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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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tot.”
    “Ja, ich weiß.”
    Sie konnte nichts erwidern und wusste nicht mal, ob er sie mit seiner Frage auf den Arm nehmen wollte, denn in dem Moment wurden sie von Brad entdeckt.
    “Leslie”, rief er und kam zu ihr. “Ah … und Joe”, fügte er längst nicht so begeistert hinzu.
    “Hey, Brad”, erwiderte sie. Joe nickte ihm nur desinteressiert zu.
    “Cool, du hast dich also entschlossen, dir den Laden mal anzusehen”, sagte Brad, stutzte dann jedoch. “Warst du eigentlich beim Arzt? Ist alles in Ordnung mit dir? Darfst du überhaupt was trinken?”
    “Mir geht es gut, und ich trinke nur dieses eine Bier. Aber danke der Nachfrage.” Sie deutete auf den Schwarm attraktiver Frauen, die sich weiterhin bei Ken Dryer aufhielten. “Hier kommt man offenbar gut mit Frauen ins Gespräch. Du und Ken, ihr werdet bestimmt auf eure Kosten kommen. Zwei so gut aussehende Männer …”, grinste sie ihn an.
    Brad zwinkerte Joe zu. “Man könnte es ihr fast glauben. Dryer hat so viele Stunden auf der Baustelle zugebracht, dass er mal etwas Abwechslung verdient hat. Laymon ist fest davon überzeugt, dass alle Welt ihm das wegnehmen will, wonach er sucht. Er macht den Cops ständig die Hölle heiß, damit sie in regelmäßigen Abständen darauf hinweisen, wie groß die Polizeipräsenz rund um die Ausgrabungsstätte ist.”
    “Ich glaube kaum, dass wir da einen vergrabenen Schatz finden werden. Es war ein sehr armes Viertel”, gab Leslie zurück. Unwillkürlich sah sie zu Dryer. Der Kerl machte seinen Job perfekt. Plötzlich wurde sie auf eine der Frauen aufmerksam, auf eine große Rothaarige in einem sehr kurzen Rock, die eine weiße Pelzstola umgelegt hatte. War sie womöglich ein Callgirl? Falls ja, war ihr bekannt, dass sie mit einem Polizisten flirtete? Das ist doch albern, sagte sich Leslie. Nur weil eine Frau sich so anzog, musste sie nicht automatisch auch anschaffen gehen. Die Hälfte aller Frauen in der Stadt kleidete sich wie Nutten und war es trotzdem nicht. Es war das gute Recht dieser Frau da drüben, ihre reichlich vorhandenen weiblichen Reize auch entsprechend einzusetzen.
    Joe beugte sich vor und stützte sich auf einem Ellbogen auf. “Sammlerobjekte sind momentan der große Renner”, sagte er und lenkte Leslies Aufmerksamkeit zurück auf die Unterhaltung. “Dazu gehören auch Objekte, die ursprünglich vielleicht nicht viel wert waren. Heute sind sie aber nun mal Antiquitäten.”
    Brad verzog den Mund. “Ich kann mir nicht vorstellen, dass die New Yorker Kriminellen plötzlich auf die Idee kommen, eine Ausgrabungsstätte zu plündern. Allerdings lebt Laymon nur für seine Arbeit, und vermutlich denkt er auch über jeden anderen so. Unheimlich. Wenn ich jemals so werde wie er, dann darfst du mich ohrfeigen”, versprach er Leslie.
    “Ich glaube kaum, dass es dazu kommen wird”, versicherte sie ihm. Plötzlich wurde sie von einem Blitz geblendet, und sie versuchte zu erkennen, was los war.
    “Hey”, protestierte Brad lautstark.
    “Tut mir leid”, sagte der Fotograf, ohne es wirklich so zu meinen. Er war vielleicht zweiundzwanzig, hatte leicht zotteliges braunes Haar und braune Augen und war glatt rasiert. Er war in seinem Tweedjackett recht ordentlich gekleidet, aber mit den Designermarken der anderen Gäste konnte er es nicht aufnehmen. Dann grinste er und eilte davon, wurde jedoch von zwei grimmigen Türstehern gestoppt.
    “Hey, Freundchen, belästige nicht unsere Gäste”, warnte ihn der eine.
    “Die Welt will es wissen”, protestierte der Fotograf.
    “Raus hier!”
    “Die Welt will es wissen”, wiederholte Joe ungläubig, dann folgte er zu Leslies Überraschung dem Fotografen.
    Brad sah ihm ratlos nach. “Was hat er denn vor? Was sollte das Ganze überhaupt?”
    “Ich schätze, wir sind die wichtigsten Nicht-Promis in dieser Bar und er arbeitet für eines der Boulevardblätter”, sagte Leslie.
    “So viel war mir auch klar”, gab er zurück. “Aber was hat Joe vor?”
    “Ich weiß nicht.”
    “Er wird ihm doch wohl nicht die Kamera abnehmen und den Chip rausreißen?”, überlegte Brad besorgt.
    “Glaube ich nicht”, meinte Leslie. Brad konnte nie genug davon bekommen, sein Foto in irgendeiner Zeitung zu sehen.
    “Vielleicht sollte ich ihm folgen.”
    “Ehrlich, das ist bestimmt nicht nötig”, beteuerte sie. “Soll ich dir mal sagen, was ich glaube?”
    “Was denn?”
    “Ich glaube, du solltest an deinen Platz zurückkehren, sonst schnappt dir Ken noch deine

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