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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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nicht ergreifen und korrumpieren konnte, wie es mit uns geschah. Sie gab sie dem Schmiedevolk, damit sie inaktiv und harmlos auf deren Altar liege.”
Beltran sagte mit rauher Stimme: „Willst du damit sagen, daß sie mich korrumpiert hat?” Ich blickte ihn direkt an und sagte: „Ja. Selbst der Tod deines Vaters läßt dich nicht mehr zur Vernunft kommen.”
Kadarin sagte: „Du redest wie ein Narr! Von dir habe ich einen so kläglichen Unsinn nicht erwartet. Wenn wir die Macht haben, Darkover auf seinen angemessenen Platz innerhalb des Imperiums zu bringen, wie können wir da vor irgendeiner Notwendigkeit zurückweichen?” „Mein Freund”, flehte ich, „hör mir zu. Wir können die Sharra-Matrix nicht für die Art von kontrollierter Energie verwenden, die du den Terranern demonstrieren willst. Man kann sie nicht benutzen, um ein Raumschiff anzutreiben. Ich würde mich nicht einmal mehr trauen, einen Hubschrauber damit zu kontrollieren. Sie ist eine Waffe, nichts als eine Waffe, und Waffen brauchen wir nicht. Was wir brauchen, ist Technologie!”
Kadarin lächelte kämpferisch. „Aber wenn eine Waffe das einzige ist, was wir überhaupt haben, dann werden wir eben diese Waffe einsetzen, um das von den Terranern zu bekommen, was wir wollen. Wenn wir ihnen nur einmal zeigen, was wir damit tun können…” Mir rann ein eisiger Schauder den Rücken hinab. Wieder hatte ich die Vision: Flammen über Caer Bonn, die riesige Feuergestalt beugt sich nieder und berührt mit dem feurigen Zeigefinger…
„Nein!” schrie ich. „Ich will nichts damit zu tun haben.”
Ich stand auf, blickte im Kreis herum und sagte verzweifelt:
„Seht ihr denn nicht, wie es uns verändert hat? Haben wir uns in liebevoller Harmonie verbunden, um Krieg, Mord, Gewalt, Epres-sung und Ruin hervorzurufen? War das dein Traum, Beltran, als wir von einer besseren Welt redeten?”
Wild sagte er „Wenn wir kämpfen müssen, liegt die Schuld bei den Terranern, weil sie uns unsere Rechte verweigern! Ich würde es auch lieber friedlich regeln, aber wenn sie uns zum Kampf zwingen…”
Kadarin trat auf mich zu und legte mit offener Zuneigung die Hände auf die Schultern. „Lew, du bist dumm und ängstlich. Wenn sie erst einmal erfähren, wozu wir imstande sind, wird dafür sicher keine Notwendigkeit bestehen. Aber es bringt uns auf die gleiche Ebene mit den Terranern. Siehst du das nicht? Selbst wenn wir sie niemals einsetzen, benötigen wir die Macht, um die Situation zu kontrollieren und uns nicht zur Niederlage zwingen lassen zu müssen.”
Ich wußte, was er sagen wollte, doch ich sah auch den fatalen Fehler darin. Ich sagte: „Bob, wir können mit der Sharra nicht bluffen. Sie will Zerstörung und Ruin… fühlst du das nicht?” „Das hört sich an wie mit dem Schwert im Märchen”, sagte Rafe.
„Denkt daran, was auf der Scheide stand: ,Zücke mich niemals, denn mich dürstet nach Blut’.” Wir wandten uns dem Kind zu, und Rate lächelte nervös unter unseren Blicken. „Rafe hat recht”, sagte ich hart. „Wir können die Sharra nicht freisetzen, ohne sie wirklich zu benutzen, und kein vernünftiges menschliches Wesen würde das wagen.”
„Marjorie, du bist die Bewahrerin”, sagte Kadarin. „Glaubst du an diesen abergläubischen Unsinn?”
Ihre Stimme klang nicht fest, doch sie streckte mir die Hand entgegen. „Ich glaube, Lew weiß mehr über Matrizes als wir alle zusammen. Du hast versprochen, Bob, du hast es Desideria geschworen, dich Lews Urteil anzuvertrauen. Ich würde nicht dagegen arbeiten.” „Ihr seid beide Halbterraner”, meinte Beltran. „Seid ihr auch auf ihrer Seite gegen Darkover?” Ich rang bei diesem alten Vorwurf nach Luft. Niemals hatte ich das von Beltran erwartet! Marjorie brach in Zorn aus: „Du selbst bist es doch gewesen, der hervorgehoben hat, wir alle seien Terraner! Es gibt hier keine ‚Seite’, nur ein gemeinsames Wohlergehen! Hackt vielleicht die rechte Hand die linke ab?”
Ich spürte, wie Marjorie um Beherrschung rang, fühlte auch, wie Kadarin seine flammende Wut zu bändigen suchte. An seiner Integrität hegte ich immer noch keinen Zweifel - wenn er sich die Mühe machte, seine ungeheure Wut zu besänftigen, die ein Element in der starken Rüstung seines Willens bildete.
Schließlich sagte Kadarin sanft: „Lew, ich weiß, in deinen Worten steckt ein Körnchen Wahrheit. Ich vertraue dir, Bredu.” Dieses Wort rührte mich mehr, als ich sagen kann. „Aber welche Alternative haben wir, mein

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