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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Gefühl, hier sei Unrecht geschehen, und er wollte die Wahrheit ans Licht bringen. Dann …
    Er liebte sie so sehr. Sie verdiente ein langes und glückliches Leben, und deshalb würde er sich dann von ihr verabschieden.
    “So, so, dann hat also dein mysteriöser sechster Sinn wieder zugeschlagen”, sagte Robert und rieb mit Daumen und Zeigefinger über die grauen Bartstoppeln.
    “Mit einem sechsten Sinn hat das nichts zu tun, ich bin bloß hingefallen. Das ist alles”, beteuerte sie.
    Robert machte eine ungläubige Miene. “Weißt du, wie lange Howard Carter nach Tutanchamuns Grab gesucht hat, bis er es endlich entdeckte?”
    “Robert”, protestierte sie. “Es war pures Glück. Und das Ganze ist ja nicht mal eine große Überraschung. Aus den Unterlagen der Stadt ist ersichtlich, dass dort eine Kirche gestanden hatte.”
    “Warum kommst du nicht einfach zur Sache?”, fragte Joe amüsiert an Robert gewandt, nippte an seinem Bier und beobachtete Leslie, die sich ebenfalls zu einem Glas durchgerungen hatte. Steak mit Baked Potatoes und Salat waren bereits bestellt.
    “Zur Sache?”, erwiderte Robert ratlos.
    “Komm schon, rück raus mit der Sprache. Du willst, dass sie dir hilft.”
    Robert lief rot an. “Nein … aber nein.”
    “Lügner.” Joe lachte gut gelaunt.
    Daraufhin wurde Robert noch roter im Gesicht. “Ja, schon gut. Es geht um die verschwundenen Prostituierten. Jedes Mal wenn eine von ihnen verschwindet, schicken wir unsere Leute auf die Straße, damit sie tausend Fragen stellen, auf die wir noch nie eine einzige Antwort bekommen haben. Meistens sitzen wir da und können uns nur ratlos am Kopf kratzen. Wenn der erste Medientrubel abgeebbt ist, stehe ich vor einem Berg an Informationen, die mir beim nächsten Mal kein bisschen weiterhelfen. Wenn ich mit meiner Vermutung richtigliege und sämtliche Fälle tatsächlich in einem Zusammenhang stehen, dann geht es um zwölf vermisste Frauen. Jede von ihnen ist spurlos von der Straße verschwunden.” Er sah Joe an. “Dabei zähle ich auch die Frau mit, die keine Nutte war – Genevieve O’Brien.”
    Leslie sah Joe an. “Die Frau, nach der du suchst.”
    “Ich muss Robert zustimmen”, sagte der. “Anfangs war ich mir nicht sicher, aber je mehr ich darüber erfahre, wie viel sie mit diesen Frauen zu tun hatte, umso mehr ergibt das einen Sinn. Meine beste Fährte ist die Aussage, dass sie in eine dunkle Limousine einstieg – und zwar in derselben Straße, in der die Hälfte der vermissten Frauen anschaffen ging.”
    “Eigenartig”, murmelte Leslie. “Und ihr habt keine Leiche gefunden?”
    “Keine Leiche, kein Blut, nicht mal Hinweise auf einen Kampf”, antwortete Robert.
    “Es gibt viele Möglichkeiten, eine Leiche verschwinden zu lassen”, hielt Joe dagegen.
    “Also”, überlegte Leslie, “ist der Täter jemand, der es versteht, alle seine Spuren zu verwischen. Er muss sehr intelligent sein.” Sie wandte sich an Joe: “Heißt es nicht, dass ein Serienmörder üblicherweise zwischen fünfundzwanzig und fünfunddreißig ist?”
    “Oft trifft das zu”, bestätigte er. “Aber nicht immer.”
    Robert schüttelte den Kopf. “Ich bin froh, dass ihr zwei den Fall für mich geklärt habt.”
    Beide sahen sie ihn verständnislos an. “Wie bitte?”, fragte Joe schließlich.
    “Eine dunkle Limousine”, wiederholte er. “Das deutet auf die Mittelschicht hin, vermutlich ein leitender Angestellter. Vielleicht jemand, der eine Prostituierte kidnappt und ermordet, und anschließend fährt er heim zu Frau und Kindern. Wäre nicht das erste Mal.”
    “Allerdings nicht”, stimmte Joe ihm zu. “Aber lass uns beim Essen nicht über Morde reden.”
    Erst wurden die Salate gebracht, dann folgte das Steak. Während des Essens erzählte Leslie begeistert von ihrer Zeit in Virginia, und Joe gab ein paar witzige Anekdoten von dem Fall zum Besten, der ihn nach Las Vegas geführt hatte. Als dann der Kaffee serviert wurde, kam Robert auf ihr ursprüngliches Thema zurück.
    “Das heißt, ihr denkt beide, dass unsere vermissten Frauen tot sind? Und auch der eine Mann, ‘Mimic’, der eine Transe war? Er zog sich wie eine Nutte an und teilte sich die Straße mit den Mädchen. Ich schätze, er war gut in dem, was er gemacht hat.”
    Leslie zögerte. “Ich fürchte, sie sind tot. Ich nehme an, ihr habt Polizistinnen, als Prostituierte getarnt, auf die gleichen Straßen geschickt, oder?”
    “Nächtelang – ohne Ende. Und sobald wir sie wieder

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