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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Abermillionen. Macht aber nichts. Haben Sie schon mal versucht, einen Werbespot beim Superbowl zu platzieren?”
    “Daran würde ich mich erinnern”, meinte Joe.
    “Gute Presse ist teuer.” Hank berührte Leslies Wange. Auf Joe wirkte das eindeutig zu vertraut, dennoch schwieg er. Welches Recht hatte er schon, etwas dagegen einzuwenden? “Wenn man Problemen nicht aus dem Weg gehen kann, dann muss man sich ihnen eben stellen.”
    Leslie ging ein Stück zur Seite, und Joe hätte schwören können, dass ihr Lächeln nur aufgesetzt war. “Ich will nur hoffen, dass wir der Stadt damit einen Gefallen erweisen.”
    “Und auch unseren Anteilseignern”, ergänzte Hank.
    Die Tür des Bauwagens öffnete sich erneut. “Polizei-Eskorte”, rief eine fröhlich klingende, vertraute Stimme.
    “Robert!”, rief Leslie erfreut.
    Robert Adair kam die Stufen herauf. Leslie umarmte ihn und entschuldigte sich sofort bei ihm. “Jetzt habe ich dich ganz schmutzig gemacht”, sagte sie verlegen.
    “Du darfst mich jederzeit schmutzig machen, wenn es das ist, was du willst”, erwiderte Robert. “Hey, Joe, dann habt ihr zwei euch ja …”
    “… gegenseitig schmutzig gemacht, ganz genau”, fiel Joe ihm schnell ins Wort. Ohne ganz genau den Grund zu kennen, war es ihm lieber, wenn Hank nicht wusste, dass sie sich erst gestern das erste Mal getroffen hatten. Sollten ruhig möglichst viele Leute glauben, sie würden sich schon seit einer Ewigkeit kennen – auf diese Weise konnte er sie besser beschützen.
    Beschützen? Vor wem oder was?
Woher kam denn dieser Gedanke auf einmal? Was brachte ihn bloß auf die Idee, Leslie könnte in Gefahr sein?
    “Dann wollen wir mal. Es gibt ein Tor an der Rückseite des Bauzauns, da kann ich euch rausschmuggeln”, sagte Robert.
    Sie folgten ihm und hatten die Baustelle Minuten später auf der anderen Seite verlassen. “Ihr solltet beide duschen”, riet Robert. “Sonst drücken euch die Leute aus Mitleid noch Geld in die Hand.”
    “Meinst du?”, gab Leslie lachend zurück. “Da habe ich in der Stadt schon Schlimmeres gesehen.”
    Robert betrachtete sie und verdrehte die Augen. “Okay, da muss ich dir sogar recht geben. Aber trotzdem seht ihr aus, als wärt ihr aus einem Erdloch gekrochen.”
    “Okay, wir nehmen eine Dusche”, stimmte Leslie zu.
    “Vor dem Abendessen”, sagte Robert.
    “Abendessen?”, wiederholte Joe.
    “Leslie hat mir für heute ein Abendessen versprochen. Willst du mitkommen? Dann kannst du mir erzählen, welche Fortschritte du bislang bei dieser O’Brien gemacht hast.”
    Joe sah Leslie an. “Einverstanden?”
    “Einverstanden”, sagte sie.
    Sie war so früh zurück, dass das Hastings House noch geöffnet hatte. Melissa verkaufte Eintrittskarten und lächelte strahlend, als sie Leslie entdeckte. “Hi!”
    “Auch hi. Wie läuft’s denn hier?”
    “Gut. Im Moment finden zwei Führungen statt. Winken Sie den Führern nur kurz zu, wenn Sie sie auf dem Weg nach oben sehen. Ach ja, und schließen Sie die Tür hinter sich ab. Wir haben zwar immer ein Auge auf die Touristen, aber man weiß nie, wann sich mal einer von der Gruppe löst. Übrigens … Sie … ähm … Sie sehen ziemlich schmutzig aus.”
    “Ich weiß, danke”, gab Leslie zurück.
    Jeff befand sich mit seiner Gruppe gerade im Flur und erklärte seinen interessierten Zuhörern einige Konstruktionen aus der Kolonialzeit. Er machte eine erstaunte Miene, als er sie sah, und die Touristengruppe war mindestens genauso überrascht. Jeff nickte ihr kurz zu und sagte dann zu seiner Gruppe: “Das ist eine unserer Archäologinnen, immer schwer beschäftigt.”
    So schmutzig, wie sie war, hoffte Leslie, dass niemand sie von den Zeitungsartikeln oder aus den Nachrichten wiedererkannte. Sie winkte Jeff rasch zu und lief die Treppe hinauf, wo sie der zweiten Gruppe begegnete, die soeben etwas über die Rolle des Hauses bei der Underground Railroad erfuhr.
    Plötzlich stutzte Leslie. Sie war schon seit Langem mit der Geschichte des Hauses vertraut, und dennoch erschien es ihr auf einmal besonders wichtig zu sein, dass die Underground Railroad mit dem Haus so eng verbunden war.
    Wieso nur?
    Ihr wurde bewusst, dass sie von Kopf bis Fuß mit Erde und Staub bedeckt dastand. Sie beeilte sich, in ihr Schlafzimmer zu kommen, und schloss die Tür hinter sich ab, so wie Melissa es ihr empfohlen hatte. Dann blieb sie stehen und betrachtete den leeren Sessel neben dem Kamin.
    War Matt wirklich heute Morgen dort gewesen?

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