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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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von Hufen auf der Straße, Galopp… die Waffenkammer im Schloß Comyn, ein Kampf gegen Dyan, der ausgeruht gegen einen wie gelähmten Regis focht, der kaum das Schwert heben konnte… eine große Gestalt, die niederschwebte und Burg Aldaran mit einem Feuerfinger berührte. Flammen schlugen zum Himmel. Beim Schein des Feuers sah er Lews entsetztes Gesicht und versuchte, ihn zu berühren, spürte die sonderbaren, Unvertrauten Gefühle, doch dieses Mal wußte er, was er tat. Dieses Mal war er kein Kind mehr, kein Kinderkörper reagierte fast unbewußt auf die unschuldigste aller Berührungen: Dieses Mal wußte er es und akzeptierte es, und plötzlich lag Danilo in seinen Armen, und Danilo wehrte sich und versuchte ihn verletzt und ängstlich fortzustoßen. Regis wurde von Begierde und Grausamkeit ergriffen und umklammerte ihn fester und fester, kämpfte gegen ihn an, wollte ihn bezwingen und schrie dann mit einem Keuchen: „Nein! 0 nein!” Er schleuderte ihn fort und saß aufrecht in dem großen Bett.
Er war allein. Das Feuer war niedergebrannt. Vor dem Fußende des Bettes schlief wie ein dunkler Schatten Danilo, in eine Decke gehüllt, mit dem Rücken zu ihm. Regis starrte den schlafenden Jungen an und konnte das Entsetzen des Traumes nicht abschütteln, den Schock über die Erkenntnis, was er versucht hatte zu tun.
Nein, nicht versucht, gewollt hatte! Wovon er geträumt hatte! Das war der Unterschied. Oder gab es für einen Telepathen keinen Unterschied?
Einmal hatte Kennard, bei den wenigen Malen, als er von seinen Jahren im Turm gesprochen hatte, sehr ernst gesagt: „Ich bin ein Alton. Meine Wut kann töten. Ein mörderischer Gedanke ist für mich fast gleichbedeutend mit einem Mord. Ein lustvoller Gedanke ist fast wie eine Vergewaltigung.”
Regis fragte sich, ob er auch für seine Träume verantwortlich war. Würde er jemals wieder einzuschlafen wagen?
Danilo rührte sich mit einem Stöhnen. Abrupt begann er zu keuchen, zu schreien und sich im Schlaf zu wälzen. Laut murmelte er: „Nein… nein, bitte!” und begann zu weinen. Regis starrte ihn entsetzt an. Störte sein Traum Danis Schlaf? Dyan hatte ihn auch im Schlaf erreichen können! Er konnte ihn nicht so weinen lassen. Er beugte sich nach vom und sagte leise: „Dani, es ist gut. Du hast geträumt.”
Im Halbschlaf machte Danilo das beschützende Zeichen der Cristoforos. Regis dachte, daß es doch etwas Tröstendes hatte, einen Glauben zu besitzen. Danilos gedämpftes Schluchzen nagte wie mit Klauen an Regis. Er hatte keine Ahnung, daß Lew am anderen Ende der Burg ebenfalls aus einem Alptraum hochgeschreckt war und unter der Schuld eines für ihn schrecklichen Verbrechens zitterte, doch Regis fragte sich, welche Art von Alptraum Dani wohl gehabt hatte. Er wagte nicht zu fragen, wagte nicht das Risiko mitternächtlicher Vertrautheiten einzugehen.
Danilo hatte sein Weinen nun unter Kontrolle. Er fragte: „Es ist… doch nicht wieder die Schwellenkrankheit?”
„Nein, nur ein Alptraum. Tut mir leid, daß ich dich geweckt habe.”
„Dieses verdammte Haus steckt voller Alpträume…” murmelte Danilo. Regis spürte, wie er ihn kontaktierte, um sich zu beruhigen. Doch er schirmte sich ab. Nach langer Zeit merkte er, daß Danilo wieder eingeschlafen war. Regis lag noch wach und beobachtete die Überreste des Feuers im Kamin. Das Feuer, der rasende Waldbrand seiner Kindheit, Flammen, die zur großen Feuergestalt geworden waren. Sharra aus der Sage. Was, im Namen aller Götter, wurde hier auf Aldaran getrieben? Irgend etwas war hier außer Kontrolle geraten und wurde zur Bedrohung.
Feuer war der Schlüssel dazu, das wußte er, nicht nur weil der Gedanke an den Waldbrand seine Erinnerung zurückgebracht hatte, die er verdrängt hatte, sondern es war schlimmer. Lew sah aus, als triebe er hier etwas Gefährliches. Und all diese… Unvereinbarkeiten der Erinnerung, diese Alpträume mit Grausamkeit und Lust… irgend etwas Schreckliches ging hier vor.
Und Regis mußte Danilo beschützen. Daher war er hergekommen, und er schwor noch einmal, dem nachzukommen.
Unter der fast unerträglichen Last des Laran, mit Schuldgefühlen selbst durch seine Träume, mit der Bürde der schwerwiegenden Erkenntnis dessen, was er vergessen gehabt hatte, wagte Regis nicht mehr einzuschlafen. Statt dessen dachte er nach. Der Fehler war gewesen, ihn nach Nevarsin zu schicken. Das wußte er. An jedem anderen Ort hätte er sich damit auseinandersetzen können. Rational wußte er, daß,

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