “Angenommen, es hatte mit meinen Artikeln über die Prostituierten zu tun, dann würde das bedeuten, dass derjenige, der sie ermordet … der sie entführt …”
    “Weißt du, ob diese Frauen tot sind?”
    “Nein, aber … angenommen, da draußen läuft ein kranker, perverser Mistkerl herum, der zugleich sehr schlau ist … dann würde ich sagen, dass diese Person an jenem Abend auch hier war.”
    “Matt, an dem Abend waren so viele Leute hier.”
    “Der Mörder wird wohl keiner von den Broadway-Stars sein.”
    “Na ja, das wohl eher nicht, aber …”
    “Wer hält sich immer noch regelmäßig hier in der Gegend auf? Wer kennt das Gebiet? David Laymon, Brad Vernon …”
    “Brad war bis vor Kurzem in Virginia”, wandte sie ein.
    “Ist das wirklich so weit entfernt?”, wollte er wissen. “Vier, fünf Stunden Autofahrt. Mit dem Flugzeug noch weniger.”
    “Ich kann nicht glauben, dass …”
    “Aber heute Nachmittag hattest du Angst vor ihm, nicht wahr? Ich sage nicht, dass es Brad ist. Da ist auch noch Greta, doch sie würde lieber ihr Leben opfern, bevor dieses Haus auch nur einen Kratzer abbekommt. Außerdem ist es keine Frau, die die Prostituierten verschleppt.”
    “Woher weißt du das?”
    “Irgendjemand hätte etwas gesagt, jemandem wäre was aufgefallen. Die anderen Frauen auf der Straße würden aufmerksam werden, wenn eine Frau unterwegs ist. Es wimmelte von Cops, einschließlich unseres guten Freundes Robert Adair und des vor jeder Kamera posierenden Ken Dryer. Und nicht zu vergessen Hank Smith.”
    Hank Smith konnte er gar nicht leiden, dachte sie und drückte sich fester an ihn.
    “Bist du Genevieve O’Brien jemals begegnet?”, fragte sie schläfrig.
    “Ja.”
    “Ist sie wirklich so, wie die Leute sagen? Leidenschaftlich, selbstlos, freigebig?”
    “Ich lief ihr einmal in der Redaktion über den Weg, als sie von einem Kollegen für den Lokalteil interviewt wurde. Sie war außer sich vor Wut auf die Hauseigentümer. Sie war reizend, lebenslustig, charmant und, ja, sie war mit Leidenschaft bei der Sache. Ihr lagen die Probleme anderer Menschen wirklich am Herzen. Du glaubst, sie lebt noch, oder?”
    “Ja, das glaube

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